Casita Simon: Von Internet bis Kühlschrank

Willkommen zurück in der Casita Simon, wo es mittlerweile richtig wohnlich geworden ist. Im letzten Bericht stehengeblieben sind wir beim Waschbecken im Badezimmer, welches bisher noch gar nicht existiert. Auch egal, denn Zähneputzen kann ich schließlich auch an der Küchenspüle. So, und was kommt in der Prioritätenliste direkt nach Zähneputzen? Genau, Internet!

Gegenüber meinem Haus ist ja schon seit geraumer Zeit ein Infrastrukturstützpunkt installiert, von wo ich momentan temporär Strom beziehe. Über einen dort verbauten Accesspoint habe ich auch Zugang zum Internet, welches oben im Hostel zur Verfügung steht. Die Kabel in mein Haus waren allerdings noch nicht verbunden und sowieso hätte ich am liebsten meine eigene Antenne direkt am Dach gehabt.

Nichts leichter als das. Die Netzwerkkabel ins Haus hatte ich bereits vor Monaten eingezogen. Alles was ich noch zu tun hatte, war die Stecker zu installieren. Die Farbkodierungen der insgesamt 8 Drähte eines Ethernet Kabels, erinnerten mich an meine Zeit in der Berufsschule. Immerhin habe ich dort so manches gelernt, was mir heute doch tatsächlich was nützt.

Die Installation von Antennen gehörte da zwar nicht zum Lehrstoff, das Ding ans Dach geschraubt hatte ich aber trotzdem im Handumdrehen. Für die nötige Technik kam noch ein kleiner Installationskasten direkt daneben unters Dach. Obwohl mein Haus definitiv hinterm Berg steht, empfange ich mit Hilfe der Antenne gerade noch die Signale aus Santa Fe.

Meinem eigenen Internetanschluss steht also nichts mehr im Wege. Auch die Netzwerkverbindung zum Rest der Finca funktioniert prächtig. So habe ich zum Beispiel Zugriff auf die Bilder der Überwachungskameras, die sich über der Finca verteilt befinden. Tja, und damit war die Sache auch erledigt. Zurück ging es schließlich an die Säge und den Pinsel, denn ich hatte noch jede Menge Bodenleisten zu machen.

Das Pinienholz hatte ich bereits in den fertigen Abmessungen gekauft. Mit der Oberfräse schrägte ich lediglich die obere Kante ein wenig ab. Unten an der Rückseite entfernte ich ein paar Millimeter Holz mit der Tischsäge. So sollte die Bodenleiste auch gut anliegen, wenn sich am Übergang zwischen Wand und Boden noch ein paar Betonreste befinden.

Es folgte die übliche Prozedur von Holzschutzmittel, Lasur und Klarlack. Einen Tag später konnte ich die ersten Leisten an der Wand befestigen. Selbstverständlich war das Baumarktholz krumm und verzogen, die Wände sind wohl auch ziemlich rustikal. Mit Schrauben und Dübel konnte ich allerdings ausreichend Gewalt anwenden, um die Bodenleisten gerade zu ziehen.

Mit dem Anschrauben war es allerdings noch lange nicht getan. Damit das Ganze auch ordentlich und sauber wird, musste Silikon bzw. Acryl her. Für die untere Fuge zwischen Holz und Bodenfliese, verwendete ich bronzefarbenes Silikon. Es passt vom Farbton her gut zu den Verzierungen auf den Fliesen und fällt somit nicht weiter auf.

Für die obere Fuge zwischen Wand und Holzleiste entschied ich mich für weißes Acryl. Und nach tagelangem rumkriechen war auch das geschafft. Sämtliche Fugen dicht, alle Hohlräume versiegelt. Die Ameisen sollten keine Chance mehr haben, hier ein zu Hause zu finden. Wir werden sehen. Der einzige Raum meines Häuschens war somit fertig für die Möbel. In der Tat hatte ich schon seit Wochen und Monaten so einige Sachen im Lagerhaus gebunkert.

Eine fette Kühl-Gefrierkombination von Sankey war sozusagen das erste, was wir ins Haus schleppten. Für den Umzug muss das Ding mindestens einen Tag vorkühlen, braucht also sozusagen einen kleinen Vorsprung. Da ich mit dem Gerät im selben Raum schlafe, achtete ich bei der Anschaffung besonders auf geräuscharme Technik.

Ein Inverter-Kompressor ist zwar auch nicht lautlos, dreht aber immer nur so hoch, wie gerade nötig. Das spart nicht nur Energie, sondern auch Lärm. Sehr gut. Als nächstes folgte der Gasherd. Die beiden machten zusammen in der Küche einen super Eindruck. Habe ich toll ausgesucht muss man sagen. Das ärgerlichste an der ganzen Sache war allerdings das auspacken.

Irgendjemand ganz schlauer ist da auf die Idee gekommen, die Edelstahlbauteile des Herdes in blaue Schutzfolie zu wickeln. Die Folie wurde aber nicht etwa bei der Montage entfernt, sondern klebte jetzt schön an allen Ecken und Enden fest und ließ sich nicht überall vollständig entfernen. Da half es auch nichts, das ich sogar einzelne Bauteile mit dem Schraubenzieher löste.

Also wird der Herd jetzt erst mal ein paar Stunden bei 250° eingebacken, sodass mein Essen später hoffentlich nicht mehr von giftigen Plastikdämpfen kontaminiert wird. Der Kühlschrank war da um einiges pflegeleichter. Styropor raus, Einschübe rein. Eingesteckt in meine Spannungsschutzdose und schon wehte mir kalte Luft ins Gesicht.

Perfekt, was will man mehr? Die Casita Simon ist natürlich noch weit entfernt von fertig, doch für den Einzug reicht es jetzt auf jeden Fall. Mehr dazu in einem anderen Beitrag. Bis dann!

1 Antwort

  1. Andrea Krieger-Angerer sagt:

    Schön geworden. Hochachtung.

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