Neues von der Hostel-Baustelle: Von Papierkram bis Badezimmer

Willkommen zurück im schönen Santa Fe, wo wir uns mit der Fertigstellung unseres Hostels in der Zielgeraden befinden. Dabei scheuen wir keine Kosten und Mühen, um es so richtig schön zu machen. Ein großer Batzen fällt dabei jedoch auch auf den Ausbau der Infrastruktur und den Papierkram darum herum.

Weil wir zu Beginn des Projekts die ein oder andere Abkürzung genommen hatten, mussten wir jetzt nämlich erstmal für die nötige Papierbasis sorgen. Während wir für alle Gebäude selbstverständlich schon damals Baugenehmigungen eingeholt hatten und sogar eine Umweltstudie für den Bau und Betrieb des Hostels haben durchführen lassen, fehlte es uns noch an entsprechenden Architektenplänen.

Wie das passieren kann ist auch einfach zu erklären. Hier in Santa Fe bekommt man eine Baugenehmigung nämlich durchaus mit einer Handskizze oder selbst gemachten Plänen. Da wir das Hostel in Zukunft aber ordentlich und mit allen nötigen Genehmigungen betreiben wollen, mussten wir es bei der Tourismusbehörde anmelden und abnehmen lassen. Und die verlangten natürlich erstmal Architektenpläne.

Doch auch für unser Vorhaben, die Finca an das Mittelspannungsstromnetz anschließen zu lassen, forderte der Netzbetreiber detaillierte Pläne aller Gebäude. Das leidige Thema mit dem Strom beschäftigt mich auch schon lange. Wir verfügen zwar bereits über mehrere 120V Stromanschlüsse. Da der Transformator aber ziemlich weit weghängt und es bei nur 120V deutlich schneller zu einem Spannungsabfall kommt als bei 230V, musste mit zunehmendem Ausbau der Finca eine bessere Lösung her.

Da rentierte es sich dann schlussendlich einen Ingenieur und einen Architekten mit der Anfertigung sämtlicher Gebäudepläne und der Planung eines neues Stromkonzeptes zu beauftragen. Und die Mühe war nicht umsonst, denn der Netzbetreiber wird hier nun rund $17.000 investieren, um uns eine Mittelspannungsleitung samt eigenem Transformator direkt auf die Finca zu bringen. Doch auch wir mussten unseren Teil dazu tun.

Neue Übergabepunkte, wo später die einzelnen Stromzähler installiert werden sollen, mussten gebaut werden. Wie in Panama üblich, wird dieser Übergabepunkt an einer kleinen freistehenden Mauer an der jeweiligen Grundstücksgrenze installiert. Und da wir für die Hostelgebäude sowie für die Werkstatt und das Brunnenhaus in Zukunft getrennte Zähler haben wollten, baute Sven im Handumdrehen zwei der kleinen Mauern.

Es folgte eine Inspektion der Feuerwehr, die uns grünes Licht gab. Mit all den Dokumenten ging es sogleich zum Büro des Netzbetreibers in Santiago, wo wir die beiden neuen Stromanschlüsse beantragten. Seitdem warten wir nun auf den Bautrupp der die Strompfosten und Kabel installieren soll. Ich bin zuversichtlich, dass wir im Laufe des Jahres noch unseren Trafo bekommen werden.

So, zurück zum Hostel. Die Cabaña hatten wir ja bereits letztes Jahr renoviert und auch der Essbereich hat einen neuen Look spendiert bekommen. Ihr könnt euch vielleicht auch noch an die Barhocker erinnern, die ich letztes Jahr geschweißt habe. Als nächstes ging ich dann im Barbereich zu Werke, wo ich ebenfalls einen neuen Zaun und eine kleine Trennwand zum Essbereich installierte. Die Mauer an der Bartheke bekam noch etwas Dekoration und einen Trittschutz spendiert. Mit den Barhockern und meiner selbstgebauten Eis Kiste macht die Bar nun ordentlich was her.

Weiter ging es im Sanitärgebäude, wo wir ja nach wie vor das dritte und letzte Badezimmer zu machen hatten. Die Fliesen lagen bereits seit Jahren am Lager und nach einigem hin und her engagierten wir schließlich ein Team von Fliesenlegern aus Santiago. Entgegen deren Angaben hatten sie aber anscheinend noch nie ein ordentliches Badezimmer gefliest und das Ergebnis war ziemlich durchwachsen. Einige Korrekturarbeiten werden da wohl noch auf uns zukommen, das Ende ist aber auch hier absehbar.

Zu guter Letzt waren da auch noch unsere zwei Hostelzimmer, die momentan ja noch von den beiden Markussen bewohnt werden. In einem der beiden Zimmer hatte die nun knapp 6 Jahre alte Gipsdecke einen Wasserschaden. Diesen wollte ich allerdings nicht reparieren, sondern lieber direkt eine pflegeleichtere Decke einbauen. Die PVC-Decke die ich unter anderem in meinem Haus installiert habe, war auch hierfür die ideale Wahl.

Während der Rabattschlacht um Thanksgiving schlug ich dann zu und bestellte 25m² einer weißen Plastikdecke. Markus war zur gleichen Zeit auf Reisen und das Zimmer somit frei zum Arbeiten. Bei der Gelegenheit ersetzten wir nicht nur die Decke, sondern feilten auch an zahlreichen Details der Innenausstattung. Um uns vom Rest abzuheben sollten die beiden Zimmer nämlich wirklich etwas Besonderes werden.

So wirklich fertig ist noch nichts davon, doch weit entfernt sind wir nirgends mehr. Die Ziellinie ist sozusagen in Sicht. Der nächste Meilenstein wird der Umzug von Markus in die Wurst- und Bierfabrik im Santa Fe Paraiso. Dem anderen Markus werden wir wohl weiterhin Unterschlupf im Hostel gewähren, welches er sich allerdings mit hoffentlich bald zahlreichen Hostelgästen teilen wird müssen.

Die offizielle Eröffnung planen wir gegen Mitte Jahr. Dann haben wir erstmal ein paar Monate Zeit damit sich das ganze einspielen kann und für die kommende Hochsaison gegen Ende Jahr werden wir dann perfekt vorbereitet sein. Es ist und bleibt spannend und zu tun gibt es sowieso immer etwas. Bleibt dran, bis zum nächsten Mal!

4 Antworten

  1. klaus sagt:

    Sind Haus/Grundsteuern an den Wert der Baugenehmigungen geknüpft?

  2. Michael sagt:

    So viel zu: „In Panama braucht man keinen Behördenkram und Genehmigungen.“
    😉

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.