Casita Simon: Low-Tech Jacuzzi Teil 1

Einmal mehr möchte ich euch in der Casita Simon willkommen heißen. Von einer Baustelle kann man nun wirklich nicht mehr sprechen. Ja das Haus ist so weit fertig, dass ich mich in den letzten Monaten verstärkt dem Garten gewidmet habe. Doch von Gemüse möchte ich euch heute nicht erzählen.

Die Dekadenz hier in Santa Fe ist schon so weit fortgeschritten, dass es diesmal wahrlich um ein Luxusprojekt geht. Das letzte Puzzlestück in meinem Traum vom Leben in Panama. Und doch eigentlich etwas ganz Einfaches, nämlich eine Outdoor Badewanne! Unser Fluss ist zwar einmalig schön, doch nicht ganzjährig nutzbar und speziell in der Nacht wenig einladend.

Da muss Abhilfe her! Die Idee für das ganze Projekt kommt wohl aus 2011, als ich mit den Hippies im australischen Outback unterwegs war. Damals steckten wir eine LKW-Plane in einen Holzrahmen und füllten die Konstruktion mit Wasser. So entstand ein einfacher Pool. Der Clou dabei war aber folgender: Mit einer Autobatterie und einer kleinen Pumpe, zirkulierten die Hippies das Wasser durch ein Lagerfeuer, worauf sich der Pool in ein Wellness Bad verwandelte. Naja, fast.

So viel zur Inspiration des „low-tech“ Jacuzzi. Meine Outdoor Badewanne sollte dabei freilich etwas stabiler und dauerhafter werden. Ich sehe es auch als kleines Probeprojekt um herauszufinden, wie gut mir das Mauern liegt. Bei Umrissen von zwei mal zwei Metern, wird die fertige Konstruktion mit Wasser gefüllt locker mehrere Tonnen wiegen. Grund genug für ein massives Fundament. Doch wo sollte dieses hin?

Bei Immobilien sagt man ja „Lage, Lage, Lage!“. Die Badewanne wird zwar keine Wohnung, doch am Schluss eben genauso unbeweglich. Die Entscheidung fiel dann schließlich auf einen Standort etwas links in meinem Garten, wo das Gelände noch halbwegs flach ist, bevor es steil nach unten Richtung Fluss geht.

Und als dann klar war wohin, ging es los mit buddeln. Wasser werden wir dort auf jeden Fall brauchen, also musste ein rund 25 Meter langer Graben von der Garage zum Jacuzzi angelegt werden. Bei der Gelegenheit verlegte ich natürlich auch gleich ein Leerrohr für Stromkabel mit hinein. Und dann ging es an die Badewanne.

Erstmal die Umrisse ausgehoben wurde schnell klar, dass das Gelände zwar halbwegs flach aussah, aber dennoch ein riesiger Versatz drin war. Die Bodenplatte plante ich also sozusagen in den Hügel hinein. Nach hinten tief eingegraben und nach vorne hin überstehend. Als Basis darunter sollte ein fettes Streifenfundament dienen.

Das auszufüllende Volumen war größer als es aussah, denn nach zwei Stunden und fünf Sack Zement, fehlte uns immer noch ein großes Stück. Unzählige Steine und Felsen hatten wir bereits eingearbeitet. Ich verwendete schließlich Betonblöcke um das gewünschte Niveau zu erreichen. Anschließend machte ich mich daran, den entstandenen Raum mit Erde aufzufüllen und zu nivellieren.

Zu guter Letzt kam noch ein Leerrohr für den späteren Abfluss in die Mitte. Na, das sah doch schon mal nicht schlecht aus. Weiter ging es mit der Bewehrung für die Bodenplatte. Hier wollte ich definitiv nicht sparen und legte lieber zu viel als zu wenig Stahl in die Schalung. Ich bastelte sogar noch eigens Abstandshalter, damit die Eisen ungefähr in der Mitte der 10cm starken Bodenplatte liegen.

Und nach einem weiteren Tag am Betonmischer war sie dann auch schon fertig, die Bodenplatte meines Jacuzzis. Jetzt kann das eigentliche Projekt beginnen. Normale Leute in der Stadt mit einem schönen flachen Garten, hätten nämlich lediglich eine Schalung in den Rasen gelegt und den Beton-LKW angerufen. All die Arbeit die wir uns zusätzlich antun ist sozusagen eine Fleissaufgabe, dem Standort und den Umständen wegen.

Wie dem auch sei. Was als nächstes kam habe ich natürlich detailliert geplant. Der Umriss ist genau so groß, wie 18 Betonhohlblöcke im Quadrat aneinandergereiht. Kein schneiden und anpassen der Blöcke nötig, alles ganz easy. So die Theorie. Am Computer sah das toll aus und auch in der Realität war meine Trockenübung erfolgreich.

Also ging es ans Mauern. Aller Anfang ist schwer und besonders die erste Reihe wollte ich ganz genau ausrichten. Stein für Stein klebte ich auf den Beton und richtete jeden einzelnen mit einer kleinen Wasserwaage auf allen drei Achsen aus. Da zu niedrig, da zu hoch, ach jetzt ist es doch wieder schräg. Ein mühsamer Prozess und ich war schon nach wenigen Blöcken dankbar, mein Haus ganz anders gebaut zu haben.

Für den Jacuzzi musste ich jetzt aber da durch. Den Mörtel mischte ich von Hand in der Schubkarre und füllte die Hohlblöcke anschließend mit Steinen und Beton. Massiv genug sollte es so werden. Die ersten beiden Reihen machte ich noch alleine, holte mir dann aber Isais zur Hilfe. Man sah schon, die Erfahrung macht hier wie überall den Unterschied.

Spielend leicht und rasend schnell mauerte er die beiden letzten Reihen fertig. Den einzigen Block den wir dann tatsächlich bearbeiten mussten, war für den Wassereinlauf. In der obersten Reihe zog ich noch eine horizontale Bewehrung ein, man könnte sagen einen einfachen Ringanker. Damit sollte die Mauer dem Wasserdruck auf jeden Fall standhalten.

So, und wie es weiterging mit der gemauerten Sitzbank und dem Überlaufbecken erfahrt ihr im nächsten Teil. Ich freue mich drauf, bis dann!

1 Antwort

  1. Michael sagt:

    Perfekt, Planung ist die halbe Arbeit !
    Aber warum Stahl im Planschbecken ?

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