Neues von der Baustelle: Letzte Lücken in der Infrastruktur – Part 2

Willkommen zurück am Eingangsbereich zur Finca, wo ich nach wie vor damit beschäftigt war, letzte Lücken in der Infrastruktur zu schließen. Denn um auch die Technik für das spätere Tor samt Gegensprechanlage, Beleuchtung usw. unterzubringen, fehlte uns hier noch ein letzter Infrastruktur Stützpunkt.

Auch die Netzwerkkabel, welche hier von mehreren Richtungen zusammenlaufen, brauchen ein sicheres und trockenes zu Hause, wo außerdem entsprechende Netzwerktechnik installiert werden kann. Anstatt nun ein weiteres Wellblechhüttchen zu bauen, bat ich Isais, mir ein paar Betonsteine aufeinander zu mauern. Für das rund 40x60cm große Hüttchen war der Aufwand überschaubar.

Der letzte Infrastruktur Stützpunkt wird gemauert

Im nu war es fertig gemauert und verputzt und es fehlte nur noch Sven, der mir schlussendlich ein kleines klappbares Dach oben drauf schweißte. Und schon war der etwas zu klein geratene Verschlag bereit, um verkabelt zu werden. Ich krimpte die Netzwerkkabel, montierte einen Sicherungskasten und installierte einige Steckdosen. Mit einem Kabeltester verifizierte ich die korrekte Verdrahtung der Netzwerkkabel, die ja bekannterweise 8 Kupferdrähte enthalten.

Ein Netzwerkkabel mit seinen 8 Adern

Doch um auch die Steckdosen zu prüfen und das ganze Gewerkel in Betrieb zu nehmen, fehlte es noch an einem: Strom! Wenige Meter entfernt auf der anderen Straßenseite, hatte ich bereits einen Sicherungskasten vorbereitet, der mit einem knapp 300 Meter langen Teilstück der Trasse verkabelt ist und sozusagen als Schalter fungiert. Ich musste lediglich noch das 32 Meter lange Kabel für die neuen Stromanschlüsse am Tor verlegen und verbinden, bevor ich schließlich das ganze Segment an der dort ebenfalls kreuzenden Hauptleitung, anklemmen konnte.

Noch ist ausreichend Stromkabel auf der Rolle

Anstatt die dicken Kabel zu durchtrennen und den Strom mit Schraubklemmen abzunehmen, entschied ich mich aber für eine einfachere Variante. Durch Zufall bekam ich ein paar spezielle Schraubverbinder in die Hände, die auf das intakte Kabel gesetzt werden und mit einer Art Dorn den Strom abnehmen. Und das fast komplett werkzeugfrei und ohne das Hauptkabel unnötig zu schwächen.

Die einzelnen Leiter der bereits verlegten Hauptleitung zu identifizieren, war etwas mühsam, doch schlussendlich konnte ich alle Verbindungen richtig zuordnen und dementsprechend verkabeln. Alles sollte nun gut sein, zumindest hier. Doch die teilweise vor Monaten oder gar schon Jahren errichteten Stützpunkte, wollte und musste ich ein letztes Mal kontrollieren, bevor Strom durchfließen konnte.

Die Klemmverbinder an der Hauptleitung

Die Gelegenheit nutzte ich, um sämtliche Kabel, Steckdosen, Schaltschränke und Sicherungskästen ordentlich zu beschriften. Außerdem verteilte ich überall Mottenkugeln, um den Einzug von Insekten zumindest ein bisschen zu erschweren. Diverse Arten fliegender Insekten bevorzugen bei ihrer Wohnungssuche nämlich unsere Steckdosen und Sicherungskästen, was mir überhaupt nicht gefällt.

Doch auch Grillenfamilien oder Ameisennester habe ich schon entfernt. Naja, mal sehen wie lange das Naphthalin wirkt. Zu guter Letzt durften meine selbstgemachten Warnschilder nicht fehlen und schließlich war alles bereit für den großen Moment. Vorsichtig legte ich den Hebel um und war sehr erleichtert, dass nicht sofort die Sicherung raussprang. Alles schien korrekt verkabelt zu sein, funktionierte augenscheinlich prächtig und zumindest ohne irgendwo ein Feuer auszulösen.

Der Steckdosen Tester ist sehr praktisch

Sehr schön! Ich lief eine weitere Runde über die Finca und begann damit, die einzelnen Sicherungen scharf zu schalten, Spannungen zu messen und Steckdosen zu prüfen. Ein Teststecker mit Statusanzeige erleichterte und beschleunigte diese Aufgabe ungemein. Ich konnte keinen einzigen Fehler finden und begann freudig damit, Netzwerkkomponenten quer über die Finca zu verteilen.

Die längst vorbereiteten und fertig konfigurierten Switches, waren schnell verkabelt und in den Schaltschränken untergebracht. Nach monate- und jahrelangen Planungen, Vorbereitungen und der etappenweisen Umsetzung, ist es nun endlich soweit: Das Fincanet ist in Betrieb, die Finca total vernetzt und ich glücklich und zufrieden.

Ein Netzwerkstützpunkt auf der Finca

Eigentlich wäre das jetzt einer der Momente gewesen, um den selbstgebrannten Obstler aus dem Nachttischchen zu holen, anzustoßen und ein wenig inne zu halten. Doch wie der Titel schon sagt, hatte unsere Infrastruktur immer noch einige Lücken bzw. Löcher. Am Zulauf des Brunnenwassers von der Pumpe in den Tank, sind diese Löcher so groß, dass immer mehr Sand vom Brunnen in die Tanks gepumpt wird. Ein Problem, welches sich auch schon in den Armaturen und unserem Wasserfilter bemerkbar macht.

Auf gut Deutsch fehlte uns noch ein Sedimentfilter, welcher die groben Partikel vom Eintritt in das Trinkwassersystem abhält. Einerseits durfte das Sieb natürlich nicht zu grob sein, andererseits musste es aber eine ausreichende Durchflussmenge bieten, um der Pumpe nicht unnötig zusätzlichen Widerstand zu leisten. Langlebig sollte es auch sein und sich außerdem einfach reinigen lassen.

Der Sedimentfilter mit Lichtschutz gegen Algenwachstum

Nach ein wenig recherchieren, hatte ich ein Sieb mit dem sogenannten „Spin-Down System“ gefunden, welches alle Anforderungen erfüllte. Schnell war es gekauft und noch schneller installiert. Ein bisschen mehr Arbeit wird es noch werden, die beiden 5.000 Liter Tanks komplett zu entleeren und die bereits hochgepumpten Sedimente restlos zu entfernen.

Der benötigte Schwimmschalter, um die Pumpvorgänge zu automatisieren, sollte dann auch noch irgendwann installiert werden. Früher oder später, genauso wie das Schwimmerventil am niedrigeren der beiden Tanks noch fehlt. Ihr seht schon, das war noch lange nicht das letzte Wort zu unserer Infrastruktur.

Im nächsten Beitrag werde ich wieder von den Baufortschritten an den Hostelgebäuden berichten. Bis dann!

3 Antworten

  1. Michael sagt:

    Netzwerk: Man kann seinen Beruf eben nicht verleugnen. 🙂

  2. Pedro sagt:

    Bei all den oben liegenden Rohren werdet Ihr sicher viele Russen als Gäste haben weil die denken, das seien Gasleitungen. Ganz wie die es aus ihrer Heimat kennen.
    Gibt es da keine Erosion? Oder gerade deswegen sind sie oben verlegt.

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