La Buena Vida: Weihnachtschaos und Spanferkel in Santa Fe

Ich darf euch herzlich auf unserer schönen Finca in Santa Fe begrüßen, von wo ich euch heute von unseren Weihnachts- und Silvesterfeierlichkeiten berichten möchte. Es ist zwar schon wieder Anfang Februar, doch unerwähnt bleiben darf unser letztes Weihnachtsfest auf keinen Fall.

Das Weihnachtsessen

Tja, das Jahr 2022 ging irgendwie rasend schnell vorbei und ehe wir uns umsahen, war es schon wieder Anfang Dezember. Die Organisation und Planung unserer Weihnachtsfeierlichkeiten stand an. Der immer gleiche Truthahn sollte es dieses Jahr nicht werden, denn Markus und Markus haben sich ein tolles Festessen mit Braten und allerhand leckerer Beilagen einfallen lassen.

Dazu haben wir auch alles schön besprochen und ordentlich durchgeplant. Die Einkäufe waren Großteils erledigt, alle Geschenke besorgt. Es war dann am Nachmittag des 24. Dezembers, als mir in der Küche bei Markus und Markus eine ziemliche Untätigkeit auffiel. Auf meine Nachfrage ob denn der Braten schon im Ofen wäre, bekam ich nur verwunderte Gesichter zu sehen.

Wie sich herausstellte, wird bei Markus und Markus zu Hause nämlich erst am 25. Dezember das Weihnachtsfestmahl serviert. Bei uns war das in der Regel allerdings am 24. Dezember. Und so kam heraus, dass man durchaus von unterschiedlichen Dingen sprechen kann, wenn man ein Weihnachtsessen plant.

Tja, Raum für Verbesserungen fürs nächste Jahr würde ich sagen. Trotz der Verwirrung improvisierten die beiden Markusse und erstellten ein alternatives Menü, welches sich auch in kürzerer Zeit umsetzen ließ. Der Weihnachtsabend war somit gerettet. Bei Rindsfilet, Kartoffelgratin und Salat verbrachten wir einen tollen Abend in netter Gesellschaft.

Dabei durfte auch der ein oder andere Insiderwitz nicht fehlen. Die Markusse sind dafür bekannt, gerne mal bis in den späten Vormittag mit dem Morgenmantel am Frühstückstisch zu sitzen. Zu idyllisch ist die Ruhe auf unserer Finca, um den Tag allzu früh oder mit allzu viel Hektik zu beginnen. Das wurde von mir in der Vergangenheit gerne mal kritisiert, denn ein Haus baut man nun mal nicht im Morgenmantel am Frühstückstisch.

Nach Jahrzehnten harter Arbeit ist das natürlich verständlich, und auch nach Panama auszuwandern muss ja nicht bedeuten, so wie ich jeden Tag den ganzen Tag zu schuften. Damit ich mich im Jahr 2023 auch mal ein bisschen mehr entspannen kann, bekam ich also einen wunderschönen dunkelblauen Bademantel geschenkt. Damit können wir zukünftig zu dritt frühstücken.

Das Geburtstagsessen

Der zweite Akt im Festtagsmarathon war der 26. Dezember, nämlich Markus Geburtstag. Nach der ursprünglichen Terminverwirrung um Weihnachten, wurde kurzerhand beschlossen, das Weihnachtsessen eben ersatzweise an diesem Tag zu veranstalten. Super Idee, leider gleich mehrmals Pech gehabt.

Das Brot aus Santiago welches Markus gekauft hatte um Semmelknödel zu machen, ist nämlich über Nacht aus der Küche verschwunden. Wir hatten da einen vierbeinigen Verdächtigen, was uns das Brot allerdings auch nicht wieder zurückbrachte. Zu allem Überfluss ist der bereits vorbereitete Krautsalat schlecht geworden. Irgendwie sah alles ein weiteres Mal nach Improvisation aus.

Die Laune verderben ließen wir uns nur kurz, denn am Nachmittag war erstmal Kuchen essen angesagt. Auch das Abendessen wurde trotz aller Widrigkeiten wie immer vorzüglich. Und nur zum Essen waren wir eh nicht hergekommen. Schließlich feierte Markus nun schon seinen dritten Geburtstag in Santa Fe. Auf dass es noch viele mehr werden!

Das Silvesteressen

Dritter und letzter Akt im Festtagsmarathon war schließlich der Silvesterabend. Dafür haben wir vermutlich auch den größten Aufwand getrieben. Nachdem Markus in seinem Container nämlich den entsprechenden Grill dabeihatte, konnten wir tatsächlich ein Spanferkel machen. Zumindest theoretisch.

In der Praxis ging das Problem aber schon damit los, dass man sowas in Panama überhaupt nicht kennt und die Schweine in der Regel nur voll ausgewachsen geschlachtet und verkauft werden. Ein gutes Geschäft schien es jedenfalls nicht zu sein, ein 30kg Ferkel zu verkaufen, wenn das Tier wenige Monate später 120kg wiegen könnte. Der Panamese ist da sehr pragmatisch.

In der Nachbarschaft konnten wir dann doch einen Bauern finden, der ein passendes Schwein in seinem Stall hatte und es uns auch verkaufen wollte. Isais unterstützte uns dabei und holte das tote Tier früh morgens am Silvestertag beim Bauern ab. Es wurde gesäubert und ausgenommen. Die Innereien nahmen wir zur späteren Verwendung noch getrennt in einem Eimer mit.

Das wichtigste war damit erledigt. Zum finalen Countdown des Jahres wollten wir uns zur Abwechslung statt im Küchengebäude auch mal in meinem Garten versammeln. Dort hatte ich in den vergangenen Tagen schon viele Vorbereitungen getroffen. Der Pool war geputzt und mit frischem Wasser gefüllt, die Beleuchtung der Holzterrasse verkabelte ich provisorisch.

Mit Unterstützung von Louis sammelte ich außerdem jede Menge Feuerholz. Der Spanferkel Grill stand schon bereit und wenig später traf schließlich das Schweinchen ein, welches sodann professionell aufgespießt und mit Marinade bepinselt wurde. Frische Glut und Kohle erzeugten wir in der Feuerstelle und schaufelten je nach Bedarf in den Grill.

Das Schweinchen wurde langsam braun, wobei auch dies nicht ohne Pannen vonstattenging. Den zugehörigen Motor hatte Markus zwar mitgebracht, konnte ihn zwischen all den Kisten im Container allerdings nicht auf die Schnelle finden. Anstatt dem Schweinchen gemütlich dabei zuzusehen, mussten wir es jetzt also von Hand im Kreis drehen.

Abwechselnd stellten wir uns neben den Grill und vollführten die monotone Tätigkeit. Zur Erholung ging es zwischendurch in den Pool, bis es langsam Abend wurde. Den Badebetrieb stellte ich von Erfrischung auf Erwärmung um, und startete den Durchlauferhitzer. Nach ausgiebiger Entspannung im Pool, zerfledderten wir schließlich das arme Schweinchen.

Auch wenn es wahrscheinlich noch eine halbe Stunde länger gekonnt hätte, war es doch ein leckeres Essen mit einem besonderen Grillaroma. Den Jahreswechsel feierten wir dann ganz schlicht, dieses Jahr vollkommen ohne Feuerwerk. Louis war darüber nicht sehr amüsiert, doch die Hunde und Katzen auf der Finca freuten sich bestimmt.

Um 0:30 Uhr ging es wie immer zum traditionellen Neujahrssprung in den Fluss, wo ebenso traditionell nur Lisa, Louis und ich mitmachten. Tja, nur der harte Kern eben. Der anschließende Sprung in den 39°C warmen Pool war umso schöner. Mein neuer Bademantel war dabei übrigens schon im Einsatz.

Was die Neujahrsvorsätze anbelangt, habe ich mir unter anderem vorgenommen, im Jahr 2023 mindestens zwei Beiträge im Monat zu veröffentlichen. Dabei liege ich bis jetzt ganz gut im Rennen. Und zu erzählen gibt es sowieso immer reichlich. In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal!

1 Antwort

  1. Michael sagt:

    Wieder mal ein kurzweiliger humorvoller Beitrag. 🙂

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