A Possum, Graffitys and Danger Falls
28.07.2011
Am frühen Morgen gab es eine letzte heiße Dusche in einem echten Badezimmer. Anschließend räumten wir unsere ganzen Sachen in den Van, verabschiedeten uns von Horst und fuhren los Richtung Sydney. Es ging mitten durch die Stadt, der Highway führte durch Häuserschluchten bis wir schließlich über die Harbour Bridge fuhren.
Das Wetter war traumhaft, blauer Himmel soweit das Auge reicht. Unser erstes Ziel war ein Camping Shop im Norden von Sydney, wo wir noch einen neuen Gaskocher kaufen mussten, weil der Alte den Geist aufgegeben hatte. Dann machten wir uns auf die Suche nach unserem heutigen Übernachtungsstopp. Der Weg führte uns durch das wunderschöne Hinterland von New South Wales, mitten in den Watagans National Park. Wir machten halt bei einigen Aussichtspunkten mit witzigen Namen wie Gap Creek und Monkey Face und versuchten dann verzweifelt den Campingplatz zu finden. Die Wegbeschreibung im Camps 5 Buch war diesmal nicht wirklich hilfreich und nachdem wir mehr als eine Stunde durch kleine Waldwege gefahren waren, entschieden wir uns für einen anderen Campingplatz. Wir landeten schließlich auf der Bangalow Rest Area mitten im Wald, wo wir die einzigen Gäste waren.
Es blieb gerade noch genug Zeit um ein bisschen Feuerholz zu sammeln, bevor die Dunkelheit über uns hereinbrach. Am Campingplatz gab es diese tollen und in Australien sehr verbreiteten BBQ’s die per Knopfdruck heiß wurden. So mussten wir an diesem Abend nicht einmal unseren Gaskocher aufbauen. Da saßen wir also nun im Dunkeln und verspeisten unser Essen, als ich plötzlich eine Vibration auf der Holzbank auf der ich saß, war nahm. Ich sah ein ziemlich großes, pelziges Tier direkt neben mir sitzen, mit den Vorderpfoten auf dem Tisch und dem Kopf in unserem Brotbeutel. Erschrocken sprang ich auf und versuchte das – was auch immer – da wegzuscheuchen. Ich trieb das Tier schließlich zurück in den Wald, wo es dann auf einen Baum hinaufkletterte. Ich machte ein Foto mit Blitz und wenig später war klar – es handelte sich dabei um ein Opossum.
Diese Tiere sind eigentlich sehr scheu, weshalb mir rätselhaft war warum dieses Opossum bis auf wenige Zentimeter an mich heran kam. Nach dem Essen saßen wir uns ans Feuer, tranken leckeren Rum aus Fidschi und quatschten. Unser kleiner Freund saß immer noch auf dem Baum und beobachtete unser Treiben, bis er schließlich verschwunden war. Wenig später tauchte er wieder auf, kam zu uns ans Feuer, setzte sich neben Veronika und kuckte uns dumm an. Unglaublich…wenn wir nicht schon satt gewesen wären hätten wir das Vieh grad geschlachtet…
29.07.2011
Nach einer erholsamen Nacht im Campervan spülten wir noch das Geschirr von Gestern und machten uns dann auf den Weg nach Newcastle. Dort angekommen sahen wir uns den Strand an, machten einige Fotostopps und verließen die Stadt wieder. Schließlich sind wir nicht nach Australien gekommen um Städte anzuschauen 🙂
Es ging wieder ab ins Hinterland, über kleine Nebenstraßen durch winzige Ortschaften. Gegen Mittag machten wir halt an einem hübschen überdachten Tisch und genossen unseren Lunch. Einige Hühner spazierten um uns herum und kämpften um die wenigen Brotkrümel die unter den Tisch fielen. Als wenige Minuten später ein Bus stehen blieb, realisierten wir, dass wir soeben an einer Bushaltestelle gegessen hatten. Halb so schlimm – wir packten unsere Sachen und fuhren weiter.
Wir versuchten erneut, eine der Campsites aus dem Camps 5 Buch zu finden. Wieder fuhren wir stundenlang durch die Gegend, fragten mehrere Leute nach dem Weg und als wir schon aufgeben wollten tauchte schließlich hinter der nächsten Kurve der Campingplatz auf. Die Wegbeschreibungen sind manchmal wirklich fürn Arsch, insbesondere wenn man von der anderen Richtung kommt, aber die Gegenden in denen die Campingplätze sind, sind wirklich immer wunderschön. Diesmal waren wir zwar nicht alleine, dafür befand sich in der Feuerstelle bei unserem Camp bereits Glut und ich brauchte nur noch ein wenig Holz nachzulegen.
Wir kochten zum ersten Mal mit dem neuen Gaskocher und waren von seiner Leistungsfähigkeit beeindruckt. Er hat sogar einen elektrischen Starter und man muss nicht immer blöd mit dem Feuerzeug hantieren. Zum Abendessen gab es Kartoffelpüree mit Hähnchenresten von gestern. Als es stockdunkel war experimentieren wir ein wenig mit der Kamera und machten einige tolle Bilder.
Wenig später war es Zeit fürs Bett und wir verkrochen und tief unter der Decke, denn es war eisig kalt geworden.
30.07.2011
Eigentlich wollten wir schon um 8 Uhr unterwegs sein, aber schlussendlich verließen wir den Campingplatz um kurz nach 9 Uhr morgens und fuhren wieder auf den Highway. Wir stellten fest, dass es von dieser Richtung aus wirklich sehr einfach gewesen wäre, den Campingplatz zu finden.
Unser nächster Stopp war in dem kleinen Örtchen Nambuca Heads, welches sich direkt am Meer befindet. Neben einem hübschen Strand gibt es dort die sogenannten Graffity Rocks zu bestaunen. Alle möglichen Leute aus allen möglichen Ländern hatten dort über die letzten Jahrzehnte alle Arten von Botschaften hinterlassen. Manche davon waren wirklich sehr aufwändig gestaltet und nett anzusehen.
Danach fuhren wir wieder einige Kilometer ins Inland, wo wir im Örtchen Dorrigo im gleichnamigen National Park eine Pause einlegten. Veronika ging auf einen 1,5 stündigen Wanderweg und ich setzte mich in die Sonne und schrieb meinen Blog. Zwischendurch marschierte ich auch einige Meter zum nächsten Lookout und machte einige Bilder von der zugegeben ziemlich hübschen Gegend.
Als Veronika wieder zurück war, besuchten wir noch die nahe gelegenen Danger Falls und suchten, wie jeden Abend, nach einer geeigneten Übernachtungsmöglichkeit. Da sich in der Nähe nur kostenpflichtige Campingplätze befanden, entschlossen wir uns bei der Rest Area im National Park zu übernachten. Ist zwar nicht ganz legal, aber dort gab es Kochplatten, Licht und sogar Strom. Das mittlerweile obligatorische Feuer durfte natürlich nicht fehlen.
Im dreimonatigen ersten Part meiner Australien Rundreise hatte ich genau zwei Mal ein Lagerfeuer. Wahrscheinlich deshalb weil es die meiste Zeit sowieso viel zu heiß war und man abends froh war mal ein bisschen Abkühlung zu bekommen. Jetzt wo die Temperaturen nachts aber teilweise bis auf 0° C fallen können, ist ein Feuer fast lebensnotwendig. Wir tranken Tee am Lagerfeuer, verspeisten unser Abendessen und zogen uns dann wieder zurück ins Bett, wo es wunderbar warm war. Zumindest für mich 😀 Veronika hat sämtliche Klamotten an und friert trotzdem, ich schlafe in meiner Boxershorts und es ist fast immer noch zu heiß für mich unter der dicken Decke.
jop, ist mir auch schon aufgefallen – mit Opera gibts zwar die automatische Bildvergrößerung, die Galerie ist mir aber lieber. 🙂 Ah ja und spätestens ab der Gold Coast wirds schön warm. 😉
Hehe. Ja das kann noch eine Weile dauern bis ich bei der Gold Coast bin. Jetzt gehts erstmal Richtung Alice Springs und Darwin 🙂
Hallo Simon, hast Du etwas auf Deinem Blog geändert, weil man kann nun die Bilder immer nur einzeln ansehen. Wenn man auf ein Foto klicked, öffnet es sich im Browser Fenster und man muss zurück klicken um wieder zurück zu gehen um das nächste Bild zu sehen. Ausserdem sind 14 Bilder gar nicht sichtbar.
Gruss, Horst
Ja Problem erkannt und geloest…die fehlenden bzw. nicht sichtbaren Bilder entstehen durch die langsame Internetverbindung bei McDonalds. Das fuehrt dazu das die Vorschaubilder nicht korrekt erstellt werden, die Bilder sind aber trotzdem da und koennen betrachtet werden.