Santa Fe Paraiso: Erste Auswanderer gefunden

Herzlich willkommen zurück in Santa Fe, wo ich euch heute von unserem zweiten Auswandererprojekt erzählen möchte. Während auf unserer Stammfinca alles rund läuft und die Baustellen wie Pilze aus dem Boden schießen, gibt es auch vom Santa Fe Paraiso reichlich Neues zu berichten. Die knapp 2,5 Hektar große Anlage, welche nur wenige Minuten entfernt liegt, ist mittlerweile auch schon fast bewohnbar. Doch beginnen wir von vorne.

Zufahrtsstraße ins Paradies

Den letzten Bericht dazu gab es im vergangenen November, als wir gerade mit mehreren Hurrikans bzw. deren Auswirkungen zu kämpfen hatten. Bei aufgeweichtem Boden musste der Bulldozer erstmal für einige Tage stillstehen, ehe wir uns wieder dem Straßenbau widmen konnten. Im ersten Schritt entfernten wir damals die Vegetation und die oberste Erdschicht im Bereich der Zufahrtsstraße.

Dabei entdeckten wir einen sumpfigen Abschnitt von etwa sechs Metern Länge, wo sich anscheinend Wasser aus der Erde drückte. Damit die Straße davon später nicht beschädigt wird, baggerten wir den Bereich großzügig aus und legten eine Drainage an. Dazu füllten wir das Loch und den gewünschten Abflussbereich einfach mit einigen LKW-Ladungen Flusssteinen.

Somit kann das Wasser von nun an unterirdisch ablaufen ohne die Straße in Mitleidenschaft zu ziehen. Ende November ging es dann an den Straßenbelag, den wir wie immer mit Tonbruchstein bzw. Tosca realisierten. Ich glaube 36 LKW-Ladungen bzw. rund 400m³ waren dafür nötig. Dabei hatten wir großes Glück, denn die Straßenführung wurde vom Vorbesitzer bestens geplant.

Sie verläuft ideal mit der Topologie und um das Oberflächenwasser abzuleiten, wurden vor etlichen Jahren schon Betonrohre in der Erde verlegt. Da hatten wir relativ leichtes Spiel und in wenigen Tagen war die Straße schließlich fertig. Ein billiger Spaß war es trotzdem nicht, doch solche Infrastruktur-Investitionen lohnen sich eigentlich immer.

Erste Grundstücke vergeben!

Als Grundlage für unsere zweite Auswanderersiedlung ist eine ordentliche Straßenanbindung mindestens genauso wichtig wie die Auswanderer selber. Damit uns diese auch schnell finden, startete ich Ende letzten Jahres einen Versuch und schaltete für einige Wochen Werbung mit einschlägigen Stichwörtern. Die Resonanz war enorm.

Irgendwann reichten die Abende nicht mehr aus und ich musste sogar meine Arbeit an der Casita Simon unterbrechen, um die zahlreichen E-Mails und Telefonate abzuarbeiten. Die wirklich ernsthaften Auswanderer setzen sich dann in der Regel trotz aller Unannehmlichkeiten in den Flieger und wollen ihre potentielle neue Heimat baldmöglichst besichtigen.

Dies führte in den letzten Wochen vor Weihnachten zu einem regelrechten Hotelbetrieb auf der Finca. Neben so einigen interessanten Unterhaltungen und willkommener kulinarischer Abwechslung, bescherte uns das auch beinahe wöchentliche Trips an die Karibikküste im Norden von Santa Fe. Auch wenn das Wetter nicht immer perfekt war, verfehlt eine Fahrt durch den Regenwald eigentlich nie ihre Wirkung.

Unsere Besucher waren ganz angetan und verzaubert von der schönen Natur und der herrlichen Ruhe, die unsere Heimat bietet. Trotzdem kam es für mich ziemlich unerwartet, dass sich gleich zwei hochmotivierte deutsche Auswanderer ein Stück davon sichern wollten. Lote 1 und Lote 2 des Santa Fe Paraiso sind mit heutigem Tage bereits vergeben.

Und das Wort hochmotiviert schreibe ich jetzt nicht als Lücken Füller, sondern es ist tatsächlich Programm. Voraussichtlich im März werden die Bauarbeiten am ersten Gebäude im Santa Fe Paraiso starten. Die Pläne sind durchaus ambitioniert, denn schon bald sollen in Santa Fe deutsches Bier und deutsche Würstchen hergestellt werden.

Manch einer hat gar so viele Pläne, dass allein diese einen eigenen Beitrag erfordern würden. Ich finde das alles toll, denn meine knapp fünf Jahre alte Vision vom deutschen Auswandererdorf in Santa Fe, scheint tatsächlich in absehbarer Zeit Realität zu werden. Zweifelsohne arbeiten wir seit langer Zeit sehr hart daran und machen wohl auch die ein oder andere Sache richtig.

Fluchthilfeorganisation Santa Fe

Doch nur durch uns und unsere Arbeit ist das Projekt bestimmt nicht so erfolgreich. Seien wir ehrlich. Die wahre Ursache dafür sind wohl die sich rapide verschlechternden Bedingungen in der ehemals demokratisch regierten westlichen Welt. Ein bisschen fühlen wir uns wie eine Fluchthilfeorganisation.

Und das ist keinesfalls übertrieben. Denn unter Androhung eines weiteren Lockdowns bis Ostern, erwarten wir in den nächsten Tagen erneut eine ganze Reihe von Besuchern auf der Finca. Damit diese Leute in ihren Heimatländern nicht von der Polizei drangsaliert und womöglich an ihrer Ausreise gehindert werden, arbeiten wir mit einem Anwalt zusammen.

Dieser stellt uns Dokumente aus welche bestätigen, dass die jeweilige Person zu geschäftlichen Zwecken persönlich in Panama erscheinen muss. Urlaubsreisen sind ja momentan so gar nicht erwünscht. Des Weiteren kümmern wir uns um die Eröffnung von Bankkonten in Panama, diverse Firmengründungen und natürlich das Wichtigste: Die Ausstellung von dauerhaften Aufenthaltsgenehmigungen.

Ihr seht schon, das neue Jahr fängt genauso spannend an, wie das alte aufgehört hat. Seit dem Jahreswechsel hat es auch kaum mehr geregnet, sodass wir uns im Santa Fe Paraiso bald wieder an die Arbeit machen werden. Im ersten Schritt hatten wir ja nur Lote 1 bis 3 reinigen lassen. Eigentlich hatte ich ja auch nicht so einen großen Andrang erwartet.

Doch nun wird es auch dem überwuchernden Grünzeug auf Lote 4 an den Kragen gehen, damit unsere zukünftigen Auswanderer dort ebenfalls das Gelände erkundigen können. Als nächstes stehen Strom- und Wasserleitungen auf dem Programm. Wie immer freuen wir uns drauf, bis bald!

1 Antwort

  1. Michael sagt:

    Schöne Straße, breiter als die Hauptstraße !

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