Was war. Was wird. Zum Status unserer Auswanderergemeinschaft Ende 2020

Das Ausnahmejahr 2020 geht langsam zu Ende. Es war ein ungewöhnliches und ermüdendes Jahr, und das nicht nur wegen der aktuellen Grippewelle. Die Tatsache, dass wir seit nunmehr dreieinhalb Jahren quasi pausenlos sechs Tage die Woche arbeiten, spüren wir langsam bis in die Knochen. Doch die Ergebnisse sprechen für sich selbst und unsere enormen Fortschritte motivieren natürlich dazu, weiterzumachen.

Die größte Änderung dieses Jahres ist zweifelsohne unser Neuankömmling Markus. Wie im letzten Beitrag berichtet, hat er sich im Mai dazu entschlossen, ein neues Leben in Panama zu beginnen. Das wurde erstmal ein paar Monate von der Grippe ausgebremst, doch seit Ende Oktober wohnt er hier bei uns in der Cabaña und genießt seine neuen Freiheiten in Panama.

Von vorne anfangen musste er dabei allerdings keineswegs, schließlich haben wir uns jahrelang um all die Vorbereitungen gekümmert. Auf seinem Grundstück gibt es fertige Wasser- und Stromanschlüsse, ein Lagerhaus und eine Werkstatt samt allen Werkzeugen und Maschinen steht bereit. Es sind wahrlich ideale Bedingungen, hier und jetzt mit dem Hausbau zu beginnen. Doch etwas stand dem ganzen noch im Wege.

Sein Grundstück ist über die Monate ordentlich zugewachsen, weshalb wir erstmal die Macheten Männer an die Arbeit schickten. Mittlerweile hat sich der Dschungel gelichtet, sodass Markus nun schon bald mit dem Hausbau beginnen kann. Doch einige Erledigungen standen noch an. So zum Beispiel die Suche nach einem geeigneten Auto.

Während eines kurzen Besuchs in Panama City, hat Markus mit Unterstützung von Sven auch schon die ideale Karre ausfindig gemacht und gekauft. Nach ein wenig suchen haben sie dann doch noch einen Pickup entdeckt, in den Markus mit seinen knapp zwei Metern noch halbwegs komfortabel hineinpasst. Die ersten Reparaturen sind schon erledigt und damit hat es sich dann hoffentlich.

Was man als Panama Auswanderer auch braucht, ist natürlich eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung. Daran arbeiten wir nun mit unserer Nachbarin, die uns als Anwältin auch schon in anderen Angelegenheiten unterstützt hat. Bis Ende Jahr sollte dann auch das Visa erledigt sein, womit Markus noch einmal Glück hatte.

Neue Regeln für das Friendly Nations Visa

Seit geraumer Zeit gehen nämlich Gerüchte die Runde, dass die Bedingungen für das Friendly Nations Visa in Panama massiv geändert werden sollen. Dazu sind in den letzten Wochen auch konkrete Details durchgesickert. Wo man nach heutigen Bedingungen nur $5.000,- auf einem Bankkonto nachweisen und ein paar Dokumente vorlegen muss, werden in naher Zukunft wohl hohe Hürden aufgebaut.

Panama Migracion!

Zukünftige Antragsteller müssen dann mindestens $200.000,- in eine Immobilie investieren oder für mindestens $150.000,- ein Unternehmen kaufen bzw. gründen. Vorangetrieben wird das von einflussreichen Immobilienhaien und Maklern, die in den letzten Monaten und Jahren wohl auf ihren überteuerten Fantasieprojekten sitzengeblieben sind. Die Migrationsanwälte des Landes laufen dagegen Sturm, weil es ihr Geschäft stark bedrohen würde.

Eine offizielle Entscheidung ist allerdings noch nicht gefällt, es sind nach wie vor nur Gerüchte und keiner weiß wann was passieren wird. Ich denke es wird sich auf jeden Fall etwas ändern, ob die Zahlen nun so hoch bleiben und es direkt schon ab 1. Januar gilt, wage ich allerdings zu bezweifeln. Doch für ernsthafte Panama Interessierte ist der Moment jetzt definitiv gekommen.

So verwundert es nicht, dass sich für dieses Jahr noch so einige Besucher angekündigt haben bzw. sogar schon da waren. Die „Pandemie“ Situation in Panama ist ja mittlerweile wieder recht normal. Bis auf einen negativen Grippe Test und einen nutzlosen Lappen im Gesicht, muss man bei der Einreise keine besonderen Bedingungen erfüllen. Einem Besuch in Panama steht also nichts im Wege.

Die Fortschritte beim Santa Fe Paraiso

An Interessenten für die Vergrößerung unserer Auswanderergemeinschaft mangelt es ja nicht. Nachdem Markus aber den vorerst letzten Platz bekommen hat, mussten wir uns etwas Neues einfallen lassen. Das Nachfolgeprojekt Santa Fe Paraiso, nur wenige Autominuten von unserer Finca entfernt, ist in der Zwischenzeit schon ordentlich vorangekommen.

Nachdem wir uns mit einer Gruppe deutscher Investoren auf die Finanzierung verständigt hatten, gab es erstmal einen Berg Papierkram zu erledigen. Während die eigentlichen Besitzer des neuen Landes nun in Deutschland sitzen, bin ich mit einem kleinen Prozentsatz an der Investition beteiligt und in erster Linie für die Erschließung und die Vermarktung verantwortlich.

Durch meine und unsere Erfahrungen der letzten Jahre ging das bisher auch reibungslos über die Bühne. Ein amtlicher Vermesser hat bereits die vier existierenden Teilstücke sowie die zugehörige Zufahrtsstraße markiert. Auch eine Topologie Karte haben wir machen lassen. Da man auf den Bildern das Gefälle nur schlecht einschätzen kann, ist so eine Karte sehr nützlich.

Als nächstes gingen die Macheten Männer an die Arbeit, welche ungefähr 15.000 der insgesamt 25.000 Quadratmeter vom überwuchernden Unkraut befreiten. In wenigen Tagen bekamen wir so einen guten Überblick über das Land und konnten auch schon den nächsten Schritt einleiten. Es war wieder Zeit für schwere Geschütze.

Unser alter Bekannter Luis kam uns wieder mal samt Bulldozer und Radbagger zur Hilfe. Ziel war es, die Überreste der vorhandenen Zufahrtsstraße zu renovieren und mit neuem Belag zu decken. Freigeräumt war der Bereich in wenigen Stunden, doch dann kam uns ein Hurrikan in den Weg. Oder mittlerweile sogar zwei.

Die Wirbelstürme im Atlantik sind dieses Jahr besonders zahlreich. Santa Fe ist davon nicht bedroht, doch bringen die mächtigen Tiefdruckgebiete reichlich Regen und Wind in die Berge. Arbeiten mit schwerem Gerät ist bei aufgeweichtem Boden ein wenig schwierig. Dafür konnten Isais und ich aber schon zahlreiche weitere Palmen und auch einige Bananen an den neuen Grundstücken anpflanzen.

Wie ihr seht geht es gut voran und ich werde wohl in Bälde mehr zu berichten haben. Bis dann!

3 Antworten

  1. Piero sagt:

    Mich interessiert Chitre und La Chorrera. Wobei die kriminalität in Chitre
    gemäss factbook doch viel weniger sein soll als wie nahe der Hauptstadt.
    Wie ist das mit dem Recht auf Waffen in Panama?

    200’000$ für eine Immobilie. Das ist schon viel zieht man den Vergleich
    dass ein durchschnittliches Haus in Panama 30-40’000$ kostet. Mit dem
    Boden. Und natürlich die Netto-renditen, wenn du was gutes hast dass du
    auch gut vermieten kannst inkl. der Steuererlässe. Nur zum Bananen pflücken
    muss ich nicht nach Panama. Da gibt es attraktivere Plätze betreffend
    Infrastruktur und politischer Stabilität.

  2. Enzo Grella sagt:

    Hallo Simon. Immer wieder toll mitlesen zu können. Komplimente für Deine Arbeit. Sind denn die Landteile des Santa Fe Paraiso Projektes schon alle vergeben? Alles Gute weiterhin, Gruß , Enzo Grella

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