Neues von der Hostel-Baustelle: Von Renovation und Holzresten

Willkommen zurück auf unserer schönen Finca, wo ich gerade im Gemeinschaftsbereich in unserer mittlerweile ganz ansehnlichen Hotelanlage sitze. Nunja, Hotelanlage ist es noch keine. Doch genau da dran arbeiten wir seit neuestem wieder. Seit wir hier im März 2019 in einen halbfertigen Rohbau eingezogen sind, hatten wir natürlich auch noch ganz andere Dinge zu tun.

Der Bau unserer Häuser war bis zuletzt die größte Priorität. Kürzlich konnte ich schon das zweijährige Jubiläum in der Casita Simon feiern. Doch auch Sven samt Familie wohnt mittlerweile schon 10 Monate im eigenen Haus. In der halbfertigen Hotelanlage wohnt seit nun fast drei Jahren ja unser Markus, kürzlich kam auch der zweite Markus dazu.

Bereits letztes Jahr im August nach dem Umzug von Sven, Lisa und Louis, haben wir damit begonnen, die zwei Zimmer unseres Hotels zu renovieren. Frische Farbe an die Wand, ein wenig Deko sowie ordentliche Betten und neue Matratzen waren dabei nur der Anfang. Die Außenwände zu streichen war aufgrund der Höhe des Gebäudes und des unwegsamen Geländes drum herum, die mit Abstand schwierigste Aufgabe.

Als dies erledigt war ging ich den Teakholz Steg entlang und erinnerte mich an seinen ehemaligen Glanz. Mit ein bisschen schleifen sollte der doch widerherzustellen sein? Einen Tag schleifen und ein paar Liter Leinöl später, sah der Steg in der Tat wieder aus wie neu. Ganz allgemein machte das Gebäude mit der Farbe an der Wand jetzt einiges her.

Doch auch der Garten, um nicht zu sagen die Parkanlage drum herum, tut ihr übriges. Mit dem Vergleichsbild von 2018 kann man sehr gut Lisas jahrelange Arbeit im Garten erkennen. Andererseits fallen dem geübten Beobachter immer noch einige Baustellen auf. Ein bisschen Farbe fehlt nach wie vor und eine hübsche Blende aus Cañas ähnlich wie beim Sanitärgebäude möchte ich auch noch bei den Zimmern anbringen.

Leider gibt es außerdem schon die ersten Sachen, die wir dringend erneuern mussten. So zum Beispiel die Holzterrasse vor der Cabaña. Das lackierte Pinienholz hat dort keine vier Jahre durchgehalten. Die Terrasse liegt nicht direkt im Regen, wird durch Spritzwasser aber ständig nass. In Kombination mit einem Termitenbefall wurde das Holz dann im letzten Jahr ganz schnell zu Papier.

Da sieht man nun direkt den Unterschied zum Teakholz. Keine Frage also, dass wir jetzt auch bei der Cabaña das widerstandsfähige Tropenholz verbauen wollten. Mit Flex, Kappsäge und Akkubohrer erledigte ich diese Aufgabe innerhalb weniger Tage. Zu allem Überfluss war aber nicht nur der Boden kaputt, sondern auch die beiden Stützbalken des Schleppdachs stark angefressen.

Ich bastelte Ersatzstützen aus Stahlprofilen, die dank passender Farbe jetzt gar nicht mal so schlecht aussehen. Der Frontwand spendierte ich ebenfalls noch frische Farbe und auch den Innenraum überarbeiteten wir. Um in Zukunft flexibler bei der Nutzung zu sein, wird die Cabaña ab sofort zwei Einzelbetten statt einem Doppelbett haben. Tja und somit war die Renovierung auch schon abgeschlossen.

Weiter ging es am Küchengebäude, wo nach über vier Jahren Nutzung ein Frühjahrsputz und ein wenig neue Farbe nötig war. Die Küchenzeile im Außenbereich, welche ich vor drei Jahren gebaut habe, sah noch relativ gut aus. Einzig die Doppelböden in Holzausführung mussten wir dringend ersetzen. Die Kakerlaken fühlten sich dort dazwischen sichtlich wohl. Wir entfernten also die Holzböden und füllten die Schränke unten mit einer Schicht Beton aus. Problem erledigt.

Auf ging es zur nächsten Baustelle, nämlich zum Eingangsbereich zur Küche. Dort kam bei starkem Regen aufgrund der Topologie immer mal wieder Wasser bis auf den Zugang zur Terrasse hinuntergelaufen. Um das in Zukunft zu unterbinden, mauerten wir eine zusätzliche Stufe ins Gelände und füllten den entstehenden Raum mit Tosca auf. Das Oberflächenwasser sollte somit effektiv in andere Richtungen umgeleitet werden.

So, genug mit reparieren und nachbessern. Fertigmachen mussten wir nämlich auch noch so einiges. Unter anderem die Gestaltung unserer Ess- bzw. Barbereiche am Küchengebäude war noch offen. Im wahrsten Sinne des Wortes zur Umrahmung und um ein angenehmes Ambiente zu schaffen, sollte ein Holzzaun um die Terrasse entstehen.

Sven schweißte mir entsprechende Halterungen aus Stahl vertikal an die Außenkante der Terrasse. Dort drauf verschraubte ich horizontale Holzverstrebungen. Nun konnte ich Brettchen für Brettchen anschrauben und so den Zaun fertigstellen. Seit wir letztes Jahr mit dem mobilen Sägewerk die Teakbäume in Bretter verwandelt haben, liegt ein Berg Holzmüll und Verschnitt am Straßenrand auf der Finca.

Bei näherer Betrachtung konnte man einiges davon jedoch zumindest für dekorative Zwecke noch sehr gut gebrauchen. Grade waren zwar die wenigsten und auch nicht plan, doch mit der Fächerscheibe und der Flex verwandelte ich die hässlichen Holzreste in wunderschöne Dekoration. In Kombination mit einigen Stückchen Caña entstand ein Unikat von einem Zaun. Der Essbereich war somit erledigt.

Unsere Bar bestand bisher nur aus einer schnöden Mauer, wo in erste Linie noch der Bartresen fehlte. Ein dickes Holzbrett und eine Fächerscheibe später, können unsere Gäste von nun an ihre Bierdosen auf der fast vier Meter langen Bar abstellen. Zum Hinsetzen reicht es noch nicht, denn dafür müssen wir erst noch ein paar passende Barhocker zusammenschweißen.

Auch drum herum fehlt es noch an vielen Details. Doch auch größere Arbeiten stehen noch aus. So zum Beispiel der Ausbau des dritten Badezimmers. Ihr seht schon, die Arbeit geht uns auch im Jahr 2023 so schnell nicht aus. In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal!

3 Antworten

  1. Michael sagt:

    Es ist schon toll wie nun Eines nach dem Anderen nicht nur fertig, sondern auch schön wird !

    Und das mit dem Holz, man lernt nie aus, das Eine geht, das Andere eben nicht, man lernt warum es Dachüberstände braucht, warum man Holz vom Boden trennen sollte, warum Häuser einen Sockel haben der anders aussieht als der Rest (früher leicht ersichtlich, unten herum braun oder grau, oben weiß oder Holz), etc. etc.

    Einzig, wenn ich mir die schweren Gebäude auf den Stahlbeton-Pfählen ansehe, dann frage ich mich wie ihr auf die Idee gekommen seid, dass dies „erdbebensicherer“ sein soll.
    Ich hätte die Sorge, dass bei einer Rüttelei die Pfähle brechen und das ganze Haus auf mir in meinem Bett zusammenbricht. Und wenn das Stahl-Haus als Ganzes kippt und heil bleibt, dann rutsche ich zumindest aus dem Bett raus und habe dann ein Haus in Schräglage das ich wohl nie wieder gerade hinbekomme, sofern nicht diverse Wände und Decken sich lösen und auf mich drauffallen.

    Ich hoffe das Risiko eines Erdbebens ist geringer als ihr gedacht habt.

    • Simon sagt:

      Hmhmm ich glaube von erdbebensicher war nie die Rede. Da ging es mehr darum das vorhandene Land zu nutzen ohne gleich alles mit Bulldozern umzugraben. Da sind die Pfahlbauten einfach flexibler.

      Nicht nur fertig sondern auch schön – ja! Das war das Ziel. Nur hatten wir für all die Details bisher einfach keine Zeit. Poco a poco sagen wir hier immer…

  2. Andrea sagt:

    Schön geworden.

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