Neues von der Hostel Baustelle: Teakholz Treppe und Podest

Um keine Langeweile aufkommen zu lassen und für ein bisschen Abwechslung zu sorgen, sind wir direkt nach dem betonieren wieder zum schweißen übergegangen. Oder besser gesagt Sven. Das Schleppdach samt Bodenplatte am Lagerhaus sind ja soweit fertig, sodass wir uns wieder einer anderen Baustelle zuwenden konnten. Also ging es ab zum Hostelgebäude, welches zwar Türen aber immer noch keine Treppe hatte.

Um den Innenausbau voranzutreiben und mit den Elektroinstallationen zu beginnen, wäre ein einfacher Zugang ins Gebäude natürlich wünschenswert. Die Türen liegen in knapp 1,60 Metern Höhe, wo wir ein kleines Podest sowie eine Treppe anbringen wollten. Als erstes musste ein passender Rahmen geschweißt werden, was zu der ein oder anderen Diskussion führte.

Der Schweißmeister Sven baut einfach gerne doppelt-, drei- und vierfach massiv, während ich eher kompakte und einfache Bauweisen bevorzuge. Manchmal habe ich den Eindruck, er will einfach nur möglichst lange mit dem Schweißgerät spielen. Am Schluss waren wir uns jedoch einig, dass zwei gewaltige Stützen auf eine Länge von 3 Metern ausreichend sind. Wenig später war das Podest dann vor den Türen angeschweißt.

Als nächstes ermittelten wir die gewünschte Höhe für das Bodenniveau, wo wir einen Steg aus Teakholz installieren werden. Der Rahmen für den Steg war schnell zusammengeschweißt, was dank der Bodenplatte unter dem Schleppdach schon wesentlich komfortabler war. Den Rahmen bzw. dessen sechs Stützen dann anschließend im Boden einzubetonieren, dauerte aber seine Zeit und war recht mühsam.

Doch als der massive Rahmen erst mal im Boden einbetoniert war, fügten wir in die entstandene Lücke zwischen Podest und Steg, den Rahmen für die Treppenstufen. Und dann – das habt ihr sicher schon geahnt – sollten die knapp 80 liebevoll verarbeiteten Teakholzbretter, auf den Metallrahmen geschraubt werden. Um jedes Risiko einer Spaltung zu eliminieren, wollte ich die 320 Löcher aber erst ins Holz vorbohren.

Damit die Löcher in jedem Brett exakt gleich positioniert sind, habe ich gemeinsam mit Lisa eigens dafür eine Schablone konstruiert. Perfekt ist es ganz sicher nicht geworden, doch relativ gleich schräg sind die Löcher jetzt bestimmt. Bevor die Bretter dann schließlich auf den Rahmen geschraubt werden konnten, musste dieser erst noch gestrichen werden. Wir hatten uns extra dafür eine rötlichbraune Metallfarbe gekauft, um auch dem Rahmen einen Holzlook zu verpassen.

Rötlichbraun ist er geworden, doch wie Holz sieht es bei weitem nicht aus. Es wird sich zeigen wie es am Schluss wirkt, in vielleicht einem halben Jahr, wenn die ganzen Feinarbeiten abgeschlossen sind. Derzeit ist ja auch noch nicht so ganz klar, welche Teile des Rahmens überhaupt sichtbar sein werden, da wir mit bambusähnlichem Holz sowieso eine Verkleidung bauen wollen.

Für den Moment war das also in Ordnung, und so konnte es nun endlich darangehen, die einzelnen Holzlatten auf den Rahmen zu schrauben. Nach der zweiten Latte war mir klar, dass es so wie ich es mir vorgestellt hatte, nicht funktionieren wird. Die selbstschneidenden Schrauben waren nicht stark genug, um die dicken Metallprofile richtig zu durchdringen.

Also erst Holzlatte auflegen und ausrichten, durch die vorgebohrten Löcher die Stellen auf dem Metallrahmen markieren, Holzlatte weg, Löcher im Metallrahmen vorbohren, Holzlatte wieder drauf, selbstbohrende Schrauben durch. Und so hat es dann auch wunderbar geklappt. Wenn auch mühsam und langsam, aber es wäre ja auch langweilig, wenn es zur Abwechslung mal beim ersten Versuch und ohne Probleme klappen würde.

Der Arbeitsaufwand war unterm Strich enorm, insbesondere die Detail Verliebtheit bei der Holzverarbeitung, hat extrem viel Zeit gefressen. Doch auch der Rahmen und das ganze drumherum, war mehr Aufwand als ich dachte. Das Ergebnis ist rustikal. Schräg und unregelmäßig, zackig und kantig. Doch jeder Aspekt dieses Aufgangs ist selbergemacht, mit unseren eigenen Händen. Und dafür sieht es doch recht gut aus.

Der erste Part des Steges samt Treppe und Podest ist nun zumindest funktional fertiggestellt, und schön langsam kann man sich vorstellen, wie das alles einmal aussehen wird, wenn wir fertig sind. Um die Ecke des Gebäudes wollen wir später noch eine rund zwei mal drei Meter große Terrasse anbauen. In beide Richtungen werden dann kleine Schleppdächer angebracht, um auch bei Regen bzw. praller Sonne auf der Terrasse sitzen zu können. Doch das ist erst mal Zukunftsmusik.

Momentan liegt unser Fokus darauf, die Gebäude soweit fertigzustellen, dass wir vom Miethaus auf die Finca ziehen können. Erst dann werden wir uns die Zeit nehmen, all die Details fertigzustellen, und das Hostel wirklich zu etwas Besonderem zu machen. Bis zum Umzug werden noch einige Monate vergehen und so manche Hindernisse auf dem Weg liegen.

Ich freue mich drauf, bis dann!

6 Antworten

  1. Michael Hinterauer sagt:

    Ich bin ja sehr zurückhaltend … 😉 … aber einzelne Holzbretter auf Stahl zu schrauben ist nun wirklich schildbürgerhaft. Ein Holzrahmen wird auf Stahl geschraubt (4 Schrauben reichen) und darauf dann die Bretter (schlau gemacht siehst du auch den Stahlunterbau nicht mehr).
    Und wenn ihr keine Hühnertrappel am Ende geplant hättet, dann wären es eben 4-5 Element-Rahmen gewesen und die Stiege hättest du dir dann auch gespart und die Stufen dazu.
    Aber egal, ihr habt ja noch ein paar Häuschen zu bauen.

    • Simon sagt:

      So ist es. Ich denke für den ersten Versuch ist es ganz gut geworden, bzw. wird noch besser werden, weil wir damit ja noch lange nicht fertig sind.

      • Michael Hinterauer sagt:

        Ja, am Besten ihr schraubt noch Stahlplatten auf das Holz damit es länger hält. 🙂 🙂 ;-)))

        • Simon sagt:

          Du wirst lachen, aber bis der Innenausbau abgeschlossen ist, werden wir das Holz tatsächlich mit Platten schützen 🙂

          • Michael Hinterauer sagt:

            Oder Folie, so lange die Außenwand nicht fertig ist und verputzt werden muss ist das unumgänglich. Mörtel, Putz und Beton ätzen Flecken ins Holz und auf die Haut …

          • Simon sagt:

            Jo und die Schleppdächer müssen noch angeschweißt werden, das brennt sich auch schön rein. Deshalb kommen jetzt bald Spanplatten drüber 🙂

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