Brisas Rio Onda: Die Fundamente entstehen

Nach einer ausgiebigen Einleitung möchte ich euch heute erneut von unserem Bau-Projekt „Brisas Rio Onda“ berichten. Und diesmal geht es sozusagen ans Eingemachte. Hier nun also direkt die Fakten auf den Tisch. Beim Design, das sage ich mal ganz ehrlich, haben wir uns von einem Hochglanzarchitekten auf Instagram inspirieren lassen. Da schickte ich unserem Architekten einfach ein paar heruntergeladene Fotos als grobe Orientierung.
Herausgekommen sind dann ganz schlichte Zeichnungen, wie solche Baupläne halt eben aussehen. Reino und ich verfügen jedoch über das nötige Vorstellungsvermögen, uns daraus ein fertiges Haus vorzustellen, dieses virtuell im Raum zu platzieren und an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen. So durchliefen diese Pläne also erstmal ein paar Revisionen, bis wir den idealen Grundriss und dessen optimale Einteilung gefunden hatten.
Am Ende kamen wir dann auf knapp 120m² mit 3 Schlafzimmern und 2,5 Badezimmern. Eine große langgestreckte Wohnküche sowie eine großzügige Terrasse mit frischer Brise und Aussicht auf die Berge gehören ebenfalls dazu. Das Haus steht auch auf einem ganz besonderen Stück Land, nämlich an einer Ecke zwischen einem Bach und dem Santa Maria Fluss. Dadurch bietet das knapp 2.900m² große Grundstück nicht nur genügend Platz für weitere Häuser, sondern auch exklusiven Zugang zum Fluss.



Den Bauplatz für das Haus haben wir – damals noch mit einem anderen Vorhaben – bereits im Jahr 2021 anlegen und verdichten lassen. Mittlerweile ist der Boden ordentlich gesetzt und bereit um bebaut zu werden. Als wir die Position des Hauses dann grob abgesteckt hatten, trafen wir uns vor Baubeginn mit dem Architekten und dem Vorarbeiter namens Sr. Polo, der passenderweise ein Polo Shirt anhatte.
Alles war soweit klar und ein paar Tage später begann auch schon die Arbeit. Sr. Polo wird den Rohbau mit 2-3 Arbeitern innerhalb weniger Monate hochziehen. Als erstes bauten die Jungs jedoch einen kleinen Verschlag aus Wellblech und Holz, um Material und Werkzeug sicher und trocken zu lagern. Wasserschlauch und Stromkabel konnten wir freundlicherweise beim Nachbarn anschließen, dem tatsächlichen Baubeginn stand also nichts mehr im Wege.
Es begann wie so oft mit einem Schnurgerüst, aus dem im Handumdrehen ein Streifenfundament wurde. Dabei hatten wir auch ein bisschen Glück, denn den einzigen großen Felsen der im Weg lag, konnten wir relativ einfach mit dem Bagger entfernen. So waren nach nur wenigen Tagen die Umrisse des Hauses bereits komplett zu erkennen. Man beachte dabei auch die herrliche Aussicht im Hintergrund.




Um die genauen Abmaße zu verifizieren und um das Haus auch direkt auf dem Grundstücksplan einzeichnen zu können, bestellte ich an diesem schönen Tag unseren amtlichen Vermesser samt Assistenten auf die Baustelle. Auch den für das Haus vorgesehenen Grundstücksanteil konnten wir somit noch vermessen.
Die Arbeiter begannen dann damit, auf das Streifenfundament ein bis zwei Blockreihen aufzumauern. Damit gleichen wir kleinere Unebenheiten im Gelände aus und legen die spätere Betonplatte ein wenig über das Bodenniveau. Dazu musste dann in letzter Konsequenz der entstehende Hohlraum mit Erde gefüllt und verdichtet werden.
Die Panamesen waren sehr froh, als sie ihr manuelles Stampfinstrument gegen Reinos Rüttelplatte tauschen konnten. Zugleich begann der Meister persönlich mit der Installation der ersten Wasserleitungen. Die Mehrschichtverbundrohre, welche Reino übrigens auch im eigenen Container importiert hat, sind von Hand biegbar und damit super flexibel und ohne eine einzige Klebestelle zu verlegen.




Auch die Abwasserrohre, wo wir reguläres PVC verwendeten, mussten an den richtigen Stellen in den Boden verlegt werden. Besonders hervorstehen tut hier unser eigens importiertes Geberit Wand-WC, wo sich der Abwasseranschluss logischerweise innerhalb der Wand befinden muss. Man beachte auch ein weiteres deutsches Detail, nämlich den Rohrschutzschlauch, der sämtliche Rohre vor direktem Kontakt mit Beton schützt.
Als nächstes kam noch der Elektriker, der lt. den Vorgaben des Architekten die Verrohrung für die Elektroinstallationen vorbereitete. Und als dann irgendwann alle Vorarbeiten erledigt waren, konnten schlussendlich die Bewehrungsmatten auf dem Boden und die Schalungen drumherum fertiggestellt werden. Nach einigen Verzögerungen war der große Tag schließlich gekommen.
Diesmal sogar ein bisschen zu unserem Vorteil, denn weil die kleine grade wieder mal kaputt war, schickte uns das Betonwerk in Santiago die größte Betonpumpe die sie hatten. Mit dem riesigen Ausleger konnte der Beton damit exakt dahin gepumpt werden, wo er benötigt wurde und die einzelnen Mischer mussten nicht die steile Einfahrt bis zur Baustelle hinunterfahren.







Insgesamt fünf LKW waren an diesem Vormittag zu Gange und ich schickte auch Sven mit Isais zur Verstärkung des Bautrupps. Nicht zuletzt deshalb, weil wir zum Verdichten des Betons einen deutschen Generator und einen 220V Vibrator verwendeten. Im Vergleich zu vorherigen Baustellen, wo wir den Beton noch selber mischten und durch die Gegend schoben, war es an diesem Tag regelrecht komfortabel.
Das Ergebnis wird natürlich auch besser und das war alles, worauf es uns bei diesem Projekt ankommt. So war ich dann am nächsten Tag beim Anblick der angezogenen Betonplatte mehr als zufrieden. Die erste Etappe war geschafft, als nächstes wird es ans Mauern gehen. Doch mehr dazu in einem anderen Beitrag. Bis dann!