Neues aus der Werkstatt: Von Holzregalen und Barmöbeln

Willkommen zurück in meiner kleinen Werkstatt, wo ich über die letzten Monate die verschiedensten Projekte verwirklicht habe. Von diversen Holzregalen über Barhocker und einer hölzernen Kühlbox bis hin zu einem Schirmständer. Ganz genau wie in der Baumarktwerbung gibt es ja tatsächlich immer was zu tun.

Ausgangspunkt für diverse Holzregale war akuter Platzmangel in meinem Haus. Da Yuly jede Woche noch mehr Kram aus Santiago anschleppt, musste dringend mehr Stauraum her. Außerdem begannen sich beim vorhandenen Stoffregal im Badezimmer die Nähte zu lösen, wo nun entsprechender Ersatz nötig wurde. Die drei Stoffeinschübe waren noch einigermaßen in Ordnung, weshalb ich ein passendes Holzregal dafür bauen wollte.

Die Maße waren also vorgegeben und ich machte mich sogleich auf die Suche nach geeigneten Holzstücken. Der größte Teil meiner 8 Teakbäume ist zwar längst verbaut, doch noch immer liegen zahlreiche Reststücke in der Gegend herum. Für den Rahmen sägte ich mir ein paar kurze Kanthölzer zurecht. Für die Regalböden verwendete ich dünn geschnittene Holzplättchen.

Alles was noch fehlte war ein Fläschchen Leim, Klemmen und ziemlich viel Geduld. Und am nächsten Tag war mein Holzregal auch schon so gut wie fertig. Ohne eine einzige Schraube. Beeindruckt vom doch recht hübschen Ergebnis, machte ich mich gleich an die Arbeit für das nächste Regal. Unter dem Waschbecken rechts neben dem Siphon war nämlich auch noch ein freier Platz. Statt Stoffschubladen verwendete ich dafür jedoch graue Kunststoffboxen.

Eine weitere Problemzone war mein kleines Büro, wo der Drucker samt Papier und Patronen seit Jahren in einer Ecke am Boden herumlagen. Ein maßgeschneidertes Holzregal sorgt nun auch dort für Ordnung. Die letzte Kleinigkeit was mir noch fehlte war ein Schirmständer, damit der blöde Schirm nicht ständig irgendwo vor der Tür herumliegt. Und der fiel auch besonders kunstvoll aus.

So, und damit hatte ich die nötigsten Sachen für mein Haus auch schon erledigt. Seit ich vor ein paar Monaten die Cabana renoviert und den Essbereich im Hostel fertiggestellt habe, ist dort oben nicht viel passiert. Sven ist auch zu beschäftigt mit seinen Baustellen zu Hause und am Paraiso, sodass ich mich an die Konstruktion unserer Barhocker machte.

Da ich damit keinerlei Erfahrung hatte, sah ich mir erst ein paar Stühle im Internet genau an, um die korrekten Maße und Proportionen zu bestimmen. Die Höhe der Sitzfläche musste ich außerdem an die Bar Theke anpassen. Den Rahmen wollte ich aus quadratischen Stahlrohren zusammenschweißen und dann die Sitzfläche und Lehne aus Teakholz gestalten.

Mit einem groben Plan in der Hand begann ich erstmal damit, die Stahlrohre auf die richtigen Maße zusammenzuschneiden. Die kurze Rückenlehne sollte in einem Winkel von 12° befestigt werden, wozu ich einfach die Stahlrohre im entsprechenden Winkel abschnitt und dann wieder zusammenschweißte. Nachdem ich schon längere Zeit keinen Schweißhelm mehr aufhatte, war das auch eine willkommene Abwechslung.

Stück für Stück entstanden die einzelnen Elemente des Barhockers, von denen ich natürlich nicht nur einen, sondern gleich vier Stück bauen wollte. Ich kombinierte schließlich zwei Hälften zu einem Ganzen Stuhl. Dabei wählte ich ein filigranes Design, was am Schluss auch echt edel aussehen sollte. Nachdem alles ungefähr im richtigen Winkel zusammengeschweißt war, reinigte ich die Schweißstellen und lackierte den blanken Stahl.

Erst eine graue Grundierung und dann eine schwarze Lackierung. Alles was jetzt noch fehlte waren die Holzteile. Weil ich dafür schöne plane Bretter haben wollte, aktivierte ich nach langer Zeit wieder einmal unsere Hobelmaschine am Lagerhaus. Und die zauberte mir aus rauem grauen Holz wunderschöne Bretter.

Zurechtgesägt und lackiert machten die sich auch ganz hervorragend und komplettierten meine Barhocker. Für meine allerersten Stühle überhaupt bin ich damit sehr zufrieden. Einen nach dem anderen trug ich sie dann hoch zur Hostel Bar, wo trotzdem noch eine große leere Fläche übrigblieb. Ein letztes Möbelstück fehlte hier noch.

Was es war wusste ich bis zuletzt nicht, doch zufällig stolperte ich im Internet über eine selbstgebaute Kühlbox. Ja, genau das war es was noch fehlte! Dieses Video von DIY Pete war mir dabei eine gute Inspiration. Da die Kühlbox im Kern aus einer Thermobox besteht, musste das Möbel passgenau um die Box herum gebaut werden.

Ich begann mit den Füßen, die ich aus den letzten Teakholz Kanthölzern zurechtschnitt. Es folgte ein Ausflug nach Santiago, wo ich die benötigte Thermobox kaufte. Überflüssiges Zubehör wie Griffe, Räder und Scharniere entfernte ich. Ich verschraubte die Füße im passenden Abstand und befestigte einen Zwischenboden, auf dem die Thermobox stehen wird.

Die obere Blende sägte ich passgenau zurecht und befestigte die Box mit zwei Millimeter Spielraum im Rahmen. Wenn die flexible Box nämlich nur ein bisschen gestaucht wird, schließt der Deckel nicht mehr ordentlich. An ebendiesen ging es als nächstes. Ich verpasste ihm einen hölzernen Rahmen und befestigte alles in der richtigen Höhe und Position.

Mit einem Scharnier ausgerüstet öffnet und schließt er sich nun optimal. Es folgte die seitliche Verkleidung, wo gehobelte Teakholzreste zum Einsatz kamen. Mit passenden Zierleisten sieht das Ganze auch wirklich super aus. Unten verbaute ich noch einen Zwischenboden für mehr Stauraum. Und damit war die hölzerne Kühlbox auch schon fast fertig.

Zum Schluss kam ein Metallgriff zum Öffnen und Schließen des Deckels sowie ein Wasserhahn zum Ablassen des Schmelzwassers dran. Zwei Schichten Klarlack später war das Meisterwerk vollendet. Dass die Box so schön werden würde hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht. Für unsere Bar ist sie sicherlich eine Bereicherung.

So. Fürs erste war’s das mal. Doch viele weitere Projekte stehen in den Startlöchern. Ich freu mich drauf, bis zum nächsten Mal!

1 Antwort

  1. Michael sagt:

    Schlosser und Schreiner in einer Person, schön geworden !!

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