La Buena Vida en Santa Fe: Yuly, Retterin der Hunde

Willkommen zurück auf Simons World, wo es heute wieder einmal etwas über mich selber zu lesen geben wird. Nach all den Baustellenberichten in letzter Zeit könnte man schon fast meinen, meine Homepage wäre von einem Baumarkt oder so. Das Thema ist eigentlich auch erfreulich, wenn es nicht mit etwas Unerfreulichem anfangen würde.

So musste ich meine ehemalige Freundin Kathi nämlich schon vor über einem Jahr vor die Tür setzen. Lang und breit könnte ich mich jetzt über Latina Klischees auslassen. Wen sowas interessiert der soll sich aber bitte eine Telenovela ansehen. In genau so einer wollte ich allerdings nicht leben und hab die gute Frau dann wie gesagt vor die Tür gesetzt.

Und es wirkte. Drama gab’s von da an nur noch im Fernsehen und ich war meines Lebens wieder froh. Erst mal die Schnauze voll vom Versuch einer Beziehung, probierte ich dann eine eher einschlägige App. Auf Tinder ist in Panama nicht unbedingt viel los, zumindest nicht hier auf dem Lande. Und schon gar nicht mit meinen Ansprüchen.

Es gab nur wenige die verrückt genug wirkten um überhaupt in Frage zu kommen. Die interessanten Rückmeldungen blieben auch überschaubar und so legte ich das Handy wieder auf die Seite und beschäftigte mich mit anderen Dingen. Wochen später bekam ich schließlich eine Nachricht einer sogenannten Yuly, die erst fünf Wochen später auf meine Kontaktanfrage reagierte.

Eigentlich schon mal ein gutes Zeichen. Die hat wohl mehr zu tun als nur am Handy rumzudrücken den ganzen Tag. In ihrem Profil erfuhr ich von ihrer Vorliebe für Pizza und Coca-Cola. Meine Einladung nach Santa Fe zu selbstgemachter Pizza war dann auch der perfekte Köder um den Fisch an den Haken zu kriegen. Das erste Date verlief hervorragend.

Um Pizza zu machen hatten wir dann zwar keine Zeit, das war aber auch gar nicht mehr so wichtig. Wir verstanden uns prima und das erste Date war das erste von vielen. Yuly ist 25 Jahre alt, kommt eigentlich aus Costa Rica doch wohnt mit ihrer Mutter seit einigen Jahren in Santiago. Dort studiert sie an der Marine Universität, wo sie nächstes Jahr den Abschluss machen wird.

Da wir beide keine Panamesen sind, tun wir nichts lieber als gemeinsam über sie zu lästern. Wir sind einfach beide ein bisschen anders und das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum wir so gut miteinander klarkommen. Unterschiedlicher könnten wir trotzdem kaum sein. Und das fängt schon bei der Körpergröße an, wo knappe 40 cm zwischen uns liegen.

Sie ist ein wenig chaotisch, während bei mir immer alles akkurat geplant und ordentlich zu sein hat. In dieser Hinsicht erinnert sie mich ein bisschen an Sven. Abgesehen davon ist sie mein Sonnenschein. Immer gut gelaunt, hilfsbereit, aufgeschlossen, voller Energie und Tatendrang. Momentan geht das meiste davon jedoch fürs Studium drauf.

Viel zu lernen, viele Tests und auch zahlreiche Events und Veranstaltungen an der Universität. Und wenn ich nicht grade beim Bauen von Messeständen helfe oder 50 Muffins backe, fahre ich auch mal zum Bingo spielen vorbei. Seitdem wir uns kennengelernt haben, verbrachten wir so ziemlich jedes Wochenende miteinander.

Was sich dann auf drei oder vier Tage die Woche ausweitete und jetzt im letzten Jahr hat sie das Studium auf Fernunterricht umgestellt. So ist sie nun fast immer bei mir, fährt nur einmal die Woche nach Santiago um ihre Eltern zu besuchen und irgendwelche Zettel in der Universität abzugeben. Beim Kochen wechseln wir uns ab, beim Putzen noch nicht ganz aber das wird auch noch. Ihre Tage verbringt sie meist im virtuellen Klassenzimmer. Mit unserem neuen Starlink ist das auch gar kein Problem.

Doch es sind auch viele freie Tage dazwischen und so fahren wir zusammen mit Bobby oft irgendwohin. In letzter Zeit haben wir viele Grundstücke besichtigt, denn für zukünftige Projekte bin ich auf der Suche nach Land. Auch im Paraiso sind wir mehrmals die Woche, wo wir die Baufortschritte bestaunen und uns um die Wartung und Weiterentwicklung der Infrastruktur kümmern.

An der Karibik waren wir natürlich auch schon öfters und im März waren wir sogar ein paar Tage unterwegs, stoppten am Strand am Pazifik und haben Nikolaus in Volcan besucht. Viel Zeit für Urlaub haben wir momentan beide nicht. Im Garten und rund ums Haus gibt es auch reichlich zu tun, wo Yuly am liebsten Blumen pflanzt und Vögel füttert.

Sowieso ist sie super tierlieb und muss jeden unterernährten oder herrenlosen Hund den sie sieht mit nach Hause nehmen. Kein Wunder, dass sich dort immer zwischen zehn und zwanzig Hunde tummeln, die sie wieder aufpäppelt und ihnen ein neues zu Hause sucht. Da konnte auch ich mich nicht erwehren und musste zwei Hundebabys aufnehmen.

Glücklicherweise sind sie von einer kleinen Rasse und werden hoffentlich nicht viel mehr fressen als meine Katze. Das alte Katzenhäuschen wurde dann auch direkt zur Hundehütte umfunktioniert. So hat Bobby auf seine alten Tage noch ein bisschen Action zu Hause, wenn die Kleinen grade wieder mal durch die Gegend flitzen und ihn auf Schritt und Tritt verfolgen.

Auch sonst wird es hier eigentlich nicht langweilig. Wie Yuly das aushält frage ich mich sowieso. Obwohl wir so viel Zeit miteinander verbringen wird es eigentlich jeden Tag nur noch besser. Was ist wohl ihr Geheimnis? Ich glaube sie mag den Grinch in mir. Und der ist ja nicht grade schüchtern um es mal gelinde zu sagen.

Tja, in 17 Tagen feiern wir auch schon unser erstes Jubiläum. Ich freue mich drauf und noch auf viele mehr!

2 Antworten

  1. Michael sagt:

    Schöne Home-Story ! Weiter so !

  2. Brigitte sagt:

    Oh schoen!!!! Ich freue mich, dass du eine liebe Tierfreundin gefunden hast, denn die Huendchen die sie dir aufgeschwaetzt hat sind super suess!!!!!
    Ich musste lachen, dass ihr nun ueber die Panamesen laestert! hahaha
    Lieber Simon, ich wuensche dir und Yule eine ganz schoene Zeit und hoffe, dass du zum Jubilaeum auch was posten wirst!!!
    Liebe Gruesse aus Australien

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