Neues von der Baustelle: Bodenplatte und Hauptverteiler

Bei all der Action mit den großen Maschinen, welche gerade den zweiten Teil unserer Straße bauen, haben wir uns mit ein paar Nebenschauplätzen die Zeit vertrieben. Im Zentrum steht immer noch das Drumherum des Lagerhauses, wo wir noch die Bodenplatte unter dem Schleppdach zu machen hatten. Bevor wir mit dem Beton gießen anfangen konnten, musste aber erstmal alles vorbereitet werden.

Als seitliche Schalung verwendeten wir Reststücke eines 15cm hohen Metallprofils, die Sven an Ort und Stelle zusammenschweißte. Anschließend war Rica einen Tag damit beschäftigt, die knapp 40m² große Fläche halbwegs plan zu machen, und mit Erde aufzuschütten. Und dann musste eine Menge Material angekarrt werden. Sven verbrachte mit zwei Helfern einen nicht so ganz entspannten Tag am Fluss, von wo sie 4 Hängerladungen bzw. 8 Tonnen Sand zum Lagerhaus brachten.

In der Cooperativa in Santa Fe holten wir noch 30 Sack Zement, die in dieser kleinen Menge in Santiago kaum billiger zu bekommen sind, als hier im Dschungel. Aus der 60km entfernten Stadt, brachten wir dann aber fertige Bewehrungsgitter, die wir gerollt auf dem Hänger transportierten. Im Nachhinein gesehen war das eine sehr schlechte Idee. Das Zeug dann wieder flach zu kriegen und irgendwie am Boden zu befestigen, war nämlich der pure Horror.

Einen halben Tag später, die Arme und Beine mit Wunden übersät, war es dann schließlich geschafft. Alles was jetzt noch fehlte, war die Betonmischmaschine aus einem Berg getrockneter Betonreste zu befreien, und sie zum Lagerhaus zu bringen. Und dann war es soweit. Das allzu vertraute scheppern und knattern der Trommel dröhnte wieder über die Finca. Es wurde stundenlang gemischt, geschleppt und glattgestrichen, Sven sah zeitweise aus wie ein Betonmännchen, doch am Ende des Tages war die Platte fertig.

Das Ergebnis war nicht perfekt aber durchaus brauchbar. Den Tag danach verbrachten wir gleich damit, die gröbsten Schnitzer auszubessern. Manche Ränder brauchten noch saubere Kanten und den Bereich um die Küchenzeile mussten wir auch noch abschließen und einen Spalt zumauern. Einen Felsen am Rand der Platte haben wir übrigens stehengelassen, und ihn kurzerhand mit einbetoniert.

Das Bewehrungsgitter war in diesem Bereich ein wenig zu verbogen und stand über den Beton hinaus. Mit der Flex und ein bisschen Mörtel ließ sich aber auch das reparieren. Und dann ging es darum, unser neustes Werk vor den Fluten zu schützen. Um seitlich kommendes Regenwasser daran zu hindern, die Bodenplatte zu unterspülen oder gar zu überspülen, musste das Bodenniveau zur Platte hin angehoben werden.

Einen halben Tag und so einige Schubkarren Erde später, war die Aufgabe erledigt und ankommendes Wasser dürfte nun nicht mehr bis zur Platte vordringen. So sind wir zumindest vor dem nächsten Regen geschützt. Eine dauerhafte Lösung werden wir über die nächsten Wochen ergänzen, und den Bereich um die Bodenplatte sowie einen Gehweg vor zur Straße, mit Flusssteinen und Beton auskleiden.

Ich war außerdem wieder mal mit dem Planen und Verlegen von Wasser-, Strom- und Netzwerkleitungen beschäftigt. Dreh- und Angelpunkt war das Hauptgebäude des Hostels, wo der Hauptverteiler für den Strom der einzelnen Gebäude und der Infrastruktur auf der Finca, installiert und verkabelt werden musste. Entgegen meiner Erwartungen, konnte ich die massiven Aluminiumkabel doch um ziemlich viele Kurven biegen, und auch manche Plätze auf der oberen Stromschiene belegen. So haben wir jetzt mehr als genügend Reserven für die Zukunft.

Am selben Punkt kommt auch eine Wasserleitung an, die einmal Richtung Badezimmer und einmal Richtung Küchengebäude abgezweigt werden musste. Zu guter Letzt gibt es dort auch einen Netzwerkstützpunk, wo wiederum andere Stützpunkte angebunden und die Verkabelung für Endgeräte vorbereitet werden musste. Viel PVC, noch mehr Aluminium und dazwischen ein wenig Kupfer. Für mich hieß das Ärger, Ärger und nochmal Ärger, denn keines der drei Materialien ist besonders toll zu verarbeiten.

Und da wir schon beim Thema Kabel und Strom sind, möchte ich euch wieder auf den neusten Stand bezüglich des ersten Stromanschlusses bringen. Jetzt, da wir die Verkabelung zwischen Anschlusswand, Hauptverteiler und den einzelnen Gebäuden erledigt haben, fehlt es eigentlich nur noch an einem: Strom! Und natürlich ein Stück Papier.

Unser Elektriker war montags schon vergeblich in Santiago, wo er den Anschluss bei der Stromfirma beantragen wollte. Dort schickte man ihn aber in gewohnter Panama Manier direkt zurück nach Santa Fe, wo wir noch eine Bestätigung bei der lokalen Verwaltung abholen mussten. Dies ist jetzt erledigt und der zweite Versuch der Antragsabgabe war dann auch erfolgreich.

Laut unserem Helfer wird es jetzt nur wenige Tage dauern, bis ein spezieller Freund unseres Freundes, der bei der Stromfirma arbeitet, bei der Finca vorbeikommt und unseren Anschluss am Trafo anklemmt. Es wird ein toller Moment werden, da bin ich mir sicher. Bleibt nur zu hoffen, dass all die Kabel, Sicherungskästen, Steckdosen und Lichtschalter, die ich in den vergangenen Wochen und Monaten zusammengebastelt habe, nicht direkt in Rauch aufgehen.

Wir werden sehen. Es bleibt also wie immer spannend, bis zum nächsten Mal!

2 Antworten

  1. Christian sagt:

    Sieht echt alles toll aus und wir freuen uns auf die Besichtigung. Da ist so vieles voran gegangen, dass wir uns möglicherweise einen ganzen Tag für die Abnahme Zeit nehmen müssen. Können uns ja auch etwas Gutes in der Außenküche kochen. LG Christian und Family

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