Casa de Sven: Und fertig ist das Dach!

Willkommen zurück auf der Baustelle von Sven, von wo es jede Menge Neuigkeiten zu berichten gibt. Mittlerweile ist das Dach drauf und Sven schon fleißig mit dem Innenausbau beschäftigt. Von außen sieht es fast fertig aus, zumal viele Panamesen ja tatsächlich in unverputzten Häusern wohnen. Doch beginnen wir wie üblich von vorne.

Stehengeblieben waren wir, als Sven gerade den Ringanker und den Stahlbetonträger für die Überdachung der Terrasse fertiggestellt hatte. Auf den Ringanker kamen erstmal noch zwei bis drei Blockreihen oben drauf. Dann folgten die gemauerten Dachgiebel, die gar nicht mal so einfach zu realisieren waren.

Um den Dachstuhl später ordentlich installieren zu können, sollten die Giebel natürlich exakt parallel zueinanderstehen. Nach dazu kamen diverse Fenster und Türen im Giebel, die mehr oder weniger genau platziert werden mussten. Für die Schnurwasserwaage war die Distanz einfach zu groß, die Methode zu ungenau. Der Kreuzlinienlaser schwer bis gar nicht sichtbar.

Die gute alte Schlauchwasserwaage führte schließlich zum Erfolg und Sven konnte die beiden Giebel fertigstellen. Dazu kam der Dachüberstand über der Terrasse, wo quasi ein dritter Giebel entstand. Ähnlich wie beim Küchengebäude an der Hostelanlage, bleibt der Giebel hier auch offen, um für mehr Licht und Wind auf der Terrasse zu sorgen.

Endlich war es soweit, das Haus war bereit für den Dachstuhl. Hunderte Meter Stahlprofile und Vierkantrohre waren freilich dafür nötig. In der Werkstatt am Lagerhaus arbeitete Sven schon seit geraumer Zeit an der Vorbereitung der vielen Einzelteile. Den Großteil konnte man schön nach Plan vorarbeiten, doch bei gewissen Teilen war es einfacher, diese erst an Ort und Stelle exakt zuzuschneiden.

Los ging es mit der Installation der Dachsparren. Sven hatte dafür dicke Vierkantrohre aus Stahl besorgt. An den Außenmauern ist der Dachgiebel gleichzeitig der Sparren, die Dachlatten in Form von Stahlprofilen werden später direkt dort einbetoniert. Die inneren Sparren werden auf zwei Betonsäulen abgestützt, welche später in den Trennwenden verschwinden.

Auch hier war höchste Präzision gefragt, damit später alles auf gleicher Höhe und parallel zueinandersteht. Es war ein ganz schöner Akt. Und in fünf Metern Höhe auf einem Gerüst machte das natürlich umso mehr Spaß. Doch als die Sparren erstmal erledigt waren, ging es in hohem Tempo weiter. Anstatt hölzerne Dachlatten, verwendete Sven die üblichen Stahlprofile, von denen auch hunderte Meter in der Casita Simon stecken.

Der wesentliche Unterschied unserer beiden Dächer ist die Dachhaut. Während ich auf ein PVC Dach gesetzt habe, entschieden sich Sven und Lisa für ein Dach aus Wellbetonelementen. Auf die Vor- und Nachteile davon möchte ich hier nicht erneut eingehen, doch für die Konstruktion des Dachstuhles ist das Gewicht natürlich relevant.

Da Beton schwerer ist als Kunststoff, musste Svens Dachstuhl also entsprechend robuster ausfallen. Außerdem musste er viel exakter arbeiten, da die relativ starren Betonelemente nicht so viele Unebenheiten verzeihen wie meine Plastikbahnen. Als erfahrener Schweißer war das natürlich kein Problem für ihn. Stahlprofil für Stahlprofil fand so seinen Weg nach oben und es entstand ein regelrechtes Stahlgerippe.

Und als der letzte Schweißpunkt gesetzt und das letzte Stahlprofil einbetoniert war, ging es schließlich ans Dachdecken. Die Dachelemente wurden schon vor einigen Wochen per LKW angeliefert und warteten seitdem auf ihren Einsatz. Die Baustoffkrise ist noch nicht vorbei und eine frühzeitige Bestellung der benötigten Materialien umso wichtiger geworden.

Da Wellbeton aber regional produziert wird, sind Preise und Verfügbarkeit nahezu unverändert geblieben. Svens Dach wird auch das erste sein, welches exakt nach Herstellervorgaben gedeckt wird. Im Handbuch sind einige Schritte erwähnt, die wir bei den bisher gebauten Dächern so nicht umgesetzt haben. So zum Beispiel an den Übergangsstellen, wo vier Elemente mit ihren Ecken aufeinandertreffen.

Um zu verhindern, dass an solchen Stellen die vier Elemente quasi übereinanderliegen, wird an jeweils zwei Elementen eine Ecke ausgespart. Der Übergang wird somit flacher und belastungsfähiger. Das Dachdecken war dadurch allerdings recht kompliziert geworden. Jedes Element musste nun speziell für seinen jeweiligen Installationsort „angefertigt“ und vorbereitet werden.

Doch wenigstens war es eine dieser Arbeiten, wo man den Arbeitsfortschritt richtig gut sehen konnte. Quadratmeter für Quadratmeter entstand so das Dach. Und jedes Mal wenn ich an der Baustelle vorbeikam, war es ein bisschen weiter fortgeschritten. Bis es schließlich komplett war. Zu guter Letzt folgten die Firstelemente.

Während der starken Regenfälle in letzter Zeit, konnte sich das Dach auch schon als dicht erweisen. Tja, für den Moment ist es erstmal erledigt. Später muss der Wellbeton noch mit Spezialfarbe versiegelt werden, um die Haltbarkeit zu verlängern. Doch bis dahin bleibt noch jede Menge andere Arbeit am Haus von Sven und Lisa.

Die Außenwände sowie das Dach sind nun fertig, endlich ist Sven auch an einem Punkt angelangt, wo er unabhängig vom Wetter arbeiten kann. Das nächste große Projekt wird die Installation der Trennwände sein. Diese werden wie mein komplettes Haus mit der M2 Bautechnik ausgeführt.

Doch mehr dazu werde ich euch in einem anderen Beitrag erzählen. Bis dann!

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