Was war. Was wird. Zum Status unserer Auswanderergemeinschaft per Ende 2019

Seit wir im März 2019 die Infrastruktur auf der Finca weitgehend fertiggestellt haben, hat sich die Situation unseres Projekts der Santa Fe Auswanderergemeinschaft grundlegend geändert. Über die Arbeiten habe ich ja detailliert berichtet und einige von euch werden sich noch an die zahlreichen Strapazen und unangenehmen Überraschungen erinnern. Zu unwegsam und felsig war das Gelände und zu unberechenbar die ganzen Umstände.

Da verwundert es nicht, dass wir gegenüber der Planung in Realität ein Vielfaches an Zeit und Geld investieren mussten. Panama ist halt Panama und was das wirklich bedeutet, war uns bei der Projektplanung wohl allen noch nicht so ganz klar. Überaus erfolgreich waren wir anscheinend trotzdem, denn jeder einzelne unserer zahlreichen Finca Besucher, lobt die extremen Fortschritte die wir in relativ kurzer Zeit erzielt haben.

Doch nicht nur mit der Umsetzung der geplanten Infrastruktur gab es unvorhergesehene Probleme, denn wie uns erst im Laufe der Zeit klar wurde, ist es äußert schwierig wirklich geeignete Menschen für unser Projekt zu finden. Neben Sven, Lisa, Louis sowie mir, konnten wir trotzdem schon zwei weitere Mitglieder finden.

Zu unser aller Freude lernten wir schon vor über zwei Jahren ganz zufällig einen deutschen Arzt kennen, der großes Interesse an Panama hatte und gewillt war, uns vorerst als Investor bei der Fertigstellung der Finca zu unterstützen. „Nur“ als Investor deshalb, weil bis heute noch nicht entschieden ist, wann und wo genau in Panama er sich niederlassen wird.

Mit einem starken und verlässlichen Partner an der Seite, konnten wir uns jedoch auf die Arbeit konzentrieren und die Erschließung der Finca vorantreiben. Nebenbei erwähnt ist er auch ein wirklich klasse Typ und wir freuen uns schon, ihm bei seinem nächsten Besuch im Dezember unsere erste Cabaña als Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung zu stellen. Endlich Schluss mit Miethäusern!

Zur Geschichte wie wir die anderen gefunden haben, muss ich ein wenig mehr ausholen. Die insgesamt sechsköpfige Familie hatte sich schon längere Zeit mit dem Gedanken beschäftigt, ein neues Leben in Panama zu beginnen. Dazu hatten sie schon viele Vorbereitungen getroffen und waren Mitte 2019 dabei, die permanenten Visa für den letzten Teil der Familie abzuschließen. Dazu war die Mutter samt den vier Kindern alleine nach Panama gekommen, während das Familienoberhaupt in Europa der Arbeit nachging.

Schließlich waren die Visa erledigt, doch aufgrund eines bürokratischen Problems, wurde der Mutter mit den Kindern die Ausreise aus dem Land verwehrt. In Panama ist es nämlich so, dass beide Elternteile einer Ausreise minderjähriger Kinder zustimmen müssen. Obwohl ein entsprechendes Dokument vorlag, war der Vater gezwungen persönlich nach Panama zu kommen, um die Ausreise der Kinder zu autorisieren.

Während das alles organisiert wurde, entdeckte wohl einer der beiden per Zufall Simons World. Obwohl vollkommen ungeplant, war die gesamte Familie nun in Panama versammelt und entschied sich spontan, uns in Santa Fe zu besuchen. In den darauffolgenden Tagen lernten wir uns intensiv kennen und haben sämtliche Varianten einer gemeinsamen Zukunft auf der Finca besprochen. Alles war perfekt und schließlich hießen wir sie offiziell willkommen in unserer Auswanderergemeinschaft.

Für die Zukunft haben wir eine umfangreiche Zusammenarbeit vereinbart und werden gemeinsam zahlreiche Projekte umsetzen. Denn mit der nun vorhandenen grundlegenden Infrastruktur auf der Finca, wird natürlich noch lange nicht Schluss sein.

Die Gegenwart

Heute haben wir nur noch einen Platz in unserer Santa Fe Auswanderergemeinschaft zu vergeben und gleichzeitig eine überwältigende Menge an Interessenten und Besuchern, die sich per E-Mail, Skype oder gleich persönlich auf der Finca vorstellen.

Kein Wunder denn das Nest ist fertig, der ehemalige Dschungel nun voll erschlossenes Bauland. Von all der Aufmerksamkeit die unser Projekt bekommt, wollen wir uns aber nicht überwältigen lassen. Aus so manchen Fehlern der Vergangenheit haben wir gelernt und gehen es nun ganz entspannt an.

Schließlich sind wir nicht nach Panama gekommen um Grundstücke zu verkaufen und uns daran zu bereichern, sondern um eine Gemeinschaft aufzubauen. Dabei sollten keine voreiligen Entscheidungen getroffen werden. Menschen sind wichtiger als Geld und in erster Linie brauchen wir für dieses Projekt die richtigen Leute.

Verlässliche, ehrliche Leute die wissen was auf sie zukommt und bereit sind das Nötige dafür zu tun. Leute die zu ihrem Wort stehen, Leute mit guten Absichten und vor allem einem Plan, wie sie sich in unsere Gemeinschaft integrieren können.

Wir müssen uns gegenseitig genauer ansehen und vor allem eine Basis finden, wie wir in Zukunft alle gemeinsam unseren Lebensunterhalt erwirtschaften können. Dazu gibt es viele Möglichkeiten und weder das Alter noch die Größe der Familie spielen dabei eine allzu große Rolle. Wir freuen uns momentan noch auf den Besuch einiger Interessenten, die sich für die nächsten Wochen und Monate angekündigt haben. Eine Entscheidung werden wir wohl frühestens Anfang 2020 treffen.

Die Zukunft

Es zeichnet sich ab, dass die vielen netten E-Mails und Telefongespräche von und mit potentiellen Auswanderern, auch nach der Vergabe unseres letzten Platzes kein Ende nehmen werden. Die naheliegenden „Fluchtursachen“ in Europa werden schließlich jeden Tag stärker, genauso wie unser Projekt mit zunehmender Entwicklung attraktiver wird.

Falls es uns gelingen sollte noch mehr geeignete Menschen für das Projekt zu gewinnen, könnte man durchaus über eine Vergrößerung nachdenken. Land in unmittelbarer Nähe ist vorhanden, reichlich Erfahrung gesammelt mit dem Bau von Infrastruktur haben wir nun auch, also was spricht dagegen? Kommt Zeit, kommt Rat.

Als nächstes großes Projekt müssen jetzt erst einmal unsere Wohnhäuser gebaut werden, womit wir wahrscheinlich gegen Ende des Jahres beginnen werden. Anschließend können wir das Hostel räumen und in Betrieb nehmen. Erstmal an diesem Punkt angelangt, werden wir dann weitersehen und uns der Lebensmittelproduktion und Viehhaltung widmen. Das alles könnte man natürlich schon parallel machen, doch nach nunmehr zweieinhalb Jahren provisorischer Lebensumstände, haben die Wohnhäuser nun wirklich oberste Priorität.

Bereits beschlossene Sache ist ein großes gemeinsames Gewächshaus, in dem wir das ganze Jahr über Kräuter, Salat und Gemüse für den Eigenbedarf produzieren wollen. Wenn es sich technisch umsetzen lässt, wollen wir auch einen Fischteich anlegen und ihn in Kombination mit diversen Gemüsebeeten in eine große Aquaponik Anlage verwandeln. Der eigene Hühnerstall ist wohl obligatorisch und vielleicht werden wir eines Tages auch noch Schafe, Ziegen, Schweine oder Kaninchen halten.

Ihr seht schon, es bleibt spannend! Die Zukunft wird es zeigen. Was auch immer kommen wird, wir sind guter Dinge und freuen uns drauf. Bis dann!

5 Antworten

  1. Piero sagt:

    Ich kenne Euer Budget nicht aber hier eine Inspiration:

    http://prefabhome.eu/

    Gibt es das in Panama schon? Fertighäuser aus Holz weil die dämmen gut. Spare Zeit. Spare Geld.

    • Simon sagt:

      Versteh mich nicht falsch aber es liegt mir nichts ferner, als in irgendeinem Fertighaus zu wohnen. Mein eigenes Haus plane und baue ich schon lieber selber, sei es noch so teuer und langwierig 🙂

  2. Pedro sagt:

    Dass beide Elternteile für ihre Kinder persönlich unterschreiben müssen zeugt doch
    davon, dass die Familie und der Familiensinn im allgemeinen in Panama wohl noch
    einen Stellenwert hat – ganz im gegensatz zu Europa wo für fridays for future hüpfende
    bälger bewusst gegen ihre Eltern aufgebracht werden. Oder wie ganz extrem in
    Täuschland oder Schweden wo sie den Eltern schon mit 3 Jahren entzogen werden…!

    So wie der Genderwahnsinn und die Umwelthysterie für das sich ausser der westlichen
    Propagandamaschine der rest der Welt zu Recht wenig bis gar nicht interessiert.

    Ist der Grundstückshandel in Panama so lohnenswert wie Du es schon mehrmals hier
    bestätigt hast. Gut. Mein Plan ist es 60-80qm Bungalows mit europäischem Baustandard
    an guter Lage zu bauen und diese dann mit guter Rendite zu vermieten – wenn die dann
    auch Miete bezahlen. Man muss ja von was leben. Oder noch anderes.

    Diese Fluchtursachen ist genu das was mich auch aus Westeuropa weg treibt. Faschismus.
    Zieht man bei der Suche die interessanten Konditionen in Panama mit dazu , wurde
    ich bei meiner Suche irgendwie zu Deinen blog gelenkt….. und ich suche NIE mit
    diesen elenden, bekannten Datensammlern.

    Was mir an Lateinamerika gefällt; nie wieder Winter. latinas do Colombia, tiefe Lebens-
    kosten, wenig(er) Gesetze, Entwicklungsmöglichkeiten. ((Darum wird das in der „west-
    lichen Wertegemeinschaft“ auch spöttisch als Entwicklungsland bezeichnet. Entwicklung.
    Man kann sich – selber – entwickeln. so sehe ich das.Frei. Ohne staatl. Zwänge.))
    Was mir an Lateinamerika nicht gefällt; nach meinem derzeitigen wissen feht oder
    mangelt die Rechtsstaatlichkeit sowie die Rechtssicherheit. Tropenkrankheiten. Armut.
    Deine Investition soll ja schliesslich auf soliden Füssen stehen und nicht gleich bei jedem
    Politikwechsel wieder unsicher, oder weg sein. Wie in Kolumbien z.B. Mal sehn was mir die
    nahe Zukunft bringt. Wer kann mir gute deutschsprachige blogs aus den Philippinen empfehlen?
    Vielleicht sieht man sich auch mal vor Ort. Alles kann gut werden. Sitze hier auch gerade
    vor einem Berg von Problemen.

    • Simon sagt:

      Ja du greifst da einige sehr interessante Punkte auf. Ich möchte darauf aber nicht eingehen, da wir uns hier auf Simons World lieber auf die positiven Dinge konzentrieren möchten. Recht hast du aber auf jeden Fall 🙂

  3. Michael sagt:

    „Ihr seht schon, es bleibt spannend! “

    Das kann man wohl sagen und deine Berichte sind auch super, weiter so !

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.