Vientiane: The Lao Capital

16.11.2011

Um 10 Uhr waren alle, nicht unbedingt geistig aber zumindest rein physikalisch im Bus und wir verließen Vang Vieng, um uns die nahe gelegene Chang Cave anzusehen. Dort mussten wir über eine hübsche Brücke laufen und dann mehr als 150 Stufen auf den Berg hinaufsteigen, um zum Eingang zu gelangen. Nachdem diese Hürde geschafft war und ich die Höhle betrat, war ich sehr erstaunt von der tollen Beleuchtung und den hübschen Gehwegen. Für den Eintritt in eine Höhle dieser Art würde man in Australien mindestens 50 Dollar zahlen – hier waren es 1,50 🙂

Unser Guide erzählte uns wieder einige Geschichten rund um die Höhle und wenig später starteten wir dann schließlich unseren Trip Richtung Süden in die Hauptstadt von Laos. Vientiane ist mit 500.000 Einwohnern die größte und auch wohlhabendste Stadt des Landes. Hier sind alle Regierungsgebäude, Banken, Botschaften, NGO’s usw. versammelt. Vermutlich ist es auch die einzige Stadt im ganzen Land, wo es Verkehrsampeln gibt – auch wenn sie nur von wenigen benutzt werden.

Chang Cave in Laos

Gegen 15 Uhr erreichten wir das Stadtzentrum und gingen erst mal auf eine kleine Sightseeing Tour. Wir besuchten den königlichen Stupa Pha That Luang, der das Nationalsymbol von Laos und auf sämtlichen Banknoten zu sehen ist, sowie die beiden nahe gelegenen Tempel Wat That Luang Neua und Wat That Luang Tai. Anschließend wurden wir in unserem Hotel abgeladen und ich bezog zusammen mit einem anderen Alleinreisenden aus Holland ein Doppelzimmer.

Ich habe euch ja auch noch gar nicht von meinem Geldwechselproblem erzählt, das ich vor einigen Tagen entdeckt habe. Als ich damals über Huay Xai nach Laos eingereist bin, habe ich 127 USD in Kip gewechselt und dabei wohl einen falschen Kurs bekommen, denn anstatt der eigentlich knapp 1.000.000 Kip bekam ich nur etwa 250.000. Dieses Problem wollte ich heute bei der Bank klären und mein Zimmergenosse begleitete mich, als ich zu einer der kleinen Wechselstuben ging. Die Damen in der kleinen Bude verstanden mein Anliegen nicht wirklich und zeigten nur auf ein kleines Schild das an der Wand angebracht war: „Check your money before you leave“.

Jaja, ich hatte ja die korrekte Summe erhalten die auf dem Beleg angegeben war, nur der Wechselkurs war total falsch. Als ich nicht nachließ führten uns die Damen schließlich zum Hintereingang der Bankzentrale, wo wir zwischen Geldzählmaschinen und großen Safes Platz nahmen. So ziemlich die ganze Bank befasste sich dann mit meinem Problem und ganze 7 Leute versammelten sich, um meinen Beleg zu studieren.

Nachdem ich das Problem zum zehnten Mal erklärt hatte und ich schon fast aufgeben wollte, wurde ich schließlich mit der Person in Huay Xai verbunden, bei der ich vor vier Tagen mein Geld wechselte. Nach einem ewigen hin und her erklärte er sich schließlich bereit, mir die fehlenden 750.000 zu geben und meinte, ich solle doch nochmal bei ihm vorbeikommen. Natürlich…nach weiteren 30 Minuten warten und hoffen hatten sich die Herrschaften geeinigt, irgendwie das Geld transferiert und es mir, nachdem ich einige Belege unterschrieben hatte, schließlich ausgehändigt. Und all dieser Aufwand für 75 Euro.

Mittlerweile weiß ich auch ganz genau was passiert ist…der Wechselkurs von Dollar nach Kip an diesem Tag war genau 7992. Auf meinem handgeschriebenen Beleg stand aber 1992 – also ein kleiner winziger fehlender Strich, der dieses ganze Problem ausgelöst hat. Stolz zogen wir dann von dannen und ich sponserte ein großes Dinner in einem Sushi Restaurant, wo wir uns über eine Stunde lang quer durch die Menükarte fraßen.

In der Zwischenzeit war es schon dunkel geworden und wir wollten noch zum so genannten Victory Gate laufen, das eigentlich nicht weit weg von unserem Hotel sein sollte. Auf dem vermeintlichen Weg dahin waren wir pausenlos am Labern und nahmen nicht so wirklich wahr, wohin wir eigentlich liefen. Irgendwann wurde uns dann klar, dass wir uns wohl verlaufen hatten und wir fragten einige Leute nach dem Weg.

Eine halbe Stunde später hatten wir glücklicherweise wieder unser Hotel gefunden, dessen Namen oder Adresse wir nicht wirklich wussten. Die Motivation erneut durch die Stadt zu laufen war erheblich gesunken und schließlich entschieden wir uns beide dazu, unsere Travelblogs zu schreiben und in der Nähe des Hotels zu bleiben. Als ich dort an einem schönen Tisch im Freien saß, wurde ich zum ersten Mal überhaupt von einer Prostituierten belästigt. I like you blabla…yeah you like my money, piss off!

 

16.11.2011

victory-gateWir standen an diesem Morgen etwas früher auf und machten uns auf den Weg zum circa 1,2km entfernten Victory Gate, das auch Patuxay genannt wird. Das Tor hat einen interessanten geschichtlichen Hintergrund, denn es wurde mit Materialen erbaut, welche die Amerikaner nach dem Ende des Secret War (1953-1975) zurückließen. Deshalb wird es scherzhaft auch als „vertical Runway“ bezeichnet, da mit dem Baumaterial während des Kriegs Landebahnen gebaut wurden.

Mittlerweile sind wir wieder zurück im Hotel, haben unsere Sachen gepackt und warten auf den Bus. In Kürze werden wir mit dem wirklich abenteuerlichen Teil der Laos Reise beginnen und die heutige Nacht in einem Dschungelcamp verbringen. Laut unserem Guide wird es in den nächsten vier bis fünf Tagen auch kein Internet geben und es ist ziemlich ungewiss, wann ich mich wieder hier melden werde. Ihr könnt euch auf jeden Fall auf viele Tolle Berichte und Fotos freuen, die ich bei der ersten Gelegenheit online stellen werde!

 

 

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