Neues von der Baustelle: Mehr Strom und weniger Matsch

Der Garten blüht, die Cabaña ist fertig und in den kommenden Monaten wollen wir mit dem Bau unserer Häuser beginnen. Es stehen wie immer zuerst umfangreiche Vorbereitungen an, von denen manche schon mehr als ein halbes Jahr laufen. Es war nämlich bereits im März dieses Jahres, als ich zwei weitere Rollen Stromkabel in Zhengzhou China bestellt habe.

Für den Baustellenbetrieb gibt es zwar bereits auf der ganzen Finca verteilt Stromanschlüsse, doch für die Hausanschlüsse unserer beiden Häuser mussten wir knappe 700 Meter Stromkabel verlegen. Entlang unserer Infrastruktur-Trasse, wo auch Wasser- und Netzwerkleitungen verlaufen, sollten wir die beiden zusätzlichen Kabel relativ schnell und einfach installiert haben.

Bis die Kabel lt. unseren Spezifikationen in der Fabrik produziert, über den großen Teich geschippert und vom panamaischen Zoll ausgespuckt wurden, gingen dann doch noch ein paar Monate ins Land. Es war gegen Ende Juni, als wir an einem mörderischen 18-Stunden-Tag drei gewaltige Kabelrollen aus Panama City abholten und auf die Finca brachten.

Dort standen sie dann erst mal wieder für ein paar Monate herum, bis ich gegen Ende September ein unschlagbar günstiges Angebot für PVC-Rohre direkt von der Fabrik in Panama bekam. Die Kabel sind zwar wasser- und wetterfest, um deren Lebensdauer zu erhöhen und sie zusätzlich gegen Nagetiere und versehentliche Macheten Schläge zu schützen, wollten wir sie allerdings durchgehend in PVC-Rohren verlegen.

Und als dann die Kabelrollen und hunderte PVC-Rohre bereitlagen, waren Sven und Isais so schnell mit dem Verlegen der Kabel, das ich es nicht schaffte auch nur ein einziges Foto davon zu machen. Lediglich die leeren Kabeltrommeln und PVC-Kleberdosen sind noch Zeugen der getanen Arbeit. Ja und natürlich die Kabelrohre, welche sich nun durch die ganze Finca schlängeln. Unsere Einfahrt wird jetzt schon dekoriert von drei Rohren in drei Höhen, die wie erwünscht ähnlich einem Zaun aussehen. In voller Ausbaustufe werden dort dann insgesamt sechs Rohre entlanglaufen.

Einen knapp 120 Meter langen Teil der Strecke laufen die Kabel zusammen mit Wasser- und Netzwerkleitungen durch einen Graben, welcher uns Monate zuvor ein Bagger ausgehoben hatte. Die mit Abstand meiste Arbeit hatte Isais nun dabei, eben diesen Graben wieder zuzuschaufeln und damit die Rohre zu schützen. Der Regen hatte mittlerweile einen Großteil des Aushubes weggeschwemmt und so musste er umständlich und mühsam Erde anderswo abgraben und mit der Schubkarre über die Rohre kippen.

Doch es war nicht die einzige Stelle wo gegraben und geschaufelt werden musste. An den Übergängen zwischen unterirdisch und oberirdisch verlaufenden Rohren, lagen noch teilweise Rohre ungeschützt auf dem Boden. Um auch an diesen Stellen für ein bisschen Schutz zu sorgen, umrahmte Isais die Rohrbündel zuerst mit großen Steinen und füllte den entstehenden Raum dann mit Erde auf. So wird die Schutzschicht vor Erosion geschützt und in einigen Wochen wird im wahrsten Sinne des Wortes Gras drüber wachsen.

Zu guter Letzt galt es dann noch die Kreuzung über die Zufahrtsstraße zu meinem zukünftigen Haus, mit dickem Stahlbeton auszugießen und damit den letzten Graben zu schließen. Und während hier Gräben geschlossen wurden, war ich in letzter Zeit unter anderem damit beschäftigt, anderswo neue Gräben aufzureißen. Die nun schon monatelang beinahe täglichen Regenfälle, haben dem Eingangsbereich des Lagerhauses nämlich ordentlich zugesetzt.

Der letzte Graben wird geschlossen

Zwischen Straße, Parkplatz und der erst kürzlich hinzugefügten Betonplatte an der Vorderseite des Lagerhauses, blieb ein kleines Eck Wiese übrig, welches sich mit zunehmenden Regenfällen in eine große Matschpfütze verwandelte. Bei Starkregen kann das Wasser nicht schnell genug versickern und steht dann bis an die Wand des Gebäudes. Höchste Zeit also, an dieser Stelle für eine ordentliche Drainage zu sorgen.

Als erstes verlängerte ich den betonierten Gehweg bis an die Vorderkante der Bodenplatte. Dazu befestigte ich ein paar Bretter als Bewehrung rundherum und schüttete dann knapp zwei Schubkarren Beton auf die viereckige Fläche. Wie auch bei den anderen Teilen des Gehweges rund ums Lagerhaus, klopfte ich dann schöne Flusssteine zwischen die graue Masse.

Als nächstes buddelte ich einen schmalen Graben entlang an der Seite des Gehweges, um das Oberflächenwasser aus dem Bereich des Parkplatzes abzuleiten. Erst den Boden und dann die Seitenwände kleidete ich Stück für Stück mit Beton aus. Weil es momentan beinahe jeden Nachmittag regnet, blieb mir dazu nur ein schmales Zeitfenster am frühen Morgen, sodass der Beton noch genügend Zeit zum Abbinden hat.

Als der Graben schließlich fertig war, folgte noch eine Reihe großer Flusssteine an der Kante, welche nun hoffentlich die Sedimente zurückhalten und das Wasser durchfließen lassen. Auch den Bereich zwischen der Straße und der Vorderkante der Bodenplatte, wo sich bisher immer Wasser sammelte, habe ich mit großen Tosca Stücken ausgekleidet. Alles zusammen sieht toll aus und das Lagerhaus sollte nun ein bisschen sauberer und trockener sein als davor.

Auch für den Bau unserer Häuser ist so langsam alles vorbereitet, doch das Wetter macht uns da momentan noch einen Strich durch die Rechnung. Es wird wohl vernünftiger sein, noch bis zum Ende der Regenzeit zu warten, um dann im trockenen und vor allem ganztägig mit den Bauarbeiten zu beginnen Es ist ja auch nicht so, dass wir rund um das Hostel nicht noch genügend andere Sachen zu erledigen hätten. Die wenigen Wochen bis zum Ende der Regenzeit, können wir damit auf jeden Fall leicht überbrücken.

Bevor ich aber noch eine neue Baustelle aufreiße, wird es zuerst eine kleine Überraschung geben. Mein letzter „Urlaub“ ist schließlich schon verdammt lange her. Mehr dazu im nächsten Beitrag!

2 Antworten

  1. Piero sagt:

    Habt ihr die Leitungswege markiert? Ich meine so wie man es aus Europa
    kennt, mit diesen Plomben wo Typ Tiefe und Querschnitt der derunter liegenden
    Rohre/Leitungen eingeschlagen sind. Ich will hier nicht klugscheissen, aber
    wenn mal was nicht mehr geht dann findet man sie auch wieder.

    Der Vorweg mit den Tosca- ähm Rundsteinen sieht gut aus. Toll! Da fehlen
    nur noch diese klassischen Pariser Strassenlampen wie man sie im Schlumpf
    Museum noch sehen kann. Oder die Betonplatten mit Parkettmuster und einge-
    färbt. Da wird dann das Hostel schnell zum Hotel. lol

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