La Buena Vida en Santa Fe: Weihnacht unter Palmen

Ein letztes Mal für dieses Jahr, möchte ich euch ganz herzlich auf unserer Finca im schönen Santa Fe begrüßen. Es ist Ende Dezember und damit der Beginn der Trockenzeit. Die Natur ist schon mitten in der Umstellung. Die Regenschauer werden immer spärlicher, viele Bäume verlieren bereits ihre Blätter. Unser Entwässerungsgraben im Bereich des Lagerhauses ist beinahe komplett ausgetrocknet.

Durch den weniger gewordenen Regen, hat sich der Fluss von einem reißenden braunen Strom auch wieder in das idyllische Badeparadies verwandelt, dass wir alle kennen und lieben. Das glasklare Wasser funkelt in der Sonne. Die saftig grüne Vegetation am Steilhang auf der anderen Flussseite, wirkt gemeinsam mit den riesigen Felsen im Wasser, wie eine Kulisse aus dem Dschungelbuch.

Ich liege am Sandstrand im Halbschatten. Das Wasser plätschert im Hintergrund, der Wind rauscht durch die Blätter. Leuchtend bunte Schmetterlinge fliegen durch die Luft und die Vögel zwitschern um die Wette. Ich spüre wie sich die Sandkörner in meine Haut bohren. Die Sonne wird langsam heiß. Ein laues Lüftchen entfaltet seine kühlende Wirkung, ist aber nur von kurzer Dauer.

Schließlich ist es soweit. Ich stehe auf, klettere auf einen Felsen am Rande unserer Badebucht. Was folgt ist ein beherzter Sprung mit dem Kopf voraus ins kühle Nass. Mit genau dem richtigen Winkel treffe ich auf die Wasseroberfläche, gleite einige Meter hinab. Für eine Sekunde treibe ich wie schwerelos im Wasser, bis der Auftrieb langsam überhandnimmt.

Der erste Grätschschlag wirkt wie eine Befreiung. Frei von allem. Hier gibt es keinen Stress von der Baustelle. Die unzähligen E-Mails die oben im Büro auf Beantwortung warten, vergesse ich für einen Moment. Auch der nächste Blogbeitrag kann noch einen Tag warten. Hier und jetzt gibt es nur mich und die Natur. Mich, die Sonne und das Wasser, die Felsen und der Sand. Was braucht man mehr?

Ja, die oben beschriebenen Szenen werden sich in den nächsten Wochen und Monaten wohl noch so einige Male wiederholen. Kaum zu glauben, aber das ist gleichzeitig die Einleitung für meinen diesjährigen Weihnachtsbeitrag. Es weihnachtet sehr lässt sich hier wohl kaum behaupten, die klassische Weihnachtsstimmung mit Scheibenkratzen und Ofen einheizen will so gar nicht aufkommen.

Doch daran haben wir uns längst gewöhnt, nur für Markus waren es die ersten Weihnachten unter Palmen. Wie auch schon im letzten Jahr, haben wir wieder eine Weihnachtsbanane geschmückt und eine blinkende Lichterkette drangehängt. Wer weiß, vielleicht finden wir dann für nächstes Jahr mal einen Nadelbaum.

Das mittlerweile traditionelle Truthahn Festessen am ersten Weihnachtsfeiertag, war diesmal auch wieder etwas ganz Besonderes. In diesem Jahr hatte ich allerdings „Urlaub“ und lehnte mich entspannt zurück, während Lisa und Markus den ganzen Tag in der Küche standen. Markus machte es sich zu seiner Aufgabe, den Bratenthermometer in den Spalt der Ofentür zu stecken und so laufend die Temperatur des Gasherds zu überprüfen.

Der Truthahn wurde regelmäßig gewendet und mit Öl eingepinselt. Bis zum Abend hatte er eine tolle Farbe bekommen und war fertig für das Festmahl. Der Tisch schön weihnachtlich geschmückt, im Hintergrund die zirpenden Grillen und der Mondschein. All die Mühe hatte sich gelohnt, das Essen war fantastisch!

Und das war auch gut so, denn die vielen Truthahnreste füllten noch bis zu Silvester unseren Speiseplan. Da liege ich nun in der Hängematte. Es ist der letzte Tag des Jahres, den ich ganz gemütlich angehe. Heute wird es italienischen Salat mit Schinken zum Abendessen geben. Ein Freudenfeuer haben wir geplant, genauso wie ein kleines Feuerwerk am Fluss.

Ob es was wird mit dem mitternächtlichen Schwimmen muss sich noch herausstellen. Ein glasklarer Himmel, hell erleuchtet vom strahlenden Vollmond, zeichnet sich jedenfalls schon ab. Für den Moment habe ich jedoch noch ein wenig Arbeit. Die Kartoffeln kochen schon, gleich beginne ich mit dem Schneiden der Zutaten für den italienischen Salat.

Auch für das neue Jahr haben wir noch reichlich Arbeit vor uns. Es gibt viele tolle Neuigkeiten, von denen ich euch im Januar berichten werde. So einige neue Gesichter werden wir bald auf der Finca begrüßen dürfen, ja gleich ein halbes Dutzend Häuser sollen im Jahr 2021 gebaut werden. Es bleibt spannend, verdammt spannend.

Wir alle freuen uns drauf und wünschen uns und euch allen einen guten Rutsch ins Jahr 2021. Viel Erfolg, Glück und Gesundheit. Auf das all unsere Wünsche und Vorhaben in Erfüllung gehen!

4 Antworten

  1. Armin HInterauer sagt:

    Da könnte man Neidisch werden. Euch alles Gute und Gesundheit für 2021.

  2. Gerhard sagt:

    Hi Simon,
    herrlich beschrieben – man kann sich gut in die Stimmung – obwohl nicht
    Vorort hinein fühlen! Genieße ein paar Tage mit Faulenzen, sowie freue dich
    auf alles was du bereits geschafft hast und das ist sehr viel !

    Mantenerse sano, Gerhard 🙂

  3. Brigitte sagt:

    Wow Simon!!! Danke fuer die herrlich beschriebenen Szenen!!! Da kann man alles richtig spueren und sogar riechen (denn wir hatten auch einen Truthahn zu Weihnachten :)))
    Heuer ist es fuer mich auch das erste mal gewesen, dass mir die 34 Grad zu Weihnachten nichts ausgemacht hatten! Ich buck trotzdem Kekse und hatte viele glueckliche Abnehmer hahaha (wobei Kroko eher ‚zu‘ nimmt hahaha)
    Danke dass du uns allen eine herrliche Gegend zeigst! Ich wuensche dir und deinen Freunden ein grossartiges neues Jahr, Glueck, Geundheit und viel Freude am Haeuser bauen! Macht’s gut!
    Brigitte

  4. Michael sagt:

    Mahlzeit und eine schöne Faulzeit !

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