La Buena Vida en Santa Fe: Das erste Weihnachten auf der Finca

Mittlerweile feiern wir das dritte Weihnachtsfest in Panama, allerdings das erste auf eigenem Grund und Boden und das noch dazu quasi mitten auf einer Baustelle. Die letzten Tage haben wir noch fleißig geschreinert, betoniert und gefliest, doch in diesem Beitrag soll es mal nicht um die Arbeit gehen, sondern um das Vergnügen.

Und das hatte ich als erstes im Supermarkt als ich unseren Weihnachtstruthahn ausgesucht habe. Und zwar nicht irgendeinen Truthahn, sondern einen typisch amerikanischen Butterball, welcher als Thanksgiving Überbleibsel stark reduziert im Tiefkühlregal lag. Das wichtigste war also erledigt und um den Stress ein wenig zu reduzieren, planten wir unser großes Festessen erst für den Abend des 25. Dezembers.

In Europa hat sich im Laufe der Zeit die Weihnachtsfeier mit Bescherung und Festessen ja mehr und mehr auf den Abend oder schon den Nachmittag des 24. Dezember vorverlagert, doch zu dieser Zeit hatten wir in Panama noch ganz anderes zu tun. Der Himmel war blau und die Sonne schien auf meinen Hintern, während wir einige Stunden gemütlich am Fluss verbrachten.

Es sollte für die nächsten Tage das letzte Mal sein, denn über Panama schwebte rund um die Weihnachtszeit ein riesiges Tiefdruckgebiet, was mancherorts zu starken Niederschlägen und Stürmen führte. In Santa Fe blieb es allerdings ruhig und außer einer dicken Wolkendecke und gelegentlichem Nieselregen war nicht viel davon zu spüren.

Nach dem Besuch am Fluss hatten wir dann doch noch einiges zu tun, denn dieses Jahr wollten wir auch einen Weihnachtsbaum haben. Oder zumindest was ähnliches. Bewaffnet mit einigen Christbaumkugeln, einer Lichterkette sowie zwei roten Schleifen und einem Stern, ging es auf Baumsuche. Extra dafür etwas abhacken wollten wir eigentlich nicht, also musste unser Baum an Ort und Stelle geschmückt werden.

Am Ende wurde es dann eine Weihnachtsbanane, die ohne Frage noch ein wenig mehr Schmuck vertragen hätte. Und da mir die tropische Variante unseres Christbaums so gut gefallen hat, habe ich mir gleich noch ein passendes Lied dazu einfallen lassen:

O Bananenstaude, o Bananenstaude,
wie schön sind deine Fächer!
Du grünst nicht nur zur Regenzeit,
nein auch im Winter, wenn die Sonne scheint.
O Bananenstaude, o Bananenstaude,
wie schön sind deine Fächer!

Ja, lustig hatten wir es auch. Am Heiligen Abend gab es dann ganz schlichtes Curry mit Reis zum Abendessen und als flüssiger Nachtisch ein Gläschen Eierlikör. Gegen Mitternacht als wir alle längst im Bett waren, gab es dann noch eine kleine Überraschung. Die Panamesen feiern Weihnachten nämlich zu Mitternacht am Heiligen Abend, und das natürlich auf ihre ganz eigene Art.

Neben Lichterketten, buntem Glitzerschmuck und übertrieben kitschiger Plastikdekoration, kommt dabei auch Feuerwerk zum Einsatz. Schon seltsam, alle Welt freut sich über den Weihnachtsmann und die Panamesen schießen ihn glatt vom Himmel. Verstehen muss man das nicht, lustig fand der arme Bobby die Knallerei auch nicht.

Am nächsten Tag war ich dann trotz nächtlicher Störung schon früh munter, denn ich hatte mir für unser großes Festessen so einiges vorgenommen. Früh am Morgen begann ich mit dem Tortenboden für die Pfirsich-Schokolade-Sahnetorte. Direkt danach ging es ans Brot toasten und klein schneiden, denn für die Truthahnfüllung brauchte ich jede Menge davon.

Der Truthahn selber durfte dann noch ein wenig im Waschbecken schwimmen, bis er vollständig aufgetaut und bereit für den Ofen war. In der Zwischenzeit hatte mir Lisa bereits Kartoffeln, Kürbis und Möhren in Würfel geschnitten. Zusammen mit Butter, Kokosnussöl und ein wenig Honig und Gewürzen, verteilte ich das Gemüse auf zwei Auflaufformen.

Schließlich stopfte ich die Apfel-Brot-Füllung in den Truthahn und steckte den riesigen Vogel in unseren Elektroofen, wo er zumindest die erste Hälfte der Backzeit verbringen sollte. Wenig später zündete ich den großen Gasherd, wo die beiden Gemüseformen samt dem Truthahn Platz fanden. Der Bohnen-Tomaten-Salat mit Kichererbsen war schnell zubereitet, doch die Sahne für die Torte musste auch noch geschlagen werden.

Mit Transformator und Lisas aus Deutschland mitgebrachtem Küchenmixer, gelang das auch ganz prima. Also ab damit auf den Tortenboden, noch ein wenig Kakaopulver, Schokolade- und Pfirsichstückchen darüber verteilt und fertig war die Torte. Auch der Truthahn sah schon recht knusprig aus, darüber hinaus war das Gemüse weich und zart. Alles was jetzt noch fehlte war die Bratensoße, die ich aus dem Truthahnsaft aus der Backform zauberte.

Unser Weihnachtsfestessen

Während des Kochens habe ich zwar nicht ein einziges Fotos gemacht, doch den mit Essen vollgestellten und toll dekorierten Tisch habe ich festgehalten. Mahlzeit! Ja es war wahrlich ein Festmahl, der Truthahn wunderbar zart und saftig, auch die Füllung ist vorzüglich geworden. Das Kokosnuss-Honig-Gemüse ein wahrer Traum, der Salat eine tolle Ergänzung zum Festessen.

Vor dem Nachtisch mussten wir erst eine Pause einlegen und für die nächsten Tage werden wir auch noch genügend Reste zu verspeisen haben. Der Jahreswechsel steht vor der Tür, welchen wir wohl unten am Fluss verbringen werden. Vielleicht bleibt auch noch genügend Zeit, um Feuerholz für unser Freudenfeuer zu sammeln.

Für nächstes Jahr stehen so einige Projekte an, wir freuen uns drauf! Für den Moment wünschen wir noch nachträglich Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Im nächsten Beitrag wird es dann um den Ausbau unseres Küchengebäudes gehen. Bis dann!

1 Antwort

  1. Michael sagt:

    Ja, schön gemacht, ein wahrer Meisterkoch unser MeisterMeister. 🙂

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