La Buena Vida en Santa Fe: Mangos und andere Köstlichkeiten

In einem früheren Bericht zum Santa Fe Paraiso habe ich beiläufig die Mangos erwähnt, die ich dort dieses Jahr von den Bäumen gepflückt habe. Heute möchte ich euch wieder mal einige Geschichten aus meiner Küche erzählen, wo es in den letzten Wochen und Monaten nicht nur Mango gab.

Durch die seit Ende Mai tobende Regenzeit, hat sich auch mein Tagesrhythmus wieder drastisch verändert. Die verregneten Nachmittage nutze ich nun oft für Dinge, für die ich während des panamesischen Sommers weder Lust noch Zeit aufbringen konnte. Dazu gehört auf jeden Fall das Kochen in großen Mengen.

Und los ging das mit den eben erwähnten Mangos, die ich bei einem Spaziergang zufällig auf dem Paraiso Gelände entdeckte. Ein schöner alter Mangobaum, so voll behängt mit Früchten, dass sich seine Äste durchbogen. Eine Gelegenheit die ich mir nicht entgehen lassen konnte. In den vergangenen Jahren haben wir zwar immer mal wieder eine Hand voll Mangos von den Bäumen am Fluss gepflückt, doch in solchen Mengen hatte ich sie nie zur Verfügung.

Dabei bevorzuge ich die grünen Mangos, die in ihrem Geschmack eher an einen leicht säuerlichen Apfel erinnern. Leichter zu verarbeiten sind sie so auch. Im ersten Schritt schälte ich die Früchte, um anschließend das Fruchtfleisch vom Kern zu lösen. Dabei ist es wichtig nicht zu viel abzuschneiden, denn die rauen Fasern um den Kern werden auch beim Kochen nicht weich und verbleiben als störende Fremdkörper im Essen.

Als erstes probierte ich ein sogenanntes Mango Chutney. Eine Gewürzsoße indischen Ursprungs, die heute auch in vielen westlichen Ländern beliebt ist. Die kleingehackten Mango Stücke verkochte ich zusammen mit ein bisschen Zucker, Essig, Zwiebeln und jeder Menge Gewürzen. Das Ergebnis war durchaus essbar und lässt sich mit vielen Speisen kombinieren. Die Woche drauf fuhr ich erneut zum Paraiso und holte noch mehr Mangos.

Diesmal wollte ich eine Mango Marmelade probieren. Eigentlich recht simpel, wobei selbst die einfachsten Zutaten in Panama schwer zu bekommen sind. Gelierzucker ist gänzlich unbekannt und auch geschmacksneutrale Gelatine findet man nicht in jedem Geschäft. Von Pektin oder anderen Alternativen mal ganz abgesehen. Die Marmelade gelang trotzdem ganz gut und den Einmachgläsern spendierte ich sogar noch ein paar hübsche Etiketten, bevor ich sie in der Nachbarschaft verteilte.

Alle guten Dinge sind drei, so sagt man. Also holte ich nochmal einen großen Sack Mangos und wollte was Neues ausprobieren. Es sollte nicht so süß sein wie Marmelade, nicht so wässrig wie ein Mus aber auch nicht so pampig wie ein Brei. Wie immer man das Ergebnis nennen möchte, die Mango Kreation mit ein wenig Essig und Zuckerrohrsaft wurde hervorragend.

Die Fruchtmasse schmeckt köstlich zu Kuchen, mit Jogurt vermischt oder einfach pur gelöffelt an einem heißen Nachmittag. Gut das ich kiloweise davon hatte. Wegen dem geringen Zuckeranteil wäre die Masse im Kühlschrank wohl nicht lange haltbar gewesen, weshalb ich sie gleich in Säckchen abfüllte und in den Tiefkühler stapelte. Und dort sollten sie nicht lange alleine bleiben.

Die Mango Ernte im Paraiso war zwar mittlerweile vorbei, doch meine Bolognese Vorräte waren auch fast aufgebraucht. Höchste Zeit für eine neue Charge. Es war zwar nicht meine erste Bolognese, doch dieses Mal probierte ich es mit einer Schritt für Schritt Anleitung aus der alten Heimat. Mangels identischer Zutaten war auch das im Detail wieder etwas schwierig.

Mit den knapp 7kg fertiger Bolognese war ich trotzdem höchst zufrieden und füllte auch diese in zahlreiche Säckchen für den Tiefkühler. Die Mango hat jetzt gute Gesellschaft und wartet mit vielen anderen Köstlichkeiten nur darauf, dass ich die Tiefkühltür aufmache und mir was aussuche. Tja, immer mit dem geringsten Aufwand.

So ziemlich genau das Gegenteil davon hat sich unser Alex vorgenommen. Bereits zum dritten oder vierten Mal war er nun zu Besuch in Santa Fe, wo er uns aus einem mir unbekannten Grund ganz spektakulär kulinarisch verwöhnen wollte. Dazu hat er wirklich keine Mühen gescheut. Aus Deutschland eingeflogenes Koch Equipment war dabei nur der Anfang.

Klar, wer kocht denn heutzutage noch ohne Infrarotthermometer und futuristisch aussehendem Temperiergerät? Auch die Zutaten hat Alex mit Unterstützung von Sven und Lisa aus dem ganzen Land zusammengesucht. Schnell wurde klar: Wenn man sich nur lange genug Zeit nimmt, kann man fast alles in Panama bekommen. Dass es die gewünschten Wachteleier zu Ostern dann sogar in der Cooperativa in Santa Fe gab, war wirklich pures Glück.

Was genau Alex für uns alles gezaubert hat weiß ich ehrlich gesagt gar nicht mehr. Es war schlicht und einfach zu viel und zu ausgefallen um mir alles zu merken. Aber es heißt ja auch ein Bild sagt mehr als tausend Worte. In diesem Sinne möchte ich diesen Beitrag mit einer Bildergalerie und schönen Grüßen an Alex abschließen. Danke für das tolle Essen!

3 Antworten

  1. Michael sagt:

    Na, dann wird es Gourmet-Cabana !

  2. Brigitte sagt:

    Meine Guete!!!!
    Das ist ja wie in einem 5 Sterne Restaurant!!!!
    Mir rinnt die Spucke zusammen! Lecker!!!!! Und so tolle Etikette! Die Glaeser kannst du verkaufen!!!
    Ich hab auch Mangomarmelade gemacht und weil es mehr Mangos statt Erdbeeren gibt, mischte ich die zwei zusammen und keiner ist bis jetzt draufgekommen, dass ich die Erdbeermarmelade mit Mangos gestreckt habe! hahahaha
    Liebe Gruesse aus Australien!

    • Simon sagt:

      Gute Idee die Erdbeeren zu strecken. Hier gibt es zwar auch welche aus dem Hochland, die sind aber wässrig und geschmacklos. Ungefähr so traurig wie die Bananen in Europa…

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