La Buena Vida en Santa Fe: Der letzte Regen?

Seit Monaten gab es nun keine Berichte mehr vom guten Leben in Santa Fe. Gut ist es noch immer, doch abseits der Finca und all der damit verbundenen Arbeit, blieb und bleibt eigentlich kaum Zeit. Das letzte Mal als ich einen richtigen Ausflug gemacht habe, muss wohl im September vergangenen Jahres gewesen sein. Passiert ist trotzdem so einiges und ein wenig davon möchte ich euch nun erzählen.

Beginnen wir vielleicht eine Woche vor Weihnachten. Es war Mitte Dezember und dementsprechend kalt. Ein Wirbelsturm tobte grade über der Karibik und die Ausläufer schafften es samt Wind und Regen bis nach Santa Fe. Die Temperaturen fielen bis knapp unter 20°C und für mich war es einer der seltenen Momente, wo ich meinen Fleece-Pullover aus der Plastiktüte holte und lange Hosen anzog. Ein bisschen kuscheln mit Bobby hilft immer.

Bobby kuschelt gerne mit mir auf der Couch

Weil wir grade noch Wein rumstehen hatten und ich die Idee ganz witzig fand, bei 20°C Glühwein zu trinken, mischte ich einen großen Topf mit Rotwein und viel Zimt und Zucker. Das Ergebnis war lecker, wenn auch ein wenig ungewöhnlich. Ja und eigentlich sollte dieser Regen auch der letzte sein. Die Trockenzeit beginnt nämlich üblicherweise spätestens Ende Dezember.

Doch auch die Weihnachtszeit über Neujahr bis zu den Heiligen Drei Königen blieb das Wetter ähnlich windig, kühl und regnerisch. Knappe zwei Wochen lang hatten wir Besuch von einer Familie aus Österreich. In all der Zeit schafften wir es genau einmal einen Ausflug zu versuchen. Versuchen deshalb, weil es als wir auf der Spitze des El Tute angekommen waren, schonwieder regnerisch und bewölkt war. Statt der traumhaften Sicht über die Berge bis zum Pazifik, gab es wieder nur graue und schwarze Wolken zu sehen. Die Stimmung bei den Urlaubern blieb trotzdem heiter, was ja auch kein Wunder war bei dem guten Essen und den interessanten Unterhaltungen.

Doch langsam beginne ich mir Sorgen zu machen. Mittlerweile haben wir Ende Februar und der Sommer ist noch immer nicht so wirklich da. Mit jedem Kilometer Richtung Norden, scheint der Regen zuzunehmen. Am Miethaus in den Bergen nördlich von Santa Fe ist es immer noch häufig bewölkt und leicht regnerisch, während es einige Kilometer weiter südlich auf der Finca überwiegend sonnig bleibt. Fährt man noch weiter Richtung Süden, scheint die Landschaft deutlich ausgetrockneter. Und im 60km entfernten Santiago hat es seit Dezember wahrscheinlich keine zwei Mal geregnet.

All diese ungewöhnlichen Wetterereignisse werden einem Phänomen mit Namen La Niña zugeschrieben. Allzu viele Konsequenzen hat das für uns aber nicht, und negative schon mal gar keine. Auf den letzten Regen warten wir nach wie vor, doch sind wir keinesfalls traurig darüber, dass hier nicht schon alles trocken und staubig ist.

Unserem Garten am Miethaus kann das leider auch nicht mehr helfen, denn der ist schon vor vielen Monaten wegen Vernachlässigung eingegangen. Angefangen hat der Negativtrend mit einem Unwetter Mitte September, welches unser Gartenzelt irreparabel zerstörte. Bis dahin sprießte und gedieh alles eigentlich ganz gut. Ungeschützt der Sonne und dem Regen ausgeliefert, haben die zarten Pflänzchen aber nicht lange überdauert.

Von den vielen Sorten die ich damals gesät habe, waren die Buschbohnen und wenig später die Einlegegurken als erste essfertig. Auch die Paprika, Tomaten und Walderdbeeren gediehen prächtig im Santa Fe Klima. Andere Arten wie zum Beispiel die Zucchini, die noch wunderschöne große Blüten produziert hat, sind uns leider eingegangen. Ich denke die Luftfeuchtigkeit ist dafür einfach zu hoch oder irgendwas anderes hat nicht gepasst.

Momentan ist die einzige lebendige Nutzpflanze in unserem Garten ein Kürbis auf dem Kompost. Ja, der wächst sogar ohne Betreuung ganz prima. Und essen tun wir ihn eigentlich auch sehr gerne. Wie dem auch sei, mit der Fertigstellung des Lagerhauses werden wir bald unseren eigentlichen und echten ersten Garten gründen.

Und das natürlich auf unserem eigenen Grund und Boden, nämlich auf der Finca direkt zwischen Brunnen, Lagerhaus und Hotel. Ein Vorzeigegarten sozusagen. Mehr dazu ein anderes Mal!

1 Antwort

  1. Michael Hinterauer sagt:

    Bobby = Buddy. 🙂

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.