Casita Simon: Vom Rohbau zur Elektroinstallation

Nach einer kurzen Pause in der Berichterstattung freue ich mich, euch heute wieder auf der Baustelle der Casita Simon begrüßen zu dürfen. So langsam löst sich das chaotische durcheinander zwischen Rohbau und Innenausbau auf. So gut wie alle Betonarbeiten sind mittlerweile erledigt und ich arbeite schon ganz fleißig am Innenausbau.

Wie zu Ende des letzten Beitrags angekündigt, haben wir uns zuerst auf die Fertigstellung der Küchentheke und der Badezimmerwände konzentriert. Während ich noch keine Ahnung habe, wie genau ich meine Küche gestalten werde, stand vorerst nur deren ungefähre Form fest. Für die L-förmige Küchentheke baute ich schon vor geraumer Zeit eine kleine Wand, auf der die Küchenablage später installiert werden kann.

Mit diversen Materialresten bastelte ich dann noch einen passenden Sockel, damit die Küchenschränke später nicht direkt auf dem Fußboden stehen. In der Hostel Küche habe ich an dieser Stelle Holzeinlagen verwendet. Die sehen zwar hübsch aus, die entstehenden Hohlräume sind allerdings ein Paradies für Krabbeltiere aller Art. Und sowas will man halt in der Regel nicht in der Küche haben.

Ja, für die Casita Simon bin ich momentan als der einzige Bewohner vorgesehen. Vielleicht noch Bobby, dann hat es sich aber auch. Also füllte Isais die ganzen schönen Hohlräume mit Beton und verspachtelte den kompletten Sockel. Darin ist jetzt definitiv kein Platz mehr für Kakerlaken und Ameisen. Nun fehlt nur noch ein wenig Putz auf der Innenseite der Theke. Die Sockel werde ich später wohl noch fliesen.

Und so ähnlich ging es auch im Badezimmer voran, wo wir als erstes die Trennwand für die Dusche installierten und verputzten. Wie auch in den Hostel Badezimmern, geht meine Dusche über die komplette Raumbreite und wird durch eine Trennwand vom Rest des Raumes abgetrennt. An der anderen Seite dieser Wand, wird dann das Waschbecken montiert. Zur besseren Erklärung hier noch ein Ausschnitt aus dem Hausplan.

Das Badezimmer bekommt ein 60x100cm großes Fenster aus Milchglas, wodurch ich morgens beim Zähneputzen auf die hintere Terrasse und hinunter zum Fluss sehen kann. Auch dem Duschbereich habe ich ein kleines Fenster aus Glasbausteinen spendiert. Da kann man zwar nicht durchgucken, doch der diffuse Lichteinfall von außen schafft eine tolle Atmosphäre in der Duschkammer.

Außerdem habe ich unter den Glasbausteinen ein Reststück einer Granitplatte eingelassen. Sie wird später als Shampoo- und Seife Halter dienen. Isais kümmerte sich zuletzt noch um die Einfassung der Badezimmertür. Nun sind wir fast schon so weit, die Fliesen legen zu können. Doch dazu mehr in einem anderen Beitrag. Für den Moment möchte ich euch hier noch von meiner Elektroinstallation berichten.

Allzu viele Steckdosen und Lichtschalter hat die Casita Simon ja nicht, weshalb ich auch mit einem relativ kleinen Stromkasten und nur 8 Sicherungen auskomme. Die Leerrohre habe ich damals ja in mehreren Schritten verlegt. Erst die Verbindungen durch den Boden zum Stromkasten. Von den Verbindungen im Boden verklebte ich Monate später Rohre innerhalb der Wände und zu den einzelnen Installationsdosen.

In der Zwischenzeit sammelte sich natürlich Wasser und allerhand Dreck in den Rohren, das ich erstmal so gut wie möglich zu entfernen versuchte. Mit einem Schlauch als Adapter pustete ich mir die Seele aus dem Leib. Ich hatte nämlich Angst mit der Kraft eines Kompressors die Rohre innerhalb der Wand zu zerstören. Es war mühsam aber klappte trotzdem ganz gut. Das meiste Wasser bekam ich wohl rausgeblasen.

Und dann ging es auch schon ans Einziehen der einzelnen Kabel und Drähte. Der Großteil der Drähte ließ sich problemlos einziehen. Doch an manchen Stellen wo ich damals das flexible blaue Installationsrohr verwendet habe, gab es nun kein weiterkommen mehr. Das lag aber nicht etwa an den Kurven selber, die sich mit diesem flexiblen Rohr natürlich toll realisieren ließen.

Vielmehr war die gerillte Oberfläche der Rohre das Problem. Zum Einziehen der Kabel verwende ich einen Installationsdraht, den man erst bis zum anderen Ende durch das Rohr schiebt, dann die Kabel daran befestigt und alles zusammen in die andere Richtung zurückzieht. Wie denn auch sonst. Naja, eben dieser Installationsdraht war nun das Problem.

An seiner Spitze war er zu unflexibel und bohrte sich mit entsprechender Gewalteinwirkung eher durch das Installationsrohr, als die Kurve durch die vielen Rillen zu kriegen. Doch die Abhilfe war entsprechend einfach. Ich stülpte über die Spitze des Drahtes einfach einen kleinen Dübel mit rundem flexiblen Kopf. Spielend leicht konnten wir schließlich auch die letzten Drähte durch die widerspenstigen Rohre ziehen.

Am anderen Ende, nämlich am Sicherungskasten, verdrahtete ich das ganze Gewerk. Um es nicht zu einfach zu machen, gibt es aber auch hier eine Besonderheit. Jeden Lichtschalter samt den entsprechenden Installationsdosen für die Lampen, habe ich einzeln zu einer zentralen Installationsbox neben dem Sicherungskasten verdrahtet.

Die Stromkreise für die Beleuchtung sind also nicht direkt mit einer Sicherung verdrahtet, sondern werden später mit einer ausfallsicheren Stromversorgung verbunden. So ähnlich habe ich das auch schon im Hostel Küchengebäude gemacht, was sich bisher oft bewährt hat. Bei Stromausfall sitzt man so nicht unmittelbar im Dunkeln.

Ja und auch die ersten Installationsdosen habe ich schon verdrahtet, wofür ich diesmal Wago Klemmen (Amazon Link) verwendet habe. Es war ein Tipp von einem Leser, weshalb ich mir die Klemmen schon vor über einem Jahr aus Österreich habe mitbringen lassen. Obwohl sie auf den ersten Blick nach nichts Besonderem aussehen, vereinfachen sie die Installation doch ungemein.

Tja und als nächstes werde ich mich wohl um die Farbe kümmern. Auch die ersten Fensterelemente können wir bald in ihre Rahmen installieren. Ich freu mich drauf, bis dann!

2 Antworten

  1. Michael sagt:

    Ja, es ist üblich das Licht je Raum von den Steckdosen zu trennen, das hat auch den Vorteil, wenn ein Elektrogerät die Sicherung raushaut, dass das Licht immer noch brennt.
    Eine Licht USV ist natürlich Luxus. 🙂
    Und da du noch öfters bauen wirst:
    Nach der Leerverohrung kommt sofort ein sog. Zugdraht (normaler Elektrodraht) in die Röhren, das senkt das Risiko von Problemen und die Röhren werden nicht abgeschnitten, sondern die hängen aus den Anschlüssen heraus mit Öffnung in Richtung Bodden und werden ggf. an der Öffnung sogar verklebt, damit kein Dreck in die Röhren rein kann.

    • Simon sagt:

      Ja, in der Praxis legt man dann Steckdosen aus Raum A mit Licht aus Raum B und umgekehrt zusammen. In meinem Fall des kleinen Häuschens alles eh ziemlich egal. Die Licht USV hat noch einen Vorteil: Ich hänge zusätzlich einen großen Kondensator davor. So werden Spannungsschwankungen besser abgefangen und die Lampen flackern nicht ständig. Ich werde dimmbare Leuchtmittel verbauen, die reagieren dann besonders empfindlich auf Spannungsveränderungen. Mal sehen ob der Kondensator da hilft…

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