Casita Simon: Vom Balkon und der Zwischenetage

Wie schon im vorigen Beitrag angekündigt, kümmerte ich mich in der letzten Woche um die Fertigstellung des Balkons. Er liegt an der Rückseite des Hauses direkt über dem betonierten Teil der gespaltenen Terrasse. Durch eine große Glasschiebetür, werde ich dann direkt von meinem Schlafzimmer aus, den Blick zum Fluss und auf die grünen Bergketten genießen dürfen.

Eine Hängematte wird dort sicher auch nicht fehlen. Doch wie sagt man so schön? Erst die Arbeit und dann das Vergnügen. Also begann ich erstmal beim Hauptträger des zukünftigen Balkons. Die beiden Stützen hatten wir natürlich noch vor der Bodenplatte vorbereitet und einbetoniert. Um die Last zwischen ihnen zu verteilen, brauchte ich erstmal ein dickes Stück Stahl.

Glücklicherweise war vom Hauptrahmen des Hauses noch ein 4,5mm starkes Rohr übriggeblieben, welches aber ein wenig zu kurz geraten war. Schnell hatte ich es mit einem weiteren Reststück verlängert. Der Plan war es nun, das quadratische Stahlrohr auf die Stützen zu legen und anzuschweißen. Doch das Ding musste natürlich in exakt der richtigen Höhe liegen.

Der Balkon wird auf der gegenüberliegenden Seite am Hausrahmen verschweißt, sodass die Höhe der Stützen ein wenig darunterliegen sollte. Wenn es später einmal stark regnet und der Balkon nass wird, soll das Wasser schließlich weg von der Hauswand laufen. Mit einem leicht schrägen Balkon lässt sich das am einfachsten lösen.

Mit Hilfe einer Wasserwaage war das rasch erledigt und die Stützen auf die gewünschte Höhe gekürzt. Das quadratische Stahlrohr von unten her mit der runden Stütze zu verschweißen, war ein bisschen knifflig. Immer wenn stark unterschiedliche Materialstärken aneinandergeschweißt werden sollen, tue ich mir da ein wenig schwer. Das dünne Material schmilz, kriegt Löcher und rinnt davon, während das Dicke noch nicht mal ordentlich angewärmt ist.

So fällt eine stabile Verbindung natürlich schwer. Ein paar Tricks machen es einfacher. So verwende ich gerne Zwischenstücke, die ich in die Fuge zwischen die beiden Materialien einschmelze. Bei einer runden Schweißnaht und noch dazu kopfüber, klappt das allerdings weniger gut. Wenn man das flüssige Metall während dem Schweißen nun einfach vom dicken auf das dünne Material zieht, gelingt das Kunststück aber auch so.

Mit einigen Verstrebungen baute ich dann eine schachbrettartige Metallkonstruktion, auf welcher der zukünftige Boden ruhen soll. Ursprünglich wollte ich dort Faserbetonplatten verbauen, habe meinen Plan aber zwischenzeitlich geändert. Für Außenbereiche die ständig nass werden, ist das Material einfach nicht geeignet. Eine bessere Lösung musste her.

In die sechs rechteckigen Löcher zwischen den Metallverstrebungen, stopften wir einfach einige Reststücke der Wandelemente. Zusätzlich zu den Gittern verschweißte ich auf der Oberseite noch insgesamt 8 Stück 12mm Bewehrungseisen, die nun für ausreichend Stabilität sorgen sollten. Richtig erkannt, der Balkon bekommt einen Betonboden.

Um Gewicht zu sparen planten wir diesen allerdings nur 4cm dick. Bevor nun die Holzschalung drankam, erinnerte ich mich an den eigentlichen Grund, weshalb wir jetzt überhaupt den Balkon bauten. Ja klar, die Stützen für den Dachüberstand! Da die spätere Höhe des Schleppdachs ein wenig über den Balkonboden hinaus ragte, verschweißte ich an der Vorderseite noch ein zusätzliches Metallprofil.

Und genau da drauf kamen dann auch die runden Stahlrohre, auf welchen ich später den Dachüberstand des über dem Balkon hinausragenden Giebeldachs abstützen werde. Tja, und dann hieß es wieder mal Beton anrühren. Da ich für die kleine und dünne Platte nur mit etwas mehr als zwei Sack Zement rechnete, starteten wir dafür nicht extra die Maschine.

Stattdessen rührten wir die Mischung direkt in der Schubkarre an. Das Mühsamste war ohnehin, das Zeug eimerweise nach oben zu befördern. Doch langsam aber sicher füllte sich der Balkon mit der Betonmischung. Kurz nachdem wir fertig waren, begann ein leichter Regenschauer. Perfekt, das Aufrauen haben wir uns damit auch gespart.

Da ich den frischen Beton tags darauf aber nicht gleich strapazieren wollte, suchte ich mir noch eine andere Arbeit. Obwohl für den Dachstuhl nicht direkt notwendig, begann ich mit der Metallkonstruktion für den Boden der Zwischenetage, wo später das Schlafzimmer entstehen soll. Hier werde ich auch die geplanten 17mm dicken Faserbetonplatten verlegen, die allerdings einen stabilen Unterbau benötigen.

Der 4,4m x 3,4m große Bereich bestand bisher nur aus einer äußeren Umrandung und einem Kreuz in der Mitte. Was fehlte waren noch zahlreiche Zwischenstücke, um eine geeignete Auflage für die Faserbetonplatten zu erhalten. Wie viele das wirklich waren wurde mir erst im Laufe der Zeit klar. Eine geschlagene Woche verbrachte ich damit, die schier unendlich vielen Zwischenstücke abzumessen, zurechtzuschneiden und wieder zusammenzuschweißen.

Das dauernde Gerüstklettern machte die Sache nicht einfacher und so einige verregnete Nachmittage waren auch dabei. Doch nun ist das Werk fertig, zumindest so einigermaßen. Auch wenn es nicht unbedingt so aussieht, aber da steckte durchaus System dahinter. Die Platten müssen rundherum aufliegen und sollten außerdem versetzt angeordnet werden.

Auch sollten sie nicht in den Regen und müssen deshalb noch warten, bis das Dach auf der Hütte ist. Auf die nun vorhandene Konstruktion kann ich jedenfalls schon mal ein Gerüst stellen. Wenn ich denn jetzt hoffentlich bald mal tatsächlich anfange den Dachstuhl zu bauen, wird sich das auch wieder bezahlt machen. Wir werden sehen, lange kann’s ja nicht mehr dauern.

In diesem Sinne, bis zum nächsten Beitrag!

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