Casita Simon: Die gespaltene Terrasse

Wie ich im letzten Beitrag ausführlich erklärt habe, gestaltet sich die ganze Konstruktion meines Dachstuhls samt Schleppdächern recht schwierig. Zu viele Abhängigkeiten gibt es zwischen den einzelnen Elementen des Hauses, sodass ich mich nun erstmal um die Terrasse und den Balkon kümmern musste. Vorteile hat das alles natürlich auch.

So bin ich gezwungen, alle Bereiche im Gleichschritt hochzuziehen und bevor ich mich umschauen kann, wird das ganze Häuschen samt Terrassen und Balkon fix fertig dastehen. Ein bisschen Arbeit fehlt dafür aber gewiss noch. Und dabei werde ich mir besonders am Dachstuhl auch wesentlich einfacher tun. Schließlich kann ich das Gerüst dann einfach auf den Balkon stellen.

Doch beginnen wir von vorne. Die letzten beiden Wochen haben wir Großteils mit der hinteren Terrasse verbracht, wo wir erstmal noch einen Haufen Erde aufzuschütten hatten. Das unebene Gelände musste nivelliert sowie einige Felsbrocken aus dem Weg geräumt werden. Die Terrasse mit Blick zum Fluss möchte ich über den Abhang hinausragen lassen und so eine noch bessere Aussicht bekommen.

Das Hälfte Richtung Haus hin möchte ich betonieren und fliesen. Die andere Hälfte die über den Abhang ragt, wird eine Teakholzterrasse werden. Also sozusagen eine gespaltene Terrasse. Für das ganze Konstrukt habe ich wieder einen Metallrahmen geplant, für den ich weitere Stahlprofile vorbereiten musste. Die C-Profile schweiße ich schon fast im Schlaf zusammen, einziges Ärgernis ist die relativ geringe Arbeitshöhe, die mir regelmäßig Rückenschmerzen bereitet.

Doch insgesamt ist die Abwechslung bei der Arbeit sehr groß. Ein Leben am Schreibtisch von 8 bis 17 Uhr kann ich mir sowieso schon lange nicht mehr vorstellen. Und als die doppelten C-Profile dann schließlich vorbereitet waren, ging es munter weiter mit dem Schweißen. Ich begann mit der vorderen Stütze, die wir an die Kante ins unwegsame Gelände betonieren wollten.

Dazu musste ich vier unterschiedlich lange Füße bauen und an der Stütze anschweißen. Und während ich das erledigte, buddelte Isais die benötigten Löcher. Das mehr als 6 Meter lange Konstrukt auszurichten war noch ein bisschen fummelig, doch am Ende des Tages stand es ordentlich und gerade im noch feuchten Beton. Wunderbar.

Was folgte waren die horizontalen Verbindungen in den Boden oder besser gesagt in die spätere Bodenplatte. Um die Verstrebungen sicher zu verankern, zog ich diese nämlich einfach noch einen halben Meter weiter bis hinein unter die Bodenplatte. Der Metallrahmen musste dabei natürlich ein wenig unterhalb des zukünftigen Betonbodens liegen, damit später die Fliesen und die Holzbretter auf gleicher Höhe sind.

Während ich die letzten Schweißarbeiten durchführte, war Isais schon wieder fleißig mit der Spitzhacke am Werk. Es folgte die Schalung, mit der wir diesmal ziemlichen Ärger hatten. Die mittlerweile mehrfach verwendeten Schalbretter waren total verbogen. Nicht ideal zum Arbeiten eigentlich. Mit Hilfe einiger Holzpflöcke befestigten und bogen wir die Dinger schließlich wieder halbwegs gerade.

Alles was nun noch fehlte war die Bewehrung und Verankerung im Streifenfundament, was auch recht schnell erledigt war. Für die Platte rechnete ich mit ungefähr 6-7 Sack Zement, was wir normalerweise zu zweit an einem gemütlichen Vormittag schaffen würden. Wie immer war alles geplant und vorbereitet, als wir früh morgens mit der Arbeit begannen.

Doch was man nicht planen kann sind eben die unvorhergesehenen Dinge. So lösten sich über die Zeit wohl immer mehr Schrauben an der Betontrommel, bis diese nun kaum noch mit dem großen Zahnrad verbunden war, welches für die Drehung sorgte. Unsere Arbeit kam mitten drin zum Erliegen. Reparaturmeister Sven schaute sich den Schaden an und fuhr gleich ins Dorf, um neue Schrauben und Muttern zu besorgen.

Einen Nachmittag flexen und schweißen später, stand die Maschine wieder da wie neu. Tja, was hier nie aufhört ist die Wartung und die ständige Reparatur von Werkzeugen und Maschinen. Die Arbeitsbedingungen sind hart, die Qualität oft schlecht. Das Ergebnis haben wir soeben gesehen. Mit einem Tag Verspätung gossen wir dann auch die Betonplatte der Terrasse zu Ende.

Nicht ohne weitere Zwischenfälle, denn diverse Hunde aus der Nachbarschaft dachten noch, sich im feuchten Beton verewigen zu müssen. Am Ende konnten wir glücklicherweise alle Pfotenabdrücke auch wieder entfernen. Und die Terrasse samt Metallrahmen war nun fertig für den nächsten Arbeitsschritt. Die beiden äußeren Stützen für das Schleppdach konnte ich nun endlich am fertigen Metallrahmen der Terrasse festschweißen.

Die vier Meter langen Querverbindungen zum Rahmen des Hauses waren zügig befestigt. So zum Ende hin scheint es ziemlich routiniert zu werden. Als nächstes werde ich mich nun um den Balkon kümmern, der auf zwei Stahlrohren mit 76mm Durchmesser ruhen soll. Er liegt über dem soeben betonierten Stück der hinteren Terrasse.

Ich kann es kaum erwarten, zum ersten Mal dort oben zu stehen und meine Aussicht Richtung Fluss zu genießen. Lange wird es nicht mehr dauern. Bis dann!

5 Antworten

  1. Piero sagt:

    Es wird langsam. Hast du mal darüber nachgedacht den Balkon
    als Vorsatzbalkon zu machen? Die statik der Hauswand bleibt
    unverändert. Ausserdem lässt sich später die Grösse nach
    belieben ändern.
    Das Vordach hätte ich dort angesetzt wo das Hauptdach unten
    aufhört. Sieht schöner aus und ist einfacher zu erstellen.

    https://www.hausjournal.net/balkonunterkonstruktion

    • Simon sagt:

      In diesem Fall würde der Vorsatzbalkon wenig Sinn machen. Genau dafür habe ich doch den Stahlrahmen so massiv gebaut. Damit ich Sachen daran aufhängen kann. Zwischenetage, Schleppdächer, Balkon. Das Vordach weiter vorne anzusetzen wäre auch eine Möglichkeit gewesen. Allerdings entsteht dann ein unschöner dunkler Raum oben zwischen der Hauswand, dem Hauptdach und dem Vordach. Dort sammelt sich nur Dreck und Insekten. So habe ich das Schleppdach in einer Linie bis zur Hauswand gezogen und geschlossen. Damit enfällt auch dieses „Problem“.

  2. Armin HInterauer sagt:

    Mühsam ernährt sich das Einhörnchen. Schaut gut aus. LG

  3. Michael sagt:

    Die Hunde freuen sich eben auch auf die neue Terrasse mit Aussicht !

    Der Schweißchef ist nun auch ein Schweisschef. 🙂
    Wird super von dem her was man jetzt schon sehen kann !

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.