On the Outback Way

10.08.2011

Am Morgen schien die Sonne auf den Van und machte das Aufstehen besonders leicht. Es geht wesentlich besser wenn das Auto schön warm ist und man sich gleich nach dem anziehen ein wenig in die Sonne stellen kann. Nachdem wir das Geschirr von gestern noch notdürftig abgewaschen hatten, fuhren wir die 10km vom Campingplatz zurück auf den Highway. Es ging über eine kleine aber sehr schöne Straße mitten durch das Outback.

Weg zum Lloyd Jones Weir

Wenig später waren wir auch schon in Barcaldine angelangt, wo wir den Tree of Knowledge bewunderten. Der Baum war Zeuge irgendwelcher historischer Ereignisse im Jahr 1891 und hier wurde ein Denkmal von ihm errichtet. Ganz kapiert habe ich das nicht. Außerdem gab es in der Stadt auch eine hübsche Bibliothek, wo ich für horrende 6 Dollar die Stunde meinen Blog aktualisierte. Langsam kommt mich die Bloggerei ganz schön teuer zu stehen…

Wir fuhren noch knappe 100km weiter nach Longreach, wo wir unseren ersten Stopp bei der Australian Stockman’s Hall of Fame machten. Es handelt sich dabei um eine Art Museum, welches zum Gedenken an die australischen Outbackhelden errichtet wurde. Für 26 Dollar darf man zahlreiche Artefakte, Bilder und Videos bestaunen, sowie Stories rund um die Outback Geschichte Australiens erfahren. Das war uns natürlich viel zu teuer und wir beschränkten uns auf einen kurzen Rundgang in der Lobby und im Souvenirshop. Wer das Geld von den Bäumen pflückt, könnte sich dort auch einen zugegebenermaßen sehr hübschen Hut für 180 Dollar kaufen. Ein weiteres Highlight im Souvenirshop war das T-Shirt vom Roadkill Grill.

Wenig später machten wir noch einen Stopp im lokalen Supermarkt und deckten uns mit frischem Brot und Hühnchen Spießen ein. Nach einer kurzen Essenspause folgten wir nochmal zwei Stunden dem Matilda Highway während am Himmel dicke Wolken aufzogen. Das Sonnenlicht schien stellenweise zwischen den Wolken durch und erzeugte eine magische Stimmung. Auf den Fotos kommt das leider nicht so gut rüber, aber man kam sich vor als ob man durch den Himmel fahren würde 🙂

Licht und Wolken im Outback

In der Mitte von nirgendwo stellte ich dann erschrocken fest, dass wir in Longreach vergessen hatten unseren Tank zu füllen. Glücklicherweise hatten wir noch den großen Benzinkanister auf dem Dach und die Fahrt konnte ungehindert weitergehen. Bis zur nächsten Tankstelle sollte es kein Problem sein. Schließlich stoppten wir an einer Rest Area mitten im Outback ca. 50 Kilometer vor Winton. Dann war ich endlich mal mit meiner Kamera zur richtigen Zeit am richtigen Ort und konnte einen stattlichen Roadtrain mit und dem Sonnenuntergang im Hintergrund fotografieren. Er hatte mit nur drei Anhängern zwar nicht die maximale Länge von 53,5 Metern, war aber trotzdem ganz schön beeindruckend anzusehen.

 

11.08.2011

Nach dem Aufstehen fuhren wir die knapp 40 Kilometer bis zum kleinen Winton, wo nur ca. 900 Leute leben, es aber jede Menge anzuschauen gab. Schon auf dem Weg dahin, machten wir einen kurzen Fotostopp bei einem alten verrosteten Auto, welches mitten im Outback stand.

Kurz darauf waren wir auch schon in der Ortschaft angelangt und besuchten das Waltzing Matilda Centre. Dabei handelt es sich um das einzige Museum in der Welt, welches einem Lied, nämlich der unter Australiern sehr beliebten „Waltzing Matilda“ gewidmet ist. Es blieb weiter musikalisch, denn anschließend begutachteten wir den weltweit einzigen Musical Fence. Es ist ein Zaun der im Prinzip wie eine große Gitarre funktioniert und dessen Saiten man dem Finger oder einem Holzstock spielen kann. Außerdem gab es ein Schlagzeug das aus alten Blechteilen gebaut wurde und eine breite Auswahl an anderen Objekten, die bei Berührung einen Ton von sich gaben.

Musical Fence, Winton

Letzte Station war Arno’s Wall, was eine 2 Meter hohe und knapp 70 Meter lange Mauer aus Beton und Felsgestein ist. Darin eingemauert sind Rasenmäher Teile, Bootpropeller, alte Maschinen, eine Schreibmaschine und sogar ein paar komplette Motorräder. Im Prinzip alles was man sich nur vorstellen kann, inklusive eines Spülbeckens. Den Leuten hier muss gewaltig langweilig sein…aber was soll man sonst anderes machen mitten im Outback?

Nachdem wir diesen interessanten Stadtrundgang abgeschlossen hatten, machten wir uns auf den Weg nach McKinlay, wo wir Crocodile Dundee’s Walkabout Creek Hotel besichtigten. Ich kann mich nicht mehr wirklich an den Film erinnern, aber dieses Hotel kam darin anscheinend vor. Außerdem war in diesem Ort die kleinste Bibliothek in Australien und in der Tat war das Gebäude nur wenig größer als eine Toilette.

Gegen Abend ließen wir uns auf einer Rest Area direkt am Highway 60km vor Cloncurry nieder und relaxten in der Sonne, bis sie schließlich hinter dem Horizont verschwand. Zum Abendessen gab es Spaghetti mit einer leckeren Tomaten-Käse-Sauce. Vollgefressen und glücklich ging es dann ab ins Bett, wo man anstatt Schafe die vorbeifahrenden Roadtrains zählen konnte.

 

12.08.2011

Ein weiterer sonniger Tag begrüßte mich, als ich morgens aus dem Bett kroch. Die Sonne stand bereits hoch am Himmel und wir fuhren gemütlich ins nahe gelegene Örtchen Cluncurry. Dort besuchten wir das Information-Centre und erkundigten uns über Sehenswürdigkeiten. Anschließend stockten wir unsere Vorräte im ersten Woolworth seit mindestens 800km auf.

Zum Mittagessen fuhren wir zum Chinaman’s Dam, welcher die Wasserversorgung für Cloncurry sicherstellt. Es gab einen schönen Aussichtspunkt und natürlich einen Stausee, welcher aber leider von Süßwasserkrokodilen bewohnt wird und sich deshalb nur beschränkt zum Baden eignete. Schließlich fuhren wir noch mal knapp 60km weiter Richtung Mt Isa und begutachteten einige Camp Spots auf dem Weg. Der Clem Walton Park am Corella Dam war mit Abstand der schönste Ort und wir setzten uns bereits gegen 2 Uhr Nachmittags gemütlich in die Sonne.

Camp im Clem Walton Park

Die Natur um uns herum hatte sich mittlerweile wieder dramatisch verändert und wir waren jetzt umgeben von saftig grünen Büschen die in rotem Sand steckten. Wo wir gestern noch freie Sicht bis zum Horizont hatten, liegen jetzt große Felsen und Gesteinsbrocken im Weg. Der extrem feine Sand dringt überall hin und hinterlässt seine roten Spuren. So langsam kann ich verstehen warum CeeJay so dreckig war als ich ihn bekommen habe, denn das lässt sich hier, besonders wenn man auf unbefestigten Straßen fährt, kaum vermeiden.

Am Abend kochten wir wieder ein leckeres Essen und mit wenig Arbeit zubereitetes Essen. Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln und mariniertes Hühnchen Fleisch wanderten in Alufolie verpackt ins Feuer. Später gab es noch ein bisschen Wein, bis wir schließlich relativ früh ins Bett gingen. Das morgige Tagesprogramm ist randvoll und wir werden zeitig aufstehen müssen. Mehr dazu im nächsten Beitrag 🙂

 

 

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