Neues von der Hostel Baustelle: Richtfest bei der Plycem-Cabaña!

Willkommen zurück auf der kleinen Baustelle unserer ersten Cabaña. Es war in letzter Zeit angenehm kühl, meistens bewölkt mit kurzen Regenschauern zwischendurch. Das perfekte Wetter zum Arbeiten. So kommt es auch, dass unser Projekt keine zwei Wochen alt, doch schon sehr weit fortgeschritten ist. Ich arbeite bereits unter dem fertigen Dach und die ersten Außenwände sind soweit vorbereitet, dass wir bald die ersten Platten anschrauben können. Doch beginnen wir von vorne.

Zuletzt berichtet hatte ich vom Betonieren der Bodenplatte, als die vier Träger für den Dachstuhl noch einsam und verloren in den Himmel ragten. Es war vermutlich das erste Mal überhaupt, dass ich den Satz von Pythagoras für etwas anderes als Schularbeiten verwendete, als wir die genauen Maße des Dachstuhls berechneten.

Sven arbeitet an den Dreiecken für den Dachstuhl

Die größere Herausforderung war es aber eindeutig, zwei exakt identische Dreiecke herzustellen, auf denen die Metallprofile für das Dach aufliegen sollten. Sven mit seiner umfangreichen Erfahrung, meisterte das aber ziemlich mühelos. Da lagen sie dann am Boden, die rund fünf mal drei Meter großen Metalldreiecke. Eigentlich aber sollten sie auf die knapp zwei Meter hohen Metallprofile geschweißt werden, die aus der Bodenplatte ragten.

Nur wie? Die Teile waren locker 75kg schwer und aufgrund ihrer Maße nicht gerade handlich. Was tun? Isais, der mittlerweile fast schon zur Familie gehört, erstaunt uns in solchen Situationen immer mit einfachen aber sehr effektiven Lösungen. Wir schweißten behelfsmäßig ein sechs Meter langes Metallprofil senkrecht an den Rahmen des Gebäudes und befestigten oben einen Haken.

Das mächtige Dreieck wird an seinen Platz gehievt

Mit Hilfe von ein paar Seilen zog Isais das mächtige Dreieck dann fast im Alleingang hoch und setzte es oben auf seinen Platz. Die millimetergenaue Arbeit von Sven hat sich wieder mal bezahlt gemacht, denn alles passte perfekt und war im Handumdrehen verschweißt. Das Ganze dann nochmal für das zweite Dreieck und das Metallgerippe begann langsam schon wie ein kleines Häuschen auszusehen.

Ja so ein Spitzdach ist zwar deutlich mehr Arbeit und Material, sieht aber auch verdammt gut aus. Ich denke wir haben damit die richtige Entscheidung getroffen. Und während Sven und Isais noch damit beschäftigt waren, den Dachstuhl zu komplettieren, arbeitete ich bereits am Ständerwerk für die Wände. Als erstes galt es, die für Trockenbau üblichen U-Profile, an Boden und Decke zu befestigen.

Langsam sieht es wie ein Haus aus

Da der Betonboden noch sehr frisch war und man eigentlich sowieso noch ein paar Tage hätte warten sollen, befestigte ich die unteren Profile vorerst nur provisorisch. Dann ging es ans abmessen und anzeichnen der Punkte, an denen später Ständerprofile, Fenster- oder Türkanten sein werden. Dabei galt es einiges zu beachten und mein kleiner Montageplan, fiel am Ende doch ziemlich kompliziert aus.

Dann konnte es auch schon daran gehen, die ersten Ständerprofile zurechtzuschneiden, auszurichten und mit Metallschrauben an den U-Profilen zu befestigen. Doch anstatt die speziell für Trockenbau gemachten Profile zu verwenden, benutzten wir herkömmliche Stahlprofile. Dort fehlten zwar die vorgebohrten Löcher für die spätere Verlegung der Stromkabel, auch deren Oberfläche ist sehr glatt und damit nicht unbedingt für selbstbohrende Schrauben geeignet.

Schweißmeister bei der Arbeit

Doch der horrende Preis der Spezialprofile für Plycem, hat uns letztlich zu dieser Entscheidung getrieben. Die Installation war so zwar ein wenig aufwändiger, es ging aber trotzdem sehr gut voran. Als ich schließlich das Ständerwerk an der Vorderseite der Cabaña fertiggestellt hatte, fiel uns plötzlich etwas ins Auge. Die Höhe der Wände hatten wir mit 2,10 Meter geplant, was Sven auch millimetergenau umgesetzt hat.

Mit dem Laserentfernungsmesser, ließen sich selbst bis auf den hundertstel Millimeter, keine Abweichungen feststellen. Leider aber war der obere Rahmen Teil dieser Rechnung, da er ja im Falle der Wand einfach zwischen den Platten verschwindet und somit den Abschluss der Wand in 2,10 Metern Höhe bildet. Im Falle der Türöffnung aber, war der Sturz somit 10 Centimeter zu tief.

Der umgebaute Türstock

Die bereits gekaufte Holztür könnte man natürlich zurechtschneiden, doch so eine wirklich tolle Lösung wäre das nicht gewesen. Also ging es nochmal zurück an die Flex und das Schweißgerät und Sven begann damit, den Türsturz höherzulegen. Der kleine Flüchtigkeitsfehler hat zwar einen halben Tag Arbeit gekostet, doch nun passt auch die Tür in voller Größe an ihren Platz.

Tür- und Fensterrahmen sind mit Holz verstärkt

Das Ständerwerk hatte ich in der Zwischenzeit schon beinahe fertig gebaut. An den Umrissen von Fenster und Türen verstärkte ich die Stahlprofile zusätzlich mit Kanthölzern, um die Stabilität zu erhöhen. Dann ging es auch schon daran, eine aluminiumbeschichtete Plastikfolie anzubringen. Im nächsten Schritt werden dann die Faserzementplatten aufgeschraubt.

Die Folie verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit

Nachdem der Türsturz erledigt war, installierten Sven und Isais in Rekordtempo die restlichen Teile des kleinen Dachstuhls. Als die letzte Schweißnaht abgekühlt war, erzählten wir Isais noch vom Brauch des Richtfestes und arbeiteten währenddessen natürlich trotzdem fleißig weiter. Noch gibt es zu viel zu tun für ein ausgewachsenes Fest, ein Bier nach der Arbeit muss da gut genug sein.

Ja, das Gerippe des kleinen Hüttchens ist nun mehr oder weniger fertig. Alles was noch fehlt ist das Dach und die Wände. Ich bin sehr gespannt wie sich die Platten verarbeiten lassen, während Sven und Isais das erste Spitzdach unserer Geschichte decken werden. Doch davon mehr im nächsten Beitrag. Bis dann!

2 Antworten

  1. Pedro sagt:

    Wie schaffft Ihr das die Wärme bei der doch niedrigen Bauhöhe wieder aus dem Haus raus bringt?
    Ich mein jetzt ohne Ventilator a/c oder ähnliches. Und, welche Erfahrungen habt ihr schon gemacht?

    Ähm,wenn du Schnellbauschrauben verwenden willst würde ich erst mit den Platten drauf vorbohren.
    Die Profile geben ja leicht nach, mir sind die sbs ohne vorbohren meist leicht schief gekommen. Und
    das war nur fürn trocknbau innen mit Gipskartonplatten. Aussen würde ich zuletzt einen Kalkputz auftragen sollten die Häuser im klassischen Kolonialstil sein. Das Auge i$$t ja mit…

    Wie ist das mit den aktuell purzelnden Immobilienpreisen in Panama? Warum?

    • Simon sagt:

      Die Seitenwände sind 2,10 Meter, doch das Spitzdach in der Mitte hat über 3 Meter. Dazu wird es natürlich einen Deckenventilator geben.

      Zu den Immobilienpreisen in Panama kann ich nicht viel sagen. Da ist wohl sehr viel Fantasie mit drin und in den letzten Jahren gab es wohl besonders in den Städten einen Bauboom. Im letzten Jahr sind sogar die Preise für Zement wieder etwas gefallen, also wenn du mich fragst entspannt sich hier ein überhitzter Markt.

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