Neues von der Hostel Baustelle: Langsam entsteht die Waschküche

Das geplante Sanitärgebäude unseres zukünftigen Hostels, wird später einmal drei Badezimmer, ein Pissoir, eine vorgelagerte Waschinsel mit Waschbecken und Spiegeln, sowie eine Waschküche an der Rückseite umfassen. Mehr oder weniger fertig ist bisher nur ein Badezimmer, während wir die beiden anderen Räume als Lagerfläche bzw. Waschküche verwenden.

An der Rückseite des Gebäudes sind alle Wasseranschlüsse für die Duschen sowie das Wasserwerk und der Durchlauferhitzer installiert. Um für den bald kommenden Regen gerüstet zu sein, musste dieser Bereich dringend überdacht werden. Da die Topologie es an dieser Stelle nicht anders zulässt, müssen wir das Dach in mehreren Segmenten planen und installieren.

Angefangen haben wir so mit einem knapp 6 Meter breiten und 2 Meter langen Stück. Die Fläche ist ausreichend um alle Installationen an der Gebäudewand zu schützen und bietet gleichzeitig noch genug Platz, um auch die Waschmaschine und ein paar Meter Wäscheleine unterzubringen. Die Theorie war wie so oft einfacher als die Praxis, denn an den drei Stellen wo die Dachstützen einbetoniert werden sollten, waren natürlich wieder reichlich Steine und Felsen anzutreffen.

Einmal mit der Maschine und ein weiteres Mal mit Hammer und Meißel, ging es dem Stein an den Kragen. In Windeseile waren die Stützen dann einbetoniert und der Dachstuhl draufgeschweißt. Zum Schluss ging es daran, die verzinken Metalldächer anzuschrauben, was auch in wenigen Stunden erledigt war. Tja, Schleppdächer bauen wir mittlerweile ziemlich routiniert.

Das Schleppdach für den ersten Teil der Waschküche

An dieser Stelle haben wir statt dem bewährten Eternit Dach, welches wir bisher für alle Hosteldächer verwendet haben, ganz bewusst auf Metall gesetzt. Die höhere Wärmeentwicklung eines Metalldachs, ist in der Waschküche durchaus von Vorteil. So kann die Wäsche im Trockenen hängen, doch gleichzeitig von der Hitze der Sonne getrocknet werden.

Da im Umkreis außerdem viele Bäume stehen und diese im starken Wind schon mal einen Ast verlieren können, ist das verzinkte Metall hier die bessere Wahl. Es ist nicht so spröde wie das Eternit und verbiegt sich eher, anstatt direkt zu zersplittern. Da besagte Äste aber schon gefährlich über die bestehenden Dächer ragten, mussten wir etwas unternehmen.

Wäre es ein normaler Baum gewesen, hätte man sich jetzt nicht allzu große Sorgen machen müssen. Doch was da so schön grün und nett aussah, war in Wirklichkeit ein riesiger Baumparasit, der sich über die Jahre um eine hohe Palme geschlungen hatte. Früher oder später wird das ganze Bündel absterben und im schlimmsten Fall auf die Gebäude krachen. Tja, so geht das natürlich nicht.

Ast fällt!

Da wir Mitteleuropäer es eher nicht gewohnt sind, barfuß und mit Machete auf einen meterhohen Baumparasiten zu klettern, um ihm dann in fünf Metern Höhe die Äste abzuschlagen, übernahm Isais diesen Job. Die einzelnen Äste spannten wir erst mit Seilen ab, während er hoch oben vorsichtig damit begann, sie abzuhacken. War das Blätterzeug erstmal am Boden, zerteilten wir es in handliche Stücke und stapelten es auf einem großen Haufen.

Trotz aller Befürchtungen und sämtlicher Angstzustände, die Sven dabei durchlebte, klappte alles reibungslos und ohne größere Schäden. Isais kam wohlbehalten vom Baum herunter und keines der Dächer wurde direkt getroffen. Lediglich ein wenige Zentimeter großes Stück an der Vorderkante des Sanitärgebäudes ist abgebrochen, was sich ziemlich leicht und günstig reparieren lassen sollte.

An einem gemütlichen Vormittag schafften wir es so, den gefährlichen Parasiten zurechtzustutzen. Die Dächer in der Umgebung und vor allem das neue Waschküchendach, sollten nun für die nächsten Jahre sicher sein. Und da ein Dach auch nur die halbe Miete ist, wäre eine entsprechende Bodenplatte darunter natürlich wünschenswert. Die groben Umrisse erstmal freigeschaufelt bzw. gehämmert, installierten wir dann ein Metallprofil als Schalung und Rahmen für die Platte.

Fehlt nur noch der Beton

Allzu große und widerstandsfähige Felsen, integrierten wir kurzerhand wieder in die Bodenplatte, anstatt Zeit und Energie in deren Entfernung zu investieren. Der Untergrund musste anschließend zuerst nivelliert und dann kräftig komprimiert werden. Auch ein Bewehrungsgitter durfte nicht fehlen, um der Betonplatte die nötige Stabilität zu geben.

Die umfangreichen Vorbereitungen zum Betonieren von größeren Flächen, umfassten außerdem wieder einen Tag am Fluss, von wo Sven und Isais tonnenweise Sand mitbrachten. Für einfache Bodenplatten ist die Qualität des Flusssandes ausreichend, wohingegen wir für Betonträger und zum Verputzen, den teuren Sand aus dem Baumarkt verwenden.

Alles steht bereit zum Betonieren

Ja und dann wurde endlich der Betonmischer angeworfen und Sven und Isais begannen damit, Schubkarre um Schubkarre Beton den Hügel zum Badezimmer hinauf zu schieben. In knapp zwei Stunden war die grobe Arbeit erledigt und es ging nur noch darum, eine möglichst ebene und glatte Oberfläche zu erzeugen. Die Technik von Isais kommt ohne jede Betonzusätze aus und erfordert lediglich ein wenig mehr Zeit, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.

Der nackte Beton sollte nun ausreichend glatt sein, um auf Fliesen verzichten zu können. Stattdessen werde ich die Bodenplatte in einigen Wochen mit Betonschutzfarbe streichen, womit sie unempfindlich für Verwitterung und leicht zu reinigen sein sollte. Für die Waschküche wird das auf jeden Fall ausreichend sein.

Ziemlich glatter Beton

Und während ich all das schreibe, planen wir natürlich schon wieder am nächsten Projekt. Es ist an der Zeit, auch die Treppe und den Steg zu den Hostelzimmern zu überdachen. Dazu laufen schon seit längerem umfangreiche Vorbereitungen. Mehr dazu werde ich euch in einem anderen Beitrag berichten. Bis dann!

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