Neues von der Baustelle: Er kam, sah und baggerte!

Willkommen zurück auf der Finca, wo wir in den letzten Tagen wieder einmal unglaubliche Fortschritte erzielen konnten. Neben dem Innenausbau am Küchengebäude, dem Ausbau des ersten Badezimmers und zahlreichen anderen Kleinigkeiten, hatten wir auch wieder Besuch von Bob dem Baumeister alias Luis, der uns vor knapp 18 Monaten schon den ersten Teil der Straße gebaut hat.

Es war mehr oder weniger Zufall, denn Luis war mit seinen Maschinen in Santa Fe bei diversen anderen Baustellen beschäftigt. Ein Bekannter kontaktierte uns dann, und fragte ob wir noch Baggerarbeiten auf der Finca zu erledigen hätten. Ja klar, her damit! Ein großes Problem bei solchen Arbeiten ist nämlich immer die Anfahrt der Maschinen, die in diesem Fall schon von anderen Leuten bezahlt wurde.

Da ließen wir uns natürlich nicht zweimal bitten und legten die Pinsel bzw. den Fliesenschneider aus der Hand, um den Arbeitseinsatz des Baggers zu planen. Eigentlich alle Hände voll mit anderen Dingen zu tun, war da nämlich noch nichts im Detail geplant. Aus Zufall und da wir das ja sowieso vorhatten, waren die ausgesuchten Bauplätze für Svens und mein Haus aber schon gerodet bzw. planiert und gut zugänglich.

Auch den letzten, knapp 150 Meter langen Teil unserer Infrastruktur-Trasse mit Wasserleitungen, Stromkabeln und Netzwerkverbindungen, konnten wir so dann final planen. Und am nächsten Tag war es schon so weit und der alte, komplett ramponierte Case Bagger, rollte erneut auf die Finca. Im Sommer 2017 befürchteten wir schon, er würde auseinanderfallen bevor er die Straße fertig hat.

Doch fast zwei Jahre und vermutlich viele Kilometer Straße später, schien die Maschine immer noch ihren Dienst zu tun. Tja, totgesagte leben eben länger. Und so begann Luis gleich damit, den Graben für die Verlegung der Infrastruktur auszuheben. Das erste Stück bis zum Ende der Straße war recht uneben und von Felsen durchzogen.

Doch anstatt hier wieder alles auszugraben und ein riesen Chaos anzurichten, gestalteten wir den Graben ein wenig kurvig und umschifften die größten Felsen. Die PVC-Rohre sind schließlich gut biegbar und die Stromkabel sowieso. Der Graben war in wenigen Stunden fertiggestellt und endete in der Nähe von Svens Bauplatz, wo eigentlich nur ein großer Haufen Felsen und dazwischen ein wenig verbrannte Erde zu sehen war.

Unser Baumeister brauchte dafür zwar einen vollen Tag, schaffte es aber, ein ungefähr 25 mal 15 Meter großes Plateau in das leichte Gefälle zu zaubern. Die Felsen schob er geschickt zusammen und bedeckte sie anschließend mit Erde und Geröll. Ja, hier sollte nun ausreichend Platz für das Haus und die Baustellenausrüstung sein. Wie Sven allerdings sein Streifenfundament in die felsige Erde graben will, wird sich erst noch herausstellen müssen.

Als nächstes ging es dann eine Ebene weiter hinunter, wo ich am Rande eines natürlichen Plateaus bereits den Grundriss für mein erstes kleines Häuschen abgesteckt hatte. Rund 6 mal 8,5 Meter groß soll es werden, und eigentlich wollte ich das Streifenfundament händisch graben. Doch mit dem Bagger war es dann doch in weniger als einer Stunde erledigt. Umso besser.

Zuletzt widmeten wir uns noch der Umgebung des Lagerhauses, wo wir an der Rückseite eine großzügige Einfahrt zum Werkstatt- und Gartenbereich freibaggern ließen. Bisher war es immer sehr umständlich, Materialien aus dem Hänger ausladen, in die Werkstatt zu bringen und anschließend die fertigen Werkstücke wieder abzutransportieren.

Für die zahlreichen Halbzeuge, PVC-Rohre, Holzbretter und diverse andere sperrige Sachen, welche wir für unsere zahlreichen Projekte benötigen, haben bisher noch kein richtiges zu Hause gefunden. Mehr schlecht als recht lagern die Sachen momentan auf den Arbeitsböcken unter dem Schleppdach, wo sie kostbare Arbeitsfläche belegen und für Chaos und Unordnung sorgen.

Zufahrt zum Lagerhaus wird gebaggert

Höchste Zeit einen kleinen Unterstand für diese Materialien zu bauen. Der Platz dafür ist nun auch frei und ideal zwischen Werkstatt und Einfahrt platziert. Unser Leben dürfte damit in Zukunft wieder ein Stück einfacher, komfortabler und ordentlicher werden. Ach was waren das noch für Zeiten, als wir hier bei Regen und im Matsch stehend, das Fundament für unser Lagerhaus ausgehoben haben.

Tja es geht voran und das wieder mal ganz ordentlich. Damit der Bagger nach abgeschlossener Arbeit bei uns auch noch weiterhin seinen Dienst tun kann, war allerdings eine kleine Reparatur erforderlich. Der Auspuff des Baggers bestand nämlich nur noch aus Löchern und musste dringend geschweißt werden. Da ließ sich Sven natürlich nicht zweimal bitten. Mit Schweißgerät und breitem Grins, stand er dann auf dem gelben Monster und posierte für Fotos.

Sven schweißt den Auspuff des Baggers

Nach dem Fotoshooting war der Auspuff im nu geflickt und Luis hochzufrieden. Da auch in Panama eine Hand die andere wäscht, bekamen wir dafür im Gegenzug eine Maschinenstunde Rabatt angerechnet. Beim Rausfahren aus der Finca gab es noch eine letzte Arbeit zu erledigen. In der Kurve nach der Rampe an der Einfahrt, fehlte nämlich ein großzügiger Entwässerungsgraben über die Straße, der die von der Bergseite kommenden Wassermassen ableiten kann.

Nach einigen Minuten war auch das erledigt und wenig später waren Luis und der Bagger auch schon wieder über alle Berge. Tja, es war ein toller Arbeitseinsatz. Überraschend günstig, sehr effizient und präzise gearbeitet hat er da. Unsere eigenen Fortschritte auf der Finca habe ich aus lauter Freude einfach mal übersprungen, werde im nächsten Beitrag aber ganz bestimmt von unseren Arbeiten berichten. Bis dann!

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