Flying Fish Organic Village: My Life in Paradise

Es ist mir seit ich von zu Hause weg bin noch nie so schwer gefallen, mein Notebook auszupacken und los zu tippen. Nicht das es nichts zu erzählen gäbe, aber die Motivation dazu geht gegen Null.

Ich habe auch überhaupt kein Gefühl mehr für die Uhrzeit, und wäre am Sonntag kein Arbeitsverbot, wüsste ich wahrscheinlich auch den Wochentag nicht. Aus diesem Grund verzichte ich jetzt auf die gewohnte tägliche Berichterstattung, und werde meine Erlebnisse zusammenfassen.

Strand beim Flying Fish

Fangen wir mit dem Tag an, an dem ich Nadi verlassen und zu den Yasawas gefahren bin. Am frühen Morgen führte ich noch ein kurzes Telefonat mit zu Hause und setzte mich dann in den Bus zum Hafen. Dort angekommen checkte ich beim Schalter ein und mein Gepäck wurde auf das Boot verladen. Wenig später begab auch ich mich auf den großen gelben Katamaran mit dem Namen Yasawa Flyer II, und die Reise zu den Inseln ging los.

Das Wetter war ein bisschen trüb, ziemlich wolkig und auch kühl. Ich fotografierte noch die ersten Inselchen an denen wir vorbeifuhren, und setzte mich dann in das untere Deck, wo ich ein wenig geschlafen habe. Nach knappen 5 Stunden Fahrt waren wir in der Nähe der Insel Matacawa Levu, die noch ein Stück nördlich von Matayalevu liegt. Wie bei jedem Stopp näherten sich dem Katamaran einige kleine Boote, mit denen die Gäste dann zu den jeweiligen Resorts gebracht wurden.

Diesmal war auch ein Boot von Flying Fish dabei, welches mich und mein Gepäck abholte. Für ungefähr 10 Minuten fuhren wir durch türkisblaues Wasser, an weißen Sandstränden vorbei, bis wir schließlich beim Village ankamen. Es besteht aus ungefähr sechs Bures (Hüttchen mit Strohdach), einer großen Küche mit Esszimmer und einem weiteren Gebäude mit den Duschen und Toiletten. Ich bezog sogleich mein Bure, die umgeben von Palmen und nur wenige Meter vom Meer entfernt ist. Vom Fenster aus habe ich eine Aussicht, für die man auf der gegenüberliegenden Insel mehr als 800 USD pro Nacht bezahlt. Für dieses Geld könnte ich fast einen Monat in Flying Fish bleiben 🙂

strohhuette

Woher der Name kommt habe ich mittlerweile auch herausgefunden. Wenn man am Strand sitzt und das Meer beobachtet, sieht man manchmal ganze Fischschwärme aus dem Wasser hüpfen. Von weitem sieht das dann aus als ob eine Welle mitten im Meer brechen würde.

Drei Mal am Tag gibt es ein leckeres selbstgemachtes Essen, das zu fast 100% aus Eigenproduktion stammt. An meinem ersten Abend gab es zum Beispiel Oktopus und dazu Breadfruit. Der Oktopus sah zwar aus wie Katzenfutter, schmeckte aber köstlich. Ein wenig wie Tunfisch, und ein bisschen wie Tintenfisch. Bei der Breadfruit handelt es sich um eine rundliche Frucht in der größe einer Kokosnuss, die auf Bäumen wächst. Das innere hat eine faserige Struktur und am Rand sind kleine Löcher. Sie wird entweder aufgeschnitten und gebraten oder direkt ins Feuer geschmissen und so warmgemacht. Schmecken tut es ähnlich wie eine Kartoffel.

Hinterm Dorf gibt es einen Wald in dem Unmengen Kokosnüsse, Breadfruits, Papaya, Ananas und auch eine Art Fidschi-Spinat wächst. Eine andere, nahezu unerschöpfliche Nahrungsquelle ist natürlich der Ozean, der nur wenige Meter vor der Haustür liegt. Wir haben einige sehr gute Fischer unter uns, die mit Speeren und nachts auch mit Netzen fischen gehen. Vor zwei Tagen haben sie zum Beispiel einen Stachelrochen gefangen, der am Strand aufgehängt und stolz präsentiert wurde 🙂

Im Dorf gibt es übrigens kein fließend Wasser und auch keinen Strom. Einige Solarzellen auf dem Dach, und eine Batterie sorgen dafür, dass die super stromspar LED-Leuchten in der Nacht funktionieren, und die Bures beleuchtet werden. Wenn sehr gutes Wetter ist, kann einmal zwischendurch ein Notebook oder ein Kamera Akku geladen werden. Internet gibt es nur im Long Beach Resort, das 20 Minuten Fußmarsch entfernt ist, und für eine Stunde 10 Dollar verlangt. Dort können wir auch lebensnotwendige Sachen wie Limonade, Kekse oder Tabak kaufen.

kajak-fidschi

Ich habe auch schon einen Ausflug in das nächste größere Dorf namens Vuake gemacht. Der Weg führt zuerst durch dichten Wald, vorbei an Orangenbäumen und einer großen Kokosnussplantage, bis man schließlich mitten in der Insel raus kommt. Große Hügel, mit hohem Gras bewachsen, eine Landschaft die mich irgendwie an die Kriegsfilme die in Vietnam spielen, erinnerten. Es ging dann weiter bis wir wieder am Strand waren, dem wir für einige hundert Meter folgten. Dann führte ein Weg zurück ins Inland, wo sich das Dorf befindet. Wunderschön auf den Hügeln gelegen, wohnen dort mehr als 300 Leute.

Ich besuchte einen der Shops, der statt 15.000 Artikel wie im Pak’n’Save nur 15 Sachen anbot. Ein einziges Regal reichte völlig aus. Reis und Zucker wird in großen Eimern gelagert, und per Hand abgewogen. Ich kaufte ein paar Lebensmittel für unser Dorf, und natürlich das wichtigste überhaupt: Ein Kilo Kava Wurzeln. Es ist in Fidschi üblich, wenn man ein Dorf besucht, das man Kava als Geschenkt mitbringt, und es dem Dorfältesten bzw. dem Chief übergibt. Das nennt sich dann Sevu Sevu.

Leider gehen mir jetzt die Zeit und der Strom aus zum Schreiben, und ich muss wohl ein anderes Mal weitermachen. Genießt die Bilder und freut euch für mich. Ich hoffe ihr habt auch einen schönen Sommer 🙂

360 Grad Panorama von dem was direkt vor meiner Haustuer liegt:

 

 

6 Antworten

  1. Schön, sehr schön, am schönersten ! 🙂
    Ist ja wie im Aquarium !

    War nun 2 Tage mit Computerumstellung beschäftigt (hat zudem die RSS-Feeds nicht übernommen), Win7, meine 5 Jahre alte Kiste mal ersetzt, hat brav durchgehalten, nun mit 8GB + SSD + Acronis, nach Vista (das ich nie hatte) nun mal eine brauchbare Lösung von Microsaft.

    • Simon sagt:

      Hättest du den Computer bei einem Fachgeschäft gekauft und ein paar Euro für die Datenübernahme bezahlt, wäre das alles kein Problem gewesen 🙂

      Ne…wo hast ihn denn gekauft? Nicht etwa bei Media Markt oder Ditech?!

      • *pruaha*, für Datenübernahme bezahlen – da müsste ich den Jungs erst mal erklären was bei mir so alles läuft, denn die Daten selbst sind schwupp erledigt, die Kunst der Übernahme ist der Rest der in den Programmen versteckt ist und dazu muss man die Programme kennen. Zudem ist es eine gute Gelegenheit die Daten neu zu strukturieren, habe ja immerhin etliche GB davon (keine Filmchen).
        Gekauft habe ich mir einen Basis-PC mit Aufrüstung nach meinem Wunsch, in der Moosmahdstrasse, Mutlimedia, Basis ist ein Angebot von Chili-Green, AMD X6, 6 GB, 2TB, W7 und den üblichen Dingen für „No-Gamer“ um 499 Brutto.
        SSD 60GB auf der Progs und die wesentlichen täglichen Dinge drauf sind und bin recht zufrieden mit der Geschwindigkeit.
        Suche im Outlook oder am PC ist nun eine Sache von Sekunden oder Bruchteilen davon.
        SSD Random Read 4KB: 118.923 MB/s [ 29034.0 IOPS] ist damit 150 x schneller als die interne 2TB Platte.
        Finde ich immer wieder fastzinierend welche Performance die heutigen Systeme haben. Man müsste mal DOS 6.0 drauf installieren und ein altes DBase Programm drauf laufen lassen mit großer DB … 🙂

        Der RSS-Feed mit den Postings bringt bei mir nicht mehr an, rss2 sind die Artikel, die Postings sind „rss?“ ?

        • Simon sagt:

          Ja da hast auch wieder recht….meine SSD hier im Netbook macht 220MB/s 🙂
          Übrigens die IOPS einer SSD kann man nicht mit der einer HDD vergleichen. Ist höchstens ein Marketing Trick. Sorry, aber wo Chiligreen draufsteht ist meistens Schrott drin. Ist halt alles abgespeckt und möglichst billig…im Endeffekt aber auch egal, solange du damit zufrieden bist reichts ja 🙂

          RSS-Feeds sind
          Artikel: http://www.simons-world.at/rtw/?feed=rss2
          Kommentare: http://www.simons-world.at/rtw/?feed=comments-rss2

          Dein Browser sollte eigentlich irgendwo auch ein RSS Symbol anzeigen, wenn du auf der Seite bist. Dort kannst du dann die verfügbaren Feeds auswählen.

  2. BOFH sagt:

    Denke mal dass du nun meine Worte verstehst. Enjoy your time – it’s called Fiji-time. Und wer weiss ….. 🙂

    • Simon sagt:

      Als ich mit dem deutschen Pärchen beim City Council war, habe ich erfahren das es gar nicht so einfach ist, als Ausländer eine Fidschi zu heiraten. Wird wohl nix werden dieses mal 🙂

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