Casita Simon: Low-Tech Jacuzzi im Praxistest

Willkommen zurück auf unserer schönen Finca, wo es momentan wunderbar grün aussieht. Die Regenzeit ist auf ihrem Höhepunkt angelangt und die Natur gibt Vollgas. Doch auch ich war nicht ganz untätig und möchte euch heute wieder von meiner Outdoor Badewanne erzählen.

Im letzten Bericht zum Jacuzzi, war die Badewanne selber ohnehin schon fast fertig. Was fehlte war das Drumherum und in erster Linie natürlich eine Möglichkeit, das Badewasser zu erwärmen. Erst experimentierte ich mit einer selbstgebauten Kupferspule im Lagerfeuer. Diese Variante ist natürlich die romantischste, funktioniert aber fast gar nicht.

Um die Kupferspule optimal zu erwärmen braucht es viel Feuerholz, das Aufheizen des Pools würde dann trotzdem Ewigkeiten dauern. Gar nicht zu erwähnen brauche ich, dass es bei Regen weder ein Lagerfeuer noch trockenes Holz gibt. Und genau an Regentagen ist die Badewanne ja ideal. Während es tagsüber regnet und die Temperaturen fühlbar runtergehen, ist ein warmes Bad nach dem Abendessen genau das richtige.

Also probierte ich weiter. Ein alter Gas-Durchlauferhitzer eignete sich da schon deutlich besser. Das Wasser wird zuverlässig richtig heiß, mit einem kleinen Dach kann er sogar im Regen betrieben werden. Allerdings ist ein zweckentfremdeter Durchlauferhitzer halt keine Poolheizung. Das elektronische Sicherheitsventil dreht nach einiger Zeit automatisch den Gashahn ab, was zum Weiterbetrieb einen Neustart des Geräts erfordert.

So wird das Aufheizen des Wassers auch wieder zum Stressfaktor. Alle 20 Minuten in den Garten rennen und versuchen den Erhitzer wieder anzukriegen. Auf Dauer keine zufriedenstellende Lösung. Für den Moment war das aber okay und ich widmete mich den letzten Details für das Probe Bad. Beleuchtung! Zwischen zwei Bäumen spannte ich ein Stahlseil und befestigte eine Lichterkette über dem Pool.

Zu guter Letzt noch ein Unterwasser LED Licht mit bunten Farben und fertig war die Badewanne. Es kam schließlich der große Tag des Probebadens. Natürlich regnete es den ganzen Tag bis in den Abend hinein. Dem Durchlauferhitzer war das egal und das Wasser wunderbar warm. Als es gegen 21 Uhr endlich aufhörte zu regnen, machten wir uns mit Zigaretten, Alkohol und Musik auf in Richtung Pool.

Tja, was soll ich sagen. Wunderbar ist es geworden mein kleines Planschbecken! Die polierte Betonoberfläche angenehm glatt, die Dimensionen der Sitzbank bequem und die Größe genau richtig, damit ich diagonal ohne anzuecken im Wasser treiben kann. Doch auch zu viert wird es noch lange nicht zu eng. Ein toller Nebeneffekt beim Wassereinlauf sorgt dann noch für unterschiedliche Temperaturzonen.

Da das Wasser lediglich über den Überlauf abfließt und dann erhitzt durch eine einzelne Düse wieder reingepumpt wird, verteilt sich das heiße Wasser im Becken nicht gleichmäßig. Wenn man es etwas wärmer mag setzt man sich also neben die Düse oder ansonsten ins andere Eck. Ja ich würde sagen der Probelauf war durchaus erfolgreich.

Komplett unbehandelt und ohne Chemie hält sich das Badewasser zwei bis drei Tage. Dann beginnt es etwas komisch zu riechen. Aus Faulheit und zu Testzwecken ließ ich die Brühe dann mehrere Wochen drinstehen. Die ein oder andere Kaulquappe fühlte sich sichtlich wohl, bis ich schließlich den Stöpsel zog. Wie praxistauglich der Pool wirklich ist, sollte sich jetzt zeigen.

Die Reinigung des Pools mit einem Schwamm und etwas Seife war ein Kinderspiel. Die Oberflächenveredelung hat sich gelohnt, denn auf dem versiegelten und polierten Beton haftet kein Schmutz. Zufrieden hakte ich auch dieses Kapitel ab. Und damit die Badewanne auch voll zur Geltung kommt, fehlte nur noch die Gartengestaltung.

Ein paar Bananenstauden im Hintergrund schafften sofort ein tropisches Feeling. Auf der Suche nach dem besonderen etwas, ging es dann auf Expedition in die Wildnis. Und so bekam die Badewanne noch einen Kaktus als Dekoration, den ich liebevoll von seinem alten Standort übersiedelte.

Mit dem Bild war ich sodann mehr als zufrieden. Von etwas weiter oben gesehen, war da aber noch einiges an offener Arbeit. Eine Treppe vom Haus in den Garten und im Idealfall auch ein Weg bis zum Pool wären eigentlich nicht schlecht. Mein Teakholz ist mittlerweile auch ausreichend trocken, sodass ich nun keine Ausreden mehr zum Faulenzen habe.

Doch mehr zu all dem werde ich euch im nächsten Beitrag erzählen. Ich freu mich drauf, bis dann!

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