Camp Hopping

14.02.2011

Ein eigentlicher gemütlicher Tag welcher aber leider mit schlecht startete. Um sieben Uhr morgens wurden wir von den Rangern aus unseren Träumen gerissen und – diesmal sogar schriftlich – abgemahnt. Es sollte wohl die letzte Warnung sein, denn auf dem Zettel war die Rede von Bußgeld und das unsere Nummern notiert wurden usw…

camping

Also was tun? Drauf scheißen und das tun was wirklich wichtig ist: Lernen. Ich hatte noch über 100 Seiten vor mir und war sehr motiviert. Es blieb mir ja auch nur noch dieser eine Tag. Also hab ich mich mit einer großen Dose Ananas und ein paar Donuts in den Park gesetzt. Gegen Mittag, als meine Motivation schon spürbar nachließ, und die Hitze langsam unerträglich wurde, bekamen wir nochmal Besuch von irgendwelchen Leuten, die uns darauf hinwiesen, dass man hier nicht campen darf. Die waren auch gar nicht mehr so freundlich – sahen irgendwie aus wie der Schlägertrupp.

Also was tun? Drauf scheißen. Ist ja erst Mittag. Da es mir im freien langsam aber sicher zu heiß wurde, und ich grade entdeckt hatte, dass der Tauchcomputer auch noch mal ein Handbuch mit über 100 Seiten hat, fasste ich den Entschluss in die Bibliothek zu sitzen. Mit Klimaanlage, eiskaltem Wasser und gratis Strom für mein Netbook war das auch ganz angenehm. Es lernte sich deutlich besser und im nu war ich durch mit dem Stoff.

Da ich in der kleinen Stadt Namens Cockburn jetzt ja eine Verwarnung hatte und quasi Amtsbekannt war, zog ich mich zum Schlafen wieder ans Cape D’Orlando zurück.

 

15.02.2011

Der erste Tag meines Tauchkurses 🙂 Bis 11 Uhr gab es trockene Theorie in der Tauchschule und anschließend einen fetten Sub zum Mittagessen. Den ganzen Nachmittag verbrachten wir dann im Hallenbad auf dem Grund des Schwimmbeckens. Eine echt geile Art zu lernen. Nur mit Handzeichen, schwerelos durch die Gegend gleiten, ganz gechillt und entspannend.

Natürlich mussten wir zuvor unsere ganze Ausrüstung kennenlernen, die komplette Garnitur fünf Mal zusammen- und auseinanderbauen, und uns in unsere Wet Suits quetschen. Man fühlt sich da drin wie eine Wurst. Und es ist drückend heiß in dem Ding wenn man damit nicht im Wasser ist. Nach dem Anzug kommen die Gewichte um die Hüfte. Zum Schluss wird die Weste mit dem Tank und dem Regulator angezogen. Man fühlt sich dann wie Iron Man – total schwer und unbeweglich. In diesem Zustand muss man noch die Flossen und die Maske anziehen und kann schließlich in den Pool hüpfen.

Dazu passend die ersten Worte im Tauch-Lernbuch:

„It feels strange the first time. Your mask. Your awkward gear, a bit heavy. You ease into the water and your face slips below the surface. Inhale; the first air comes with a reassuring hiss, and for  the first time, you breath underwater. In moments, you forget your mask. Your equipment transforms to light and agile, and you’re free like you’ve never experienced before. With that first underwater breath, the door opens to a different world. Not a world apart, but different nonetheless. Go through that door. Your life will never be the same.“

Besser beschreiben kann man das gar nicht 🙂

Viel zu schnell war der Unterwasser-Tag vorbei, worauf ich dann auf die Suche nach einem neuen Schafplatz ging. Die Deutschen hatten einige Kilometer weiter einen anderen Parkplatz am O’Connor Beach entdeckt. Wenn man sich den ganzen Gummi dort auf der Straße ansieht, war das am Woodman Point noch harmlos dagegen. Hier findet wohl am Wochenende Need for Speed Drift statt. Aber die Lage ist schön, direkt am Strand, auch mit Klo’s und Duschen – was braucht man mehr?

Need for Speed?

Am Abend feierten wir eine kleine Party in meinem Van – und ich glaube die haben sich alle in CeeJay verliebt. Ist aber meiner 🙂 Spät, aber nicht zu spät, ging ich mit großer Vorfreude schlafen.


16.02.2011

Tauchkurs Tag 2. Der übliche Ablauf: Zuerst Theorie, dann Subway, anschließend ging es wieder ab zum Hallenbad. Diesmal viel geübter und schneller alles angezogen und rein ins Wasser.

Wir haben jede Menge Übungen gemacht, mit denen ich aber überraschend gut zu Recht kam. In der Gruppe sind nur 7 Leute, also ganz gemütlich die Sache. Komischerweise bin ich der einzige Backpacker. Hätte ich nicht erwartet. Kann aber auch daran liegen, dass ich mir eher einen von den besseren und teureren Kursen gebucht hab. Warum und wieso werdet ihr bald erfahren 🙂

Am Abend fuhr ich wieder zum O’Connor Beach, wo sich bereits eine mächtige Gruppe Backpacker versammelt hatte. Diesmal waren es 8 Fahrzeuge mit Reisenden aus allen möglichen Ländern. Es kam wie es kommen musste – die Ranger tauchten wieder auf. Blöderweise befindet sich der O’Connor Beach auch noch in Cockburn – also in der Stadt wo wir schon die letzte Verwarnung gekriegt haben. Da wir aber keine Campingsachen vorm Auto hatten und auch niemand geschlafen hat, gaben wir vor nur auf jemanden zu warten und später wegzufahren.

ceejay

Was die Deutschen schlussendlich gemacht haben weiß ich nicht, aber CeeJay und ich sind grad wieder einsam am Cape D’Orlando. Erstens ist das hier in Fremantle und zweitens kommen keine Ranger zu den Docks 🙂 Für ein Bußgeld bin ich echt zu geizig, da könnte ich ja gleich an einen hübschen Campingplatz fahren.

Morgen werden wir unsere Prüfungen haben. Theoretisch und dann praktisch – wir werden zwei sogenannte Shore Dives machen, also an der Küste.

OK; genug für heute. Ich muss morgen eine Prüfung bestehen 🙂

 

1 Antwort

  1. 🙂 Deine Geschichten sind sooo herrlich !

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