Ausflug zum Meer nach Pedasí und die Isla Iguana

Nachdem ich mit Harry und Beate bereits auf Entdeckungstour in Santa Fe unterwegs war und wir so einiges vom Dschungel und den Bergen gesehen hatten, wollten wir uns auch noch für ein paar Tage die Küste ansehen. Mangels Infrastruktur ist die nur 50km entfernte Karibikküste von Santa Fe bisher touristisch recht uninteressant, weshalb wir uns für die andere Richtung entschieden.

Also ab zum Pazifik, wo wir uns in der Gegend von Pedasí ein kleines Häuschen am Strand gemietet hatten. Blöderweise waren wir gerade in einer der Hauptferienwochen Panamas unterwegs, wo einer der beiden Unabhängigkeitstage gefeiert wurde. So war schon die Auswahl der Unterkünfte massiv eingeschränkt, da für dieses Datum natürlich schon fast alles ausgebucht war.

Doch davon ließen wir uns nicht beirren und verließen eines frühen Morgens das schöne Santa Fe Richtung Santiago, wo wir noch ordentlich Proviant besorgten. Das Alkohol-Verkaufsverbot rund um Feiertage hatte ich natürlich wieder mal vergessen, sodass wir weder Wein noch Bier mitnehmen konnten. Blöd gelaufen. Knapp zwei Stunden bzw. rund 150km später, waren wir dann am Ziel angekommen.

Der Ausblick von der Hängematte

Über Airbnb hatten wir ein Stück vor Pedasí, nämlich in der Ortschaft Pocrí, ein kleines bunt bemaltes Haus an der Küste gemietet. Zwar ein wenig abgelegen aber direkt am Strand und die Hängematte mit Meerblick. Was braucht man mehr? So verwundert es nicht, dass wir uns am ersten Tag nur wenige Meter ums Haus bewegten und ansonsten nur das Meeresrauschen und das laue Lüftchen genossen.

Am zweiten Tag hüpften wir dann wieder in den Jimny und erkundeten ein wenig die Gegend. Neben Pedasí, wo wir eigentlich nur zum Einkaufen stoppten, interessierten uns vor allem die verschiedenen Strände. Die Küsten in der Region sind ziemlich felsig und wenn nicht von Mangroven durchzogen, dann gibt es statt Sandstrand nur Klippen und Felsen zu sehen. Den klassischen weißen Sandstrand mit Palmen und türkisblauem Wasser, sucht man hier vergebens. Zumindest am Festland.

Ungefähr auf halbem Weg zwischen Pocrí und Pedasí, liegt aber nur wenige Kilometer vor der Küste die Isla Iguana. Dort soll es traumhafte Sandstrände geben, weshalb wir unsere Küstentour nicht nur zum Relaxen und baden nutzten, sondern auch nach geeigneten Booten für einen Ausflug zur Insel Ausschau hielten. Das beste Angebot bekam ich jedoch am Abend nur wenige Meter von unserem Miethaus entfernt, wo ein Fischer sein kleines überdachtes Boot für Inselausflüge vermietet.

So konnten wir früh morgens ohne lästige Anreise mit dem Auto, direkt vom Haus zum Wasser spazieren und in das kleine Boot steigen. In letzter Minute hatte der Fischer wohl noch mehr Kundschaft für den Ausflug gefunden, womit das Boot dann mit insgesamt sieben Personen besetzt war. Mein Sitzplatz außen am Heck war in Kombination mit dem recht hohen Wellengang ein wenig suboptimal, sodass ich schon vor der Ankunft auf der Insel ziemlich nass wurde.

Dort folgte dann erstmal eine Überraschung, denn Angehörige einer pseudomilitärischen Einrichtung (ich glaube es war der Zivilschutz oder die Küstenwache?!), begrüßten alle Inselbesucher mit einem auswendig gelernten spanischen Text, was denn auf der Insel alles verboten und erlaubt ist. Da es sich um ein Naturschutzgebiet handelt, soll man natürlich keinen Müll hinterlassen und im Gegenzug außer dem selbigen auch nichts mitnehmen. So weit, so gut.

Außerdem gab es ein Alkoholverbot, was mich persönlich jetzt nicht wirklich störte. Wenn man die Art zu feiern der Panamesen kennt, ist das wahrscheinlich auch besser so. Mein verdünnter Pfirsichsaft wurde jedenfalls gewissenhaft inspiziert, am Ende jedoch als harmlos eingestuft. Ein wenig ungewöhnlich hingegen fand ich das Rauchverbot unter freiem Himmel auf einer Insel, von dem ich vorher auch nichts wusste. Trotz „Durchsuchung“ konnte ich zwei Packungen Zigaretten – eine in der Beintasche der Hose und eine im Rucksack – „einschmuggeln“. Mit ein wenig Kreativität könnte man dort wahrscheinlich sogar eine AK47 vorbeibekommen.

Auf der Insel selber mussten wir uns dann noch in ein Gästebuch einschreiben, genauso wie wir vor Abfahrt des Bootes unsere Daten in eine Liste der Küstenwache eintragen mussten. Die ganze Prozedur fand ich dann speziell für Panama recht ungewöhnlich, was aber vielleicht einfach daran liegt, dass ich selber hier noch viel zu wenig rumgekommen bin.

Ja, und dann lag sie vor uns. Die ganze Pracht der paradiesischen Isla Iguana. Blauer Himmel, Sandstrand, Palmen und türkisblaues Wasser. Fast wie im Bilderbuch. Ja es war so hübsch, dass wir drei wohl nicht die einzigen waren, die sich an diesem schönen Tag inmitten der Feiertage, auf der Insel erholen wollten. Um es gewohnt überspitzt zu formulieren: Am großen Strand an der Westküste der kleinen Insel, konnte man teilweise vor lauter Menschen das Wasser nicht mehr sehen.

Während sich Harry und Beate gemütlich an den Strand setzten und relaxten, zog ich lieber auf Wanderschaft ins Hinterland der Insel, wo es so einiges zu entdecken gab. Das kleine „Strändchen El Faro“ auf der Ostseite war genauso überlaufen, allerdings gab es dazwischen einige Trampelpfade durch den Dschungel, wo es nicht nur kühl und schattig war, sondern oben drein noch genügend versteckt um heimlich zu rauchen.

Ich wanderte vorbei an Palmen und Stachelbambus, grünen Pilzen und großen Bombenkratern. Ja richtig gelesen, Bombenkrater. Wenn man genau kuckt, kann man selbst auf Google Earth dutzende erkennen. Wie ich dann herausgefunden habe, wurde die Insel zu Zeiten des zweiten Weltkriegs von den Amerikanern zum Zielschießen verwendet und schließlich 1981 zum Naturschutzgebiet erklärt.

Davon die markierten Wege zu verlassen, würde ich also schon aufgrund der vermutlich vielen Blindgänger, dringend abraten. Ironischerweise habe ich auch kein einziges Bild eines Iguanas auf der Insel Iguana gemacht. Schade. Den Trip war es auf jeden Fall wert, zumal der Ausflug auch recht preiswert war. Da wir – im Gegensatz zu den vielen Panamesen – weder eine Kühltruhe noch einen portablen Grill dabeihatten, verabschiedeten wir uns am frühen Nachmittag und fuhren zurück an Land.

Es sollte unsere letzte Nacht in Pedasí werden, im nächsten Beitrag erzähle ich euch dann noch von unserer Zeit in Santa Catalina. Bis dann!

1 Antwort

  1. Michael sagt:

    Im Norden nichts los, im Süden Massentourismus, Alkohol-Verkaufsverbot, Airbnb, felsige Küsten, Mangroven, Registrierung a la Big-Brother-is-watching, Blindgänger und Bombenkrater die pösen pösen Amis.
    Rauchverbot auf der Insel, ich vermute wegen der Zigarettenfilter die man achtlos wegschmeißt und nicht verrotten.

    Ansonsten ganz nett dort, sofern man überlebt.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.