Rotes Meer Tauchsafari #3: Hurghada

Eine lange Zeit habe ich diesen Blog jetzt schon wieder ignoriert und der eigentlich wichtigste Beitrag, nämlich die Zusammenfassung, ist immer noch in weiter Ferne. Stehen geblieben bin ich damals, als wir auf dem Weg von den Brother Islands zurück nach Hurghada waren.

 

13. März 2013 – Tauchen bei Hurghada

Über Nacht legten wir fast die komplette Strecke nach Hurghada zurück und krochen aus dem Bett, als das Boot bereits im geschützten Süden der Giftun Inseln festgemacht hatte. Es stand ein Tauchgang im Süden der Small Giftun bzw. Giftun Soraya Insel auf dem Programm.

small_giftun_divemap

Das Riff befand sich auf 12-15 Meter Tiefe und die prächtig bewachsene Steilwand führte uns zu Anfang des Tauchganges in rund 32 Meter Tiefe. Als Daniela, meine super Tauchführerin, mich begeistert zu sich winkte um mir etwas zu zeigen, verstand ich erst nicht so recht worum es eigentlich ging. Ich sah an besagter Stelle nur ein paar Korallen und machte blindlings einige Fotos, um die Attraktion vielleicht etwas später am Computer entdecken zu können. Zugegebenermaßen sieht man den winzigen Fisch auf dem Foto im Blitzlicht nun wesentlich besser, aber es drehte sich alles um diesen kleinen Langnasenbüschelbarsch. Witziger Name, oder?

Small Giftun, Red Sea

Außerdem tat es gut wieder einmal sandigen Boden unter den Flossen zu haben, denn bei den Brothers gab es den definitiv erst ein paar hundert Meter zu tief. Als wir so der Riffwand entlang schwammen sah ich plötzlich einen Blaupunktrochen der sich erschreckt von mir einige Meter entfernte und zu meiner großen Überraschung direkt neben einem Artgenossen im Sand landete. Unglaublich, zwei Blaupunktrochen auf einem Foto. Wenn auch von hinten, aber so was hatte ich noch nie.

Small Giftun, Red Sea

Weiter ging es vorbei an korallenbewachsenen Felsen, bunten Fischen und riesigen Muscheln. Nach genau 60 Minuten war der Tauchgang dann planmäßig zu Ende und es ging pünktlich zum Frühstück zurück aufs Boot.

Nach ein wenig essen und faulenzen war es schließlich soweit und mein vorerst letzter Ägypten Tauchgang stand auf dem Plan. Wir waren jetzt beim Abu Ramada Tauchplatz und nur noch eine Bootsstunde von Hurghada entfernt. Das konnte man auch leicht erkennen anhand der vielen Boote die nun plötzlich überall zu sehen waren. Viele andere Taucher waren mittlerweile faul und unmotiviert geworden und ließen immer mal wieder einen Tauchgang aus, doch ich hätte gerne noch ein paar Tage so weiter gemacht.

Während andere schon damit anfingen ihr Equipment zu reinigen, sprang ich noch ein letztes Mal ins kalte Blau. Und kalt war es, auch schon heute Morgen bei den Giftun Inseln. Ich hätte nicht gedacht dass man 1,5-2° C Unterschied in der Wassertemperatur so deutlich wahrnimmt.

Abu Ramada, Red Sea

Die Tauchstelle hier war sehr flach und trotz intensiver Betauchung noch in gutem Zustand. Ein Geheimtipp für Leute die in Ägypten wohnen und sich ein wenig Geld verdienen wollen: hier üben ganz viele Tauchanfänger und dementsprechend viel Equipment liegt auf dem Boden verstreut. Die teuren Gewichttaschen z.b. könnte man nach einer Reinigung sicher wieder gut an den Mann bringen 🙂

Schließlich beschäftigte ich mich aber dann lieber wieder mit den Lebewesen anstatt dem Müll. In 15-20 Metern Tiefe spielte sich die meiste Action ab und hübsche Korallenformationen gepaart mit den unterschiedlichsten Fischen entzückten mich. Ein richtiges Riff halt wieder und nicht nur Felsnadeln mitten im nirgendwo. Ich muss sagen die Vielfalt der ägyptischen Tauchplätze ist einfach Klasse. Auf so einer Safari kann man definitiv viele unterschiedliche Arten von Ökosystemen sehen.

Ich fühlte mich ganz kurz wie in der Zeit zurückversetzt und dachte an die vielen schönen Tauchgänge am Great Barrier Reef. So manche Korallen erinnerten mich nämlich genau an diese Gegend. Zum Abschluss des Tauchganges steckten wir noch kurz unsere Köpfe in eine kleine Höhle, die uns zum durchschwimmen jedoch zu klein erschien. Weil wir aber alle bald nach Hause fliegen werden und es schon fast Nachmittag war, mussten wir uns schweren Herzens vom Riff trennen und zurück zum Boot.

Ich konnte es nicht lassen und machte noch ein Abschiedsfoto mit dem Maskottchen der MY Quick Shadow. Ein kleiner gelber Plüschhase mit dem naheliegenden Namen Bunny, der in 5 Metern Tiefe schwebt und den Tauchern bei der Identifizierung des Bootes sowie beim Sicherheitsstopp behilflich ist.

bunny

Er wird dieses Jahr bestimmt noch viele viele Tauchgänge mitmachen 🙂 Gemütlich ging es dann Richtung Hafen, wo wir gegen 16 Uhr ankamen. Für die Crew bedeutete das Stress, denn nun musste Müll von einer Woche abgeladen sowie Proviant für eine neue Woche eingeladen werden. Während ich gemütlich im Schatten saß und eine Zigarette rauchte, schleppten die armen Jungs kistenweise Gemüse durch die Gegend. Doch auch meine Ausrüstung musste gewaschen werden und das tat sie nicht von alleine.

Am Abend zog es einige Leute in die „Stadt“, wo dann eingekauft wurde usw. Mich interessierte das Festland weniger und ich will ja sowieso irgendwann mal für eine „echte Ägyptische Reise“ zurückkommen. Mit Nilkreuzfahrt, Pyramiden Sightseeing, usw. Dafür muss sich aber die politische Lage erst mal ein wenig entspannen hier.

 

 

14. März – Abschied und Heimreise

Die Ausrüstung war geputzt, alle Sachen gepackt. Noch ein letztes Mal gab es lecker ägyptisches Mittagessen. Schweren Herzens verabschiedete ich mich dann von meinen lieb gewonnen Tauchführern und der Crew und setzte mich in den kleinen Minivan, der uns quer durch die Stadt zum Flughafen brachte.

Die übliche Tortur von Sicherheitschecks erging über uns und ein ägyptischer Beamter entschloss sich kurzerhand dazu meine Mini-Taschenlampe zu konfiszieren. Nachdem ich mich aufgeregt hatte und ihn damit anleuchtete, verlor er vermutlich seine Angst vor dem mysteriösen Aluminiumteil und ließ es mich doch mitnehmen.

Eine letzte Zigarette mit den Tauchbuddies bevor wir uns in unsere Maschinen setzten und die Heimreise antraten. Knappe 5 Stunden später stand ich vor meinem Auto im kalten München, welches wie durch ein Wunder nicht zugeschneit war. Noch zwei Stunden Autofahren und ich werde wieder zu Hause sein. Na wir werden sehen für wie lange 🙂

Als nächstes kommt die Tauchsafari Zusammenfassung!

 

1 Antwort

  1. Gerhard Huber sagt:

    Hi Simon,
    schön wieder mal was von dir zu hören! Tolle Unterwasserfotos und wie
    immer spannend und interessant berichtet!

    Mit 🙂 Gruß, Gerhard

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