Neues von der Hostel Baustelle: Küche Verputz und Bodenplatten

Seitdem wir vor knapp zwei Wochen das Dach auf die Küche gesetzt haben, gönnten wir uns eigentlich kaum eine freie Minute. Schön geschützt vor Sonne und Regen, konnten wir so nämlich jederzeit der Arbeit nachgehen und hatten nahezu keine ungeplanten Unterbrechungen.

Voran ging es an verschiedenen Fronten. Ich begab mich erst mal wieder auf das Dach, wo ich noch unzählige Dachschrauben mehr durch die Wellbetonelemente jagte. Besser zu viel als zu wenig, schließlich sind die Überstände recht groß und das ganze Dach steht mehr oder weniger wie ein Segel im Wind. Da wollen wir nicht an Schrauben sparen.

Zu den üblichen 4“ Dachschrauben, welche bereits mit kleinen Dichtungsringen ausgestattet sind, haben wir diesmal zusätzlich große und stabile Dichtungskappen gekauft. Sehr schön. Da bin ich doch mal mehr als zuversichtlich, dass unsere Küche damit trocken bleiben wird. Ja wir waren so begeistert von diesen Zusatzdichtungen, dass ich doch gleich noch auf die Dächer der anderen Gebäude geklettert bin.

Jede einzelne Dachschraube am Hostelgebäude sowie am Sanitärgebäude, habe ich gelöst, die Dichtung zwischengeschoben und wieder angezogen. Dass dieses rein und raus der Stabilität letztlich sogar geschadet hat, ist durchaus möglich, doch die Lebenszeit der Gipsdecke hat sich durch die Dichtungen sicher um einige Jahre verlängert.

Während ich schraubte und die Aussicht genoss, wurden die Vorbereitungen für den Guss der Bodenplatte getroffen. Zuerst fehlten noch ein paar Schubkarren Erde, um den Boden zu nivellieren. Dann folgte eine Plastikfolie und darauf die Bewehrungen bestehend aus verschiedenen Schichten Stahlstangen und Matten. Die ungefähr 8cm dicke Platte, gossen die Jungs dann locker an einem Nachmittag.

Direkt danach waren Sven und Lisa samt Helfer damit beschäftigt, die ersten Wände des Küchengebäudes zu verputzen. Ich widmete mich wieder dem PVC bzw. Kupfer, und verlegte die unterschiedlichen Leitungen. Los ging es mit der Installation des Sicherungskastens. Wie so oft ist das Kabel der Zuleitung wieder mal 1,5 Meter zu kurz geraten, weshalb ich unten direkt nach der Einführung ins Gebäude, noch eine Verlängerung daran machen musste.

Vorteil hat das trotzdem einen, denn von diesem Punkt können wir jetzt nochmal eine Abzweigung der Zuleitung machen, und diese weiter nach vorne in Richtung Garten führen. Zukünftige Anwendungen werden wir dafür sicherlich haben. Weiter ging es mit dem Wasser, wo wir für dieses Gebäude auch einen gasbetriebenen Durchlauferhitzer samt zwei Entnahmepunkten planen.

Warmes Wasser in der Küche ist ein Luxus, für den wir keine Kosten und Mühen scheuen. Spezielle Warmwasserleitungen musste ich dafür kaufen sowie einen Spezialkleber und spezielle Schläuche für die Armaturen. Keines der normalerweise verwendeten Materialien, ist hier für Warmwasser geeignet. Ja, so besonders scheint das zu sein.

Als die Löcher in der Wand und die wenigen Wasserrohre verlegt waren, widmete ich mich direkt wieder den Stromleitungen. Der Verputz an der Innenküche war mittlerweile getrocknet und ich konnte damit beginnen, die PVC Kabelkanäle zu verlegen. Statt der üblichen grauen Kunststoffrohre, habe ich diesmal nämlich hübsche Kabelkanäle aus dem Baumarkt in Santiago mitgebracht.

Es ist zwar immer noch alles Aufputz, hat aber einen etwas wohnlicheren Charakter. Mittlerweile habe ich alle Steckdosen und Lichter der Innenküche verkabelt und fertig montiert. Auch hier ist ein Gimmick eingebaut. Die Wand- und Deckenlampen des ganzen Gebäudes, hängen nicht direkt an der Sicherung, sondern deren Anschluss ist per Stromkabel mit Stecker nach außen geführt.

Der Stecker kann jetzt wahlweise in die Steckdose, und damit ans normale Stromnetz angeschlossen werden. Im Bedarfsfall lässt er sich aber ganz einfach ausstecken und an einen Batteriepuffer anschließen. Die eingebauten Lampen und Schalter des Gebäudes, funktionieren dann auch bei einem Stromausfall ganz normal.

Ja, an solche Gimmicks muss man in Europa wohl nicht denken. Und damit ich hier an der Außenseite des Gebäudes weitermachen kann, muss erst mal der Verputz auf die Wände. Dazu sollten wir dann aber schon zuerst einen Boden machen. Und das war, wie die meisten groben Sachen, eine Aufgabe für Sven.

Die Bodenplatte draußen machten wir natürlich auch nicht einfach so direkt auf den Boden, sondern erhöht auf einer Art Podest. Das Ganze auf zwei verschiedenen Höhen mit einer Stufe dazwischen. Warum einfach wenn’s auch kompliziert geht? Da das Bodenniveau vor der Küche stark auf eine Seite abfällt, schien das irgendwie die einfachere und schnellere Variante zu sein, als Kubikmeter an Erde aufzuschütten.

Okay. Der erste Schritt war, kleine Punktfundamente als Auflagefläche für den Rahmen des Unterbaus, zu gießen. Gesagt, getan. Und schon konnte es daran gehen, die Metallprofile für den Rahmen zurechtzuschneiden und zusammenzuschweißen. Zum Schluss kam noch eine Lage Wellblech auf den Rahmen sowie ein Metallprofil als seitliche Schalung für den Betonboden.

Sven würde das wahrscheinlich alles im Schlaf machen, wenn da nicht die Anderen wären. Schlussendlich liegt es halt immer am Chef, all die Fehler und Missgeschicke seiner Helfer auszubaden und geradezubiegen. Oder so ähnlich. Jedenfalls war es bei Zeiten recht zäh und manchmal wünscht man sich, lieber alleine und in Ruhe zu arbeiten.

Und ein anderes Mal braucht man eben diese Hilfe bitternötig. Nach weiteren anderthalb Tagen Sand schaufeln, hatten wir dann auch alles vorbereitet, um endlich die Bodenplatten gießen zu können. All die Arbeit und der Schweiß haben sich aber sehr wohl gelohnt, denn der Anblick ist fantastisch. Jetzt sieht man nämlich, wohin die Reise bei diesem Gebäude geht.

Auf dem betonierten Bereich, wird in den nächsten Monaten die Außenküche für die Gäste sowie eine Bar mit Theke entstehen. An der Vorderseite wird das Gebäude mit einem Schleppdach um weitere 5-6 Meter verlängert, wo wir den Boden aber nicht mehr mit Beton gießen, sondern als Holzterrasse gestalten wollen.

Vom Innenausbau der Küche, ersten Problemen bei der Infrastruktur, veränderten Wetterbedingungen und vielem mehr, werde ich in den nächsten Beiträgen berichten. Bis dann!

3 Antworten

  1. Armin HInterauer sagt:

    Geht ja hurtig dahin.
    Wünsche euch allen ein frohes, besinnliches Weihnachtsfest und weiterhin viel Freude und Erfolg bei euren Vorhaben.

  2. Johann Reichhardt sagt:

    Wahnsinn, Ihr seid super fleißig und Aktiv.

    Gratulation zu den tollen, sehr schönen und raschen Fortschritten!

    Liebe Grüße, Johann

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