La Buena Vida en Santa Fe: August 2017
Nun lebe ich schon mehr als zwei Monate in Santa Fe de Veraguas im schönen Panama. Das Leben hier ist einfach, nämlich einfach traumhaft. Zeit euch mal ein wenig davon zu erzählen. Ich denke wir haben uns mittlerweile gut eingelebt bzw. angepasst. An das Land, die Leute, die Kultur. Und aneinander.
Also in unserem hübschen Miethaus fühlen wir uns jedenfalls sehr wohl. Das Klima ist fantastisch, die Aussicht toll. Tagsüber haben wir eigentlich immer um die 30° C, nachts kann es schon mal in die Nähe von 20° C kommen. Jedenfalls gefühlt. Der sanfte Wind macht die Tage angenehm und die Nächte fast schon wieder zu kühl für kurze Hosen und T-Shirt.
Die Nachbaren sind schon beinahe Teil unserer Familie geworden. Wir kochen oft zusammen, tauschen Rezepte aus, bekommen frisches Obst oder Gemüse aus dem Garten. Der Bezirk hier heißt „El Pantano“ und ist ungefähr 30 Gehminuten vom Dorfzentrum Santa Fe entfernt. Es gibt einen kleinen Laden um die Ecke, wo man genau das kaufen kann, was die Frau gerade da hat.
Wenn man ein paar Eier möchte kann es schon passieren, dass diese erst in den Nestern der Hühner gesucht werden müssen. Hühner hat hier eigentlich jeder, die Tiere laufen überall frei durch die Gegend. Und zwar richtig hübsche, bunte Vögel. Alle ein bisschen unterschiedlich. Nicht diese ekeligen Zuchtviecher von der Stange. Geschlachtet wird zu Hause, irgendwelche Auflagen für irgendwas gibt es nicht.
Manchmal kommen dann größere Tiere wie ein Schwein oder ein Rind auf die Schlachtbank. Wir erfahren davon über Mundpropaganda und kaufen meistens gleich ein paar Kilo frisches Fleisch für den Tiefkühler. Mit einem „Fleischwolf“ haben wir auch schon probiert Hackfleisch zu machen. Erfolglos, das Ergebnis würde ich eher Fleischbrei nennen. Lecker war es trotzdem.
Mindestens einmal die Woche kommt auch der Fischverkäufer mit seinem Pickup voller Kühlboxen vorbei. Man hört ihn schon in der Ferne wild hupend. Die Fische die in der Nacht noch im Meer geschwommen sind, kommen so fangfrisch in unsere Pfanne. Unser Fang des Tages: ein 7kg Barrakuda für knapp $11. Aber auch die Red Snapper sind empfehlenswert.
Ich bin und war ja eigentlich nie jemand, der irgendwohin geht um ein Bier zu trinken. Hier in Panama sind die Bars außerdem nicht besonders schön. Leider muss man auch sagen, gibt es in Santa Fe einen massiven Frauenmangel im Altersbereich von 18-35. Es scheint als ob all die jungen, hübschen Frauen sich nach Santiago oder gar gleich bis nach Panama City absetzen. Einziger Trost ist da noch das billige Bier, das es ab 70 Cent in den Bars zu kaufen gibt. Mir fällt es ehrlich gesagt schwer, an einem Abend mehr als $5 zu versaufen 🙂
Ja und wenn wir nicht grade fressen oder saufen (oder arbeiten), schauen wir uns die traumhafte Gegend und die vielen versteckten Attraktionen an. Die Nachbarn führen uns jedes Mal an eine andere Stelle in der Umgebung. Die Natur in Santa Fe ist atemberaubend schön. Fast alles hier dreht sich rund um den Dschungel und das Wasser. Zahlreiche Wasserfälle und Flussläufe laden zum Baden ein.
Auf einen der vielen Berge zu klettern haben wir bisher noch nicht geschafft, allerdings waren wir mit dem Auto zu Besuch in El Alto. Vom Miethaus gesehen ist es mehr oder weniger die gegenüberliegende Bergkette. Nur wenige Kilometer Luftlinie, mit dem Auto allerdings kurvten wir für knapp 45 Minuten über steile Straßen und Matschpisten. Alleine schon die Anfahrt war Abenteuer genug.
Dann ging es zu Fuß steil hinab und hinein in den Dschungel. Anstatt zum Wasserfall mussten wir aber nach wenigen Minuten wieder umkehren. Ein Unwetter braute sich zusammen und hier möchte man besser nicht im Fluss schwimmen oder auf unbefestigten Straßen fahren, wenn die Wassermaßen erst mal anfangen vom Himmel zu fallen. Tja, die Natur ist schön aber auch gnadenlos.
Und wenn wir mal ganz die Nase voll haben vom Süßwasser, dem Dschungel und den Bergen dann fahren wir ganz einfach für ein Wochenende ans Meer. Der Strand in Santa Catalina ist nur rund drei Stunden Fahrt von Santa Fe entfernt. In der Rancho Estero habe ich im November letzten Jahres schon ein paar Tage alleine verbracht. Eignet sich auch perfekt für einen Familienausflug.
Der kleine Fischerort ist sehr beliebt unter Surfern und hat auch für Taucher einiges zu bieten. Leider liegt er halt an der Pazifikküste und der Strand ist jetzt nicht unbedingt vom Bilderbuch. Schön fanden wir es trotzdem und eine tolle Abwechslung war es auch. In vermutlich 1-2 Jahren sollte dann die Straße von Santa Fe zur Karibikküste fertig sein. Dann können wir in nur einer Stunde am Meer sein.
Gute Aussichten, wenn ihr mich fragt. Bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt „La Buena Vida en Santa Fe“! 🙂
Hey, bin gerade sehr zufällig über die Bloggerei auf diesen Blog gestoßen. Habe beschlossen auf jeden Fall mal dran zu bleiben und weitere Beiträge zu lesen. Gerade Panama interessiert mich jetzt, da ich momentan gar nicht so weit weg von dort bin, nämlich in Ecuador. Deine Intension ist zwar eine andere als bei mir und ich bleibe auch nur für sechs Monate, aber das macht es auf jeden Fall interessant, mal über etwas anderes zu hören!
Ja, fast wie Robinson Crusoe – nur, du hast wenigstens Bier und eine Familie dabei ! 🙂