Dubai – City of Superlatives
28.11.2011
Am frühen Morgen nahm ich mir ein Taxi zur Mietwagenfirma, die nur wenige Kilometer entfernt ein Büro hatte. Vor einigen Tagen habe ich mir dort übers Internet ein günstiges Auto samt GPS Navigationsgerät reserviert. Der Mitsubishi Lancer mit Automatikschaltung war da, aber wider Erwarten war trotz der Reservierungsbestätigung kein Navigationsgerät verfügbar.
Als die Dame mir Karten in die Hand drückte und meinte es wäre doch ganz leicht da und dort hinzufinden, hätte ich die Dinger am liebsten zusammengerollt und ihr sonst wo hingesteckt. Verärgert und planlos setzte ich mich dann ins Auto und begann damit, den Weg nach Dubai zu suchen. Das war zugegebenermaßen nicht schwierig, denn eine solche Destination ist natürlich gut ausgeschrieben.
An diesem Tag wollte ich der Dubai Mall einen Besuch abstatten, die direkt beim Burj Khalifa, dem momentan höchsten Gebäude der Welt, angesiedelt war. Da man den Wolkenkratzer aus 50 Kilometern Entfernung sehen konnte und außerdem etliche Verkehrsschilder den Weg zur Mall kennzeichneten, gelang mir das auch ohne größere Probleme. Doch ich hatte überhaupt keine Ahnung, wie ich zurück zu meinem Hotel in Sharjah finde sollte. Ach ja, die Strecke von rund 20km kostete mich über zwei Stunden Fahrzeit, da ich wohl nicht der einzige war, der früh morgens nach Dubai wollte.
Schließlich hatte ich mein Auto irgendwo in der riesigen Parkgarage geparkt und lief zum ersten Mal durch das größte Einkaufszentrum der Welt. Die Dubai Mall bricht sämtliche Rekorde, von denen ich euch hier einige auflisten möchte:
– Größtes Einkaufszentrum der Welt mit einer Gesamtfläche von 1.124.000m²
– Die größte Acrylplatte beim Aquarium in der Dubai Mall 32,88m x 8,3m Gewicht 245t
– Das weltgrößte Süßigkeiten Geschäft mit über 930m²
– 47 Millionen Besucher im Jahr 2010, trotz der Wirtschaftskrise ein Zuwachs von 27%
Ich verbrachte den halben Tag damit, durch den gewaltigen Komplex zu laufen, der nicht nur mehr als 1200 Geschäfte, Cafés und Restaurants, sondern auch ein Aquarium, einen Unterwasserzoo, einen Eislaufplatz und ein Mega-Kino mit 22 Sälen beinhaltete.
Außerdem schaute ich beim Ticketschalter vom „At the Top“ genannten Observationsdeck auf dem Burj Khalifa vorbei und erhielt wie durch ein Wunder noch ein Ticket für denselben Tag, jedoch erst um 17:30 Uhr. Diese sogenannten Zeittickets gibt es für einen Preis von rund 25 Euro, wohingegen man für den sofortigen Eintritt das Vierfache bezahlen muss.
Und da sind wir ja schon bei der nächsten Attraktion von Dubai angelangt, nämlich beim 829 Meter hohen Burj Khalifa, der früher übrigens Burj Dubai genannt wurde. Burj heißt so viel wie Turm und Khalifa ist der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, der in Krisenzeiten Geld zugeschossen und somit die Fertigstellung ermöglicht hatte. Auch dieses Gebäude bricht einige Rekorde, unter anderem:
– Größter Wolkenkratzer, größtes jemals gebaute Bauwerk, größtes freistehende Bauwerk mit 829,84m
– Gebäude mit den meisten Stockwerken: 160
– Der weltweit höchste und schnellste Lift: 18 m/s
– Das weltweit höchste Freiluft Observationsdeck: 124. Stockwerk auf 452m
– uvm.
Ich verbrachte den Nachmittag damit, beim künstlichen See vor der Mall herumzuhängen, mir den Turm von unten anzusehen und begab mich dann auf die Suche nach einem günstigen Navigationsgerät, da das meine einzige Möglichkeit war, wieder nach Hause zu finden. Beim dritten Geschäft schlug ich dann zu und kaufte mir ein Garmin nüvi 1200 zu einem nicht unbedingt günstigen Preis.
Wenig später war dann meine Zeit gekommen und ich stellte mich in die Schlange zum Eintritt in den Turm, wo Sicherheitskontrollen stattfanden, die so manche Flughafenkontrolle in den Schatten stellten. Nochmals einige Warteschlangen später war ich dann schließlich im Lift, der rundherum mit Spiegeln und Bildschirmen ausgestattet war und während der kurzen Fahrt nach oben eine Präsentation abspielte.
Zu meiner großen Enttäuschung war der Sonnenuntergang schon vorbei, also ich endlich das Observationsdeck in 452 Metern Höhe betrat. Es wehte ein kühler Wind und die Aussicht war durch Nebelschwaden am Horizont beeinträchtigt. Vermutlich gab es da aber außer Sand sowieso nicht viel zu sehen. Sowieso ein wenig blöd, denn wenn man AUF dem größten Gebäude der Welt steht, gibt es von dort aus nichts noch tolleres zu sehen. Trotzdem habe ich die 25 Euro nicht bereut, denn von nun an kann ich sagen ich war auf dem höchsten jemals gebauten Wolkenkratzer 😀
Nach dem Besuch dort oben schaute ich mir zum Abschluss des Tages noch zwei Vorstellungen der Dubai Fountain an. Dabei handelte es sich um eine von 6.600 Lichtern und 50 Farbprojektoren beleuchtete, 275 Meter lange Wasserfontäne, die begleitet von Musik das Wasser bis zu 150 Meter in die Luft schießt. Davon gibt es weiter unten einige Bilder und auch ein Video zu sehen.
Schließlich war es Zeit den Weg nach Hause zu suchen und ich startete zusammen mit dem Mietauto und meinem neu erworbenen Navigationsgerät die Reise. Nach mehr als 2 Stunden Fahrtzeit erreichte ich wohlbehalten mein Hotel und bereue den Kauf meines Garmins überhaupt nicht, denn ohne dieses Ding würde ich wahrscheinlich jetzt noch in Dubai im Kreis fahren.
Allen Dubai Besuchern empfehle ich auf jeden Fall ein Hotel im Zentrum der Stadt, sei es für den doppelten oder dreifachen Preis, aber dafür müsst ihr euch dann nicht stundenlang durch den Verkehr quälen. Ein Mietauto ist aus eben erwähntem Grund auch total fürn Arsch und alle die genügend Kleingeld haben, sollten besser einen Helikopter in Betracht ziehen. Die Mietwagenfirma bei der ich mein GPS zwar reserviert aber nicht bekommen habe ist übrigens Thrifty – Note 5 minus. Ich werde versuchen den Leuten mein GPS zu verkaufen, dann müssen sie nicht noch mehr Kunden vergraulen.
(Ja, das stitching hat nicht gut geklappt. Natuerlich ist der Turm nicht so schief wie er auf dem Nachtbild aussieht :))
Nachfolgend übrigens noch ein Video der mehrmals täglich stattfindenden Gebetszeiten. Eine Vorschau auf Österreich in 10 Jahren? Wer weiß 🙂
VIDEOS:
Gebetszeit
Dubai Fountains
Jo, alleine schon deshalb eine Reise wert, wer Gebäude „auch“ mag – so wie ich … 🙂 … was der Mensch so anstellt ist schon unglaublich !