Tierische Geschichten: Und so entsteht unser Ziegenstall

Von unseren vier Legehühnern, ihrem Stall und dem riesigen 600m² großen Gehege habe ich euch bereits im März erzählt. Dass dieses Gehege nun nicht nur für vier Hühner gedacht war, konnte man durchaus erahnen. Ich bin nämlich tatsächlich so verrückt und möchte mir ohne irgendwelche Erfahrung oder Ausbildung in diesem Bereich noch ein paar andere Nutztiere halten.
Die Grenze dazu gibt es in meinem Kopf schon lange. Nämlich will ich niemals ein Vieh haben das größer ist als ich. Und was für tierische Produkte gibt es denn noch außer Eiern? Ja, die einzige logische Wahl waren eigentlich ein paar Milchziegen. Und nachdem ich mich ein bisschen eingelesen und mit Yuly beraten hatte, entschieden wir uns dazu welche anzuschaffen.
Dazu brauchten wir als allererstes mal einen Stall. Am Rand des Geheges im Schatten eines großen Baumes fand ich auch ein halbwegs flaches Stück Land, welches ideal dafür schien. Anstatt nur einen einfachen Stall, designte ich gleich ein ganzes Multifunktionsgebäude. An der Rückseite soll der Bereich der Tiere und der Eingang in den Stall sein. An der Vorderseite möchte ich eine kleine Küche zum Verarbeiten der Milch sowie einen Lagerraum haben.
Um die Dimensionen klarzustellen: das alles auf weniger als 12m². Mehr als 2-3 Ziegen werden wir kaum haben, also denke ich zumindest für den Anfang sollte das mehr als reichen. Bauen will ich den Schuppen in Trockenbauweise mit Holzständer und Zementfaserplatten. Der Baumarkt hatte grade imprägniertes Holz im Angebot, wovon ich dann gleich eine ganze Menge bestellte und damit begann die Wände vorzuproduzieren.




Mit der Kappsäge und zwei Akkuschraubern war das auch im Alleingang sehr schnell erledigt. Die fertigen Holzkonstruktionen lagen dann anschließend für einige Tage in der Werkstatt. Im Gelände musste nämlich erstmal das Betonfundament dafür erstellt werden. Und da hatte ich tatkräftige Unterstützung von Isais. Entgegen meinem ersten Eindruck war das Gefälle am gewünschten Ort doch nicht so ohne und wir mussten nach hinten hin schlussendlich über einen halben Meter aufschütten.
Wir nutzten die Gelegenheit dazu, Beton- und Ziegelschutt zu recyceln. Als Füllmasse war es bestens geeignet. Ja und dann war es irgendwie schon wieder eine ganze Weile her, seit ich das letzte Mal Betonarbeiten gemacht habe. Aufgrund der überschaubaren Größe des Projekts, schleppten wir den Sand und die Steine diesmal in Säcken abgepackt an. Den Beton für die Streifenfundamente mischten wir noch von Hand an. Für die Bodenplatte lieh ich mir dann die kleine elektrische Mischmaschine, die Markus an seinem Haus auch für den Mörtel verwendet hat.
Und an einem schönen Samstag im Januar betonierten wir schließlich die Bodenplatte. Ihr seht schon, mit der Berichterstattung hinke ich immer noch ein wenig hinterher. In der darauffolgenden Woche, als der Beton ausreichend angezogen war, begann ich auch schon ganz ungeduldig damit, meine vorgefertigten Holzständer auf die noch frische Betonplatte zu schrauben.




Größe und Gewicht waren gerade noch in dem Bereich, wo ich das Zeug alleine herumtragen und positionieren konnte. Und so war die Struktur wenige Stunden später auch schon fertig und ich begann damit, Faserzementplatten auf das Holz zu schrauben. Tja, so wie die Weltmacht ihre Häuser baut so werden meine Ziegen hausen. Wobei, nicht ganz. Ich werde nämlich die Platten nur einseitig auf das Holz schrauben und die Isolierung dazwischen fällt dann sowieso weg.
Da solche Strukturen ihre Stabilität immer erst mit dem Anschrauben der Platten bekommen, musste ich anfangs recht vorsichtig vorgehen, um nicht versehentlich alles umzuwerfen. Auch die Dachsparren, die ich im amerikanischen Baustil mit Kerven ausgeführt habe, brachten ein bisschen Stabilität rein. Es folgten die Dachlatten. Dieses Mal alles aus Holz, es dürfte sogar unser erstes Holzdach überhaupt sein.
Der Bau ging super flott von der Hand und dank Imprägnierung sollte das Holz auch sehr langlebig sein. Nur die Dachhaut am Schluss machten wir wieder Panama typisch mit rotem Wellblech. Im Handumdrehen war das Dach über dem Stall auch schon gedeckt und es ging weiter am Schleppdach nach vorne, wo später der offene Küchenbereich entstehen soll.



Rechts wird das Dach auf einer Wand ruhen und links auf einem freistehenden Stahlrohr. Dazu waren auch noch ein paar kleinere Schweißarbeiten nötig. Am hintersten Eck der Finca und am Ende eines ganz ganz langen Stromkabels, war das wieder eine ganz eigene Herausforderung. Irgendwie zusammenhalten tut das Zeug jetzt jedenfalls trotzdem.
Zuletzt entstanden noch die Umrisse der kleinen Küchenzeile, wo am Schluss eine Spüle und ein Gaskocher installiert werden sollen. Auch die noch fehlenden Faserzementplatten musste ich erst auf Maß schneiden und dann festschrauben. Der erste Bauabschnitt war somit abgeschlossen und es fehlen jetzt noch die vielen Kleinigkeiten wie Fenster und Türen, Strom und Wasser sowie jede Menge Ausstattungsdetails für die Ziegen.
Ich würde sagen ausreichend Material für einen weiteren Bericht, mit dem ich mich bald zurückmelden werde. Bis dann!