Neues vom Lagerhaus: Von Dusche bis Internet

Sehr fleißig gearbeitet haben wir in den letzten Wochen auch wieder rund um das Lagerhaus, wo wir einige entscheidende Verbesserungen fertigstellen konnten. Jetzt da wir Netzstrom haben, arbeitet es sich deutlich entspannter. Kein Wunder ohne den Generatorlärm, obwohl Sven ihn noch ein paar Mal anmachen wollte. Haha, man muss sich eben daran gewöhnen, einfach nur den Stecker in die Wand zu stecken.

Nachdem wir kürzlich die Bodenplatte unter dem Schleppdach fertiggestellt hatten, fehlte noch ein matschfreier Zugang von der Straße zur Rückseite des Gebäudes, wo wir unsere Werkstatt bzw. Gärtnerei einrichten. Also steckten wir erst einen Bereich ab und mischten dann den Beton an. Die recht flüssige Mischung kippten wir einfach auf den Boden, zogen sie glatt und drückten bzw. hämmerten dann passende Steine hinein.

Auf diese Weise arbeiteten wir uns Meter für Meter vor, bis wir auf Höhe des Außenwaschbeckens angelangt waren. Dort hoben wir eine Mulde aus, installierten einen Wasserablauf und schließlich betonierte Lisa eine hübsche kleine Duschwanne. An heißen Tagen und bei harter Arbeit ist eine Abkühlung nämlich immer willkommen. Man sieht, schön langsam geht es über das Notwendige hinaus und in Richtung Luxus.

Der Wasseranschluss und der Duschkopf waren schnell installiert. Ja und dann wurde es offensichtlich: Es fehlte eine Duschwand oder zumindest irgendeine Art Sichtschutz. Da fielen mir die zahlreichen „caña blanca“ ein, die wir immer noch zu hunderten hinter dem Mietshaus liegen haben. Zuletzt hatten wir mit den Schilfgrashalmen eine Rankhilfe für unsere Kletterpflanzen gebaut.

Die einzelnen Halme müssen vor ihrer Verwendung von der Schale befreit werden. Sie zu schälen ist eine mühsame und vor allem monotone Arbeit, weshalb wir das in Leerzeiten von unseren Arbeitern erledigen lassen. Damit die relativ zarten Hölzchen nicht sofort von Insekten aufgefressen werden, sollten sie anschließend irgendwie behandelt werden. Dafür gibt es viele Möglichkeiten, doch für den Moment haben wir uns dafür entschieden, sie einfach nur mit einer Borax-Lösung einzupinseln.

Das Mittel hat eine starke Wirkung, jedoch sollten die Hölzer für den optimalen Effekt eingelegt anstatt nur angepinselt werden. Auch ein ausreichender Abstand zum Boden ist wichtig, damit die Holzfresser nicht direkt von der Erde in das Holz wandern können. Es ist wie so oft ein Versuch, und alles Weitere wird die Zukunft zeigen.

Auf die richtige Länge geschnitten waren die Cañas dann schnell, ebenso flott wie ich passende Rahmen zusammengeschraubt hatte. Als es darum ging die vielen einzelnen Teile zusammenzubringen, wurde es wieder ein bisschen zäher. Jeden einzelnen Halm drehten und wendeten wir bis er perfekt passte.

Um sicherzugehen, dass sich die ziemlich porösen Halme nicht spalten, haben wir mit dem Akkubohrer jedes einzelne Loch vorgebohrt. Und wenig später hatten Lisa und ich die zwei wunderschönen selbstgemachten Sichtschutzwände auch schon fertig. Es fehlten nur noch drei Stützen, die ich sogleich einbetonierte und tags darauf die Wandelemente daran befestigte.

So, man könnte sagen das Lagerhaus erstrahlt nun in neuem Glanz, denn mit dem kreativ betonierten Fußweg und der hübschen Caña Dusche sieht es wirklich klasse aus. Was fehlt noch? Tja, der Platz unterm Schleppdach wird langsam knapp, denn mit Werkstatt, Küche und Gärtnerei sind die 40m² doch ein bisschen wenig.

Deshalb haben wir an das Schleppdach einen weiteren Rahmen aus Baustahl geschweißt und knapp 30m² Netz aufgespannt. Das dicke Kunststoffgewebe sorgt für Schatten und ein wenig Schutz bei Starkregen. Für die Gärtnerei also wohl mehr als ausreichend. Bevor wir jedoch die Gartentische im Schatten aufbauen können, müssen noch zahlreiche große Steine und Erdhaufen weggebracht werden. Aber ein bisschen Arbeit müssen wir ja auch für morgen aufhalten.

In der Zwischenzeit habe ich mich intensiv mit dem Mobilfunkempfang auf der Finca auseinandergesetzt. Da sich unser Grundstück im Flusstal befindet und noch dazu ein Berg zwischen uns und dem nächsten Funkturm liegt, ist ein normaler Empfang am Handy derzeit nicht möglich. Einige Experimente mit Antennen gaben mir schon vor ein paar Monaten Hoffnung, doch jetzt da wir Netzstrom haben, wurde das Thema wieder aktuell.

Auf der Suche nach dem besten Signal

So kam es, dass ich gemeinsam mit Lisa über das Grundstück wanderte, immer auf der Suche nach dem besten Signal. Ich mit dem Notebook in der Hand und Lisa mit der 17dBi Panelantenne, welche wir an einem langen Holzstab befestigt hatten. Von der Ferne muss das ganz schön doof ausgesehen haben. Das Ergebnis war auch recht ernüchternd. Wirkliche Ausschläge gab es nirgends, weshalb ich die Antenne erstmal knapp über dem Dach des Lagerhauses montierte.

Mit der 17dBi Antenne müssen wir uns vorerst mit 3G und 6-10% Empfangsstärke zufriedengeben, was für WhatsApp, E-Mails und internetsurfen mit viel Geduld ausreichend ist. Eine bessere Lösung ist bereits in den Startlöchern. Vorerst tut der kleine 3G-Router mit der Antenne aber seinen Dienst. Zu guter Letzt haben wir auch noch zwei Überwachungskameras installiert, die den Eingangsbereich des Lagerhauses im Auge behalten.

Prävention kann nicht schaden

Die nächsten Wochen und Monate könnten nämlich recht kritisch werden, da wir immer mehr Sachen auf der Finca lagern, aber gleichzeitig noch nicht dort wohnen. Da ist die Verlockung für eventuelle Langfinger natürlich groß. Ein wenig Prävention kann da nicht schaden. Und wenn alles nach Plan läuft, werden wir ab Ende des Jahres sowieso auf der Finca wohnen.

Wir freuen uns drauf, bis zum nächsten Beitrag!

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