Tierische Geschichten: Der Stall ist bereit für die Ziegen!

Von unserem tierischen Projekt hier im Garten der Casita Simon gibt es wieder zahlreiche Neuigkeiten zu berichten. Mittlerweile ist der Ziegenstall so ziemlich komplett eingerichtet und bereit für seine Bewohner. Von der kleinen Küchenzeile über einen Futterspender bis zur Strom- und Wasserversorgung ist nun alles mehr oder weniger fertig.

Beim letzten Bericht sind wir stehengeblieben, als der Ziegenstall im Großen und Ganzen zusammengeschraubt war. Was folgte waren zahlreiche Details in und um den Stall. Geiz ist geil war das Motto und so versuchte ich möglichst alles irgendwie selber zu bauen. Ein paar Brettchen von meinem Teakholz hatte ich noch immer rumliegen und so ging es ans Basteln.

Zuerst brauchte ich eine Tür für das kleine Lagerräumchen an der Vorderseite bei der Küche. Dort kommt vielleicht mal ein eigener Kühlschrank hinein und ein paar Kisten mit Verbrauchsmaterialien und Futter. Da der Dachstuhl rundherum sowieso offen ist, sind auch die Anforderungen an die Türe nicht allzu hoch. Hermetisch dicht oder einbruchssicher muss sie jedenfalls nicht sein, sondern nur den Zugang ins Räumchen ein bisschen regulieren.

Also baute ich einen einfachen Rahmen aus Kanthölzern und schraubte dünne Teakholzbrettchen darauf. Abgeschliffen, geölt und mit einem Scharnier versehen, nenne ich das jetzt eine Tür, welche ihren Zweck auch schon bestens erfüllt. Um das Räumchen ein bisschen aufzuhellen, installierte ich darüber noch ein kleines Plexiglasfenster. Eine weitere Tür ähnlicher Bauart konstruierte ich noch für den Eingang ins Gehege, der direkt neben dem Gebäude sein wird.

Munter weiter ging es in der zukünftigen Küchenzeile, wo ich einmal diese neuartigen Plastikplatten ausprobieren wollte. Im Prospekt sehen sie gar nicht so schlecht aus, in Realität war es vermutlich das letzte Projekt, welches ich mit diesem Zeug realisiert habe. Die Qualität ist einfach nicht sonderlich gut, dafür sind Fliesen oder Granitplatten hier deutlich zu preiswert.

Einzig die Installation war da vergleichsweise schnell und einfach erledigt. Was jetzt aber auch nicht heißen soll, dass ich dabei einen besonders guten Job gemacht habe. Es ist schließlich die Küchenzeile am Ziegenstall, lassen wir die Kirche also im Dorf. Soweit zufrieden mit der Küche, konnte ich die noch fehlende Farbe an der Wand ergänzen und mich dem nächsten Projekt widmen.

Und das war schon das erste Ausstattungsdetail für die zukünftigen Bewohner. Der Grund warum ich Ziegen halten möchte ist nicht nur der hochwertige Dünger den sie produzieren, sondern vor allem die Milch. Um diese zweimal täglich abzuzapfen hat man in der Regel einen Melkstand, wo das Tier erhöht steht damit man sich selber nicht so stark bücken muss.

Gut betuchte Hobbyziegenhalter können sich einen professionellen Ziegen Melkstand bei Amazon bestellen, während ich viel mehr Spaß daran hatte, mir einen selber zu bauen. Neben ein paar Brettern Nadelholz kam dabei auch wieder Teakholz zum Einsatz. Rund drei Jahre liegen die Holzreste jetzt in Regen und Sonne dort, wo wir damals die Bäume geschnitten haben.

Doch Schimmel und Moos waren schnell weggeschliffen und das Teakholz sah schon wieder fast zu schade aus für einen Melkstand. Ja und da wo was rauskommt muss zuvor was reingehen, weshalb so ein Melkstand an der Vorderseite normalerweise eine Halterung hat, wo man eine Futterschale anbringen kann. Das Kraftfutter bekommen die Tiere nämlich nur zur Melkzeit.

Raufutter dagegen muss rund um die Uhr bereitstehen, weshalb ich mir dafür auch einen entsprechenden Futterspender bauen wollte. Ein bisschen Inspiration sammelte ich beim Anblick der kommerziell verfügbaren Heu-Futterspender auf Amazon. Was dort für ein bisschen gebogenen Draht verlangt wird ist schon saftig, die Inflation lässt grüßen.

Bei mir kamen einfach zwei dreieckige Holzteile an die Wand des Ziegenstalls, darüber ein Stück Bewehrungsgitter und darauf ein paar Brettchen als Rahmen. Schon fertig war der Futterspender für meine Ziegen. Dazu noch der obligatorische Salz Leckstein. Und bei so viel Heu und Salz fehlte mir zu guter Letzt noch ein ordentlicher Wasserspender.

Dazu bestellte ich mir ein Ventil mit passender Trinkschale und montierte das ganze draußen direkt neben dem Stall. Damit dort und in der Küche aber überhaupt mal Wasser fliesen kann, musste ich erst für einen entsprechenden Anschluss sorgen. Auch die Stromversorgung war noch offen. Als Übergangslösung bis ich irgendwann mal unter der Erde ordentliche Rohre bzw. Kabel verlegen werde, hatte ich mir etwas einfallen lassen.

Zuerst spannte ich ein Drahtseil von der Garage über einen Baum und weiter bis zum Rand des Ziegengeheges. Daran befestigte ich dann einen Gartenschlauch und ein Verlängerungskabel, welche ich schlussendlich dem Zaun entlang bis zum Stall führte. Viel Wasser kommt da am Ende nicht mehr raus und auch an diesem langen Stromkabel funktioniert gewiss keine große Maschine mehr, doch für meine Zwecke war das alles noch gut genug.

Okay. Die wichtigsten Vorbereitungen waren damit getroffen und wir glaubten bereit zu sein für unsere Ziegen. Doch woher nehmen, wenn nicht stehlen? Eine reinrassige Schweizer Milchziege bekommt man in Panama beispielsweise bei einem professionellen Züchter in der Nähe von Panama Stadt. Seine Preisliste beginnt bei Geburt der Ziege mit $350 und steigt jeden Monat um $50.

Wir wollten allerdings keine Baby Ziege, sondern im besten Fall Mutterziegen einige Monate nach dem ersten oder zweiten Ablammen. Die will ich kaufen, nach Santa Fe bringen und direkt am ersten Tag zu melken beginnen. Das ist ja schließlich der Grund für den ganzen Aufwand. Bei besagtem Züchter gab es sowas aber grade nicht im Angebot und wenn dann zu vierstelligen Preisen.

Schließlich entdeckte ich ganz in der Nähe von Santiago einen kleinen Zuchtbetrieb, der außerdem Ziegen Milchprodukte verkaufte. Den Inhaber kontaktierte ich per WhatsApp und besuchte seinen Betrieb, wo wir schließlich den Kauf zweier Milchziegen vereinbarten. Bald werden wir sie abholen fahren.

Davon und noch viel mehr berichte ich euch bald, zur nächsten tierischen Geschichte!

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