Durchs Reich der Mitte mit G-Adventures

Ich war ja wieder mal völlig unentschlossen, wollte ich doch eigentlich im Sommer zum Burning Man in die USA gehen. Aus verschiedenen Gründen ist das aber nichts geworden und so begannen die Planungen von Neuem. Südamerika? Sicher ein Abenteuer, absolut sehenswert, doch die schlechte Erreichbarkeit dieser Gegend der Welt ist schon ein Manko. Teure Flüge und dann noch dazu zwei oder drei Mal umsteigen? Nein, keine Lust.

Google Flights enthüllte dann die unglaublich billigen Flüge nach China. Ab 420 Euro kommt man von München nach Peking, ein paar Euro mehr und schon hat man einen Direktflug. Wenn man bedenkt dass ein Return-Ticket von Altenrhein nach Wien mit der People’s Viennaline gerne mal 500 Euro kostet, ist das fast schon lächerlich. Also was soll‘s, ab nach China!

china-visa-unbenutzt

Schon beim Durchsehen der Visa Unterlagen merkte ich aber, dass es diesmal nicht so einfach werden wird. Für China gibt es keine Visa bei Ankunft, man muss diese im Heimatland beantragen und bei Ankunft am Flughafen vorweisen. Ansonsten geht’s in Schubhaft und zurück nach Hause. Die Formulare sind recht umfangreich. Man muss unter anderem Angaben über Familienmitglieder machen, Reiseplanung sowie Tour Buchungen und Hotelbestätigungen vorweisen.

Mein spontaner Reise-Stil war also nicht angebracht. Da es abseits der Großstädte aber sowieso schwierig sein dürfte mit Einheimischen zu kommunizieren, habe ich mich wieder einmal für eine geführte Gruppenreise entschieden. Der Anbieter G-Adventures hat mit der Hidden China & Inner Mongolia Tour genau die richtige Tour für meinen Geschmack im Angebot. Ein kurzer Auszug:

Versetze dich an der Großen Chinesischen Mauer in längst vergangene Zeiten zurück, lebe in der Inneren Mongolei in einer Jurte wie die Einheimischen, bewundere das Hängende Kloster von Datong, tritt den Terrakotta-Kriegern Auge in Auge gegenüber, lerne traditionelle chinesische Malerei in Pingyao


Na wenn das nicht interessant klingt oder? Die Tickets sind gekauft, meine Reiseplanung ist damit auch weitgehend erledigt. Nun kann ich nur noch hoffen, dass es diesmal keine Sauf-Teenie-Tour wird, wie in Vietnam damals. Mittlerweile bereite ich schon meine Reiseausrüstung vor. Dazu gehört auch mein Notebook. Normalerweise habe ich eine Offline-Kopie der Wikipedia dabei, um auch unterwegs immer Zugriff auf Informationen zu haben. Allein dieses Detail könnte in China schon ein Problem darstellen. Steht in Wikipedia doch die unbequeme Wahrheit…

Interessant ist auch die Warnung des Österreichischen Außenministeriums, in China müsse man mit Überwachung rechnen. Bei gewissen anderen Ländern fand sich komischerweise kein solcher Hinweis. Sollten wir es seit Snowden doch eigentlich besser wissen? Naja, im Falle von China ist die massive Überwachung und Blockierung des freien Internets wohl kein Geheimnis. Das gibt mir Grund genug, meine Reise diesmal zwar ganz normal zu dokumentieren, die Inhalte aber erst nach meiner Rückkehr nach Österreich zu veröffentlichen.

Sicher ist sicher. Wer weiß was mir für blöde Kommentare einfallen beim Besuch des Tian’anmen-Platz zum Beispiel. Sobald dieser Beitrag online ist startet das zeitverzögerte Reisetagebuch. Viel Spaß beim Lesen!

3 Antworten

  1. Gerhard Huber sagt:

    Hey Simon – immer eine Freude deine Erlebnisse, gespickt mit tollen Kommentaren zu lesen, und die herrlichen Bilder zu betrachten. Ein Fernweh ist dabei vorprogrammiert :-/
    Herzlichen Gruß, Gerhard

  2. „Offline-Kopie der Wikipedia dabei“ … ähem wie viele MB/GB sind DAS denn ?!??? 🙂

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