The Real Thailand

05.11.2011

Nach so vielen Tagen faulenzen ging an diesem Morgen mein Wecker um halb sieben Uhr, denn ich hatte eine Verabredung mit Koko. Der Ehemann meiner Gastgeberin wollte mit mir in aller Früh zum fünf Kilometer entfernten Markt fahren. Natürlich nicht mit dem Auto sondern mit dem Fahrrad. Also ging es auf, kreuz und quer über schmale Straßen, vorbei an Reisfeldern und grünen Wiesen.

Simon @ Reisfeld :)

Eine knappe halbe Stunde später hatten wir in gemütlichen Tempo den Markt erreicht und setzten uns zu einem chinesischen Händler, wo wir sogleich mit allerhand köstlichen Getränken und Speisen versorgt wurden. Den chinesischen Tee brauche ich wohl nicht zu erwähnen und auch die frittierten Süßspeisen sind in Europa durchaus bekannt. Allerdings verkaufte der Mann auch eine weiße Flüssigkeit, welche ich nicht wirklich einordnen konnte. Entweder war es Tee oder Suppe, jedenfalls schmeckte es nicht schlecht.

Mit vollem Bauch ging es dann zurück zum Home Stay wo ich noch ein wenig Schlaf nachholte und den restlichen Tag wieder mit faulenzen verbrachte.

 

06.11.2011

Aufgrund der Flutkatastrophe haben viele Besucher ihre Reise abgesagt, was wiederum dazu führte das im Homestay nur sehr wenig los war. Bis heute war ich der einzige Gast, aber das sollte sich jetzt ändern. Am Sonntagmittag kamen schließlich zwei neue Gäste an, die mir zuerst als Australier vorgestellt wurden. Wie sich wenig später herausstellte, handelte es sich dabei aber um eine Österreicherin mit ihrem schottischen Freund, die im schönen Perth in Western Australia wohnen.

Am Abend fuhren wir dann alle zusammen mit unseren Gastgebern Nong und Koko zum Abendmarkt im Nongkhong Village. Dort schlenderten wir die Straße entlang und Koko besorgte uns Essensproben von sämtlichen Imbissständen. Und ich euch sagen, diesmal wurde es wirklich ziemlich pervers. Los ging es mit einigen süßen Leckereien, bis wir schließlich an einem Stand mit frittierten Heuschrecken vorbeikamen.

In einer großen Kiste wurden die lebenden Insekten gehalten, während auf dem Tisch fein säuberlich verpackt die frittierten Exemplare darauf warteten, verspeist zu werden. Ich ließ natürlich nicht davon abholten diese exotische Spezialität zu verkosten und war positiv überrascht. Schön knusprig und fettig – ein wenig Salz dazu und es schmeckt wie Kartoffelchips 🙂

Nachtmarkt im Nongkhong Village

An andern Ständen wurde Fisch, Fleisch und Obst verkauft, doch auf dem Rückweg zum Auto liefen wir noch einmal etwas wirklich außergewöhnlichem über den Weg. Auf einem Bananenblatt lagen große Bienenwaben gefüllt mit lebenden Bienenlarven. Als ich ein sich windendes Exemplar von beachtlicher Größe zwischen meinen Fingern hielt, zögerte ich sehr wohl einige Sekunden, folgte dann aber dem Beispiel von Koko und verschlang die lebende Delikatesse.

Nur schnell kauen denn ich wollte nicht unbedingt fühlen, wie sich diese Larve durch meinen Mund windet. Als die zarte Hülle erst mal geknackt war, kam ein weicher Brei mit nicht wirklich viel Geschmack heraus. Unterm Strich ein nicht so tolles Erlebnis – irgendwie ein wenig madig. So, ich hoffe ich habe euch nun allen den Appetit verdorben und setze meine Erzählung an anderer Stelle fort.

Nach dem tollen Besuch auf dem Markt fuhren wir noch einige Kilometer weiter und besuchten das Lantern Festival welches auch im Nongkhong Dorf stattfand. Die Straßen waren geschmückt mit bunten Laternen in allen Farben, Formen und Größen. Musik schallte aus großen Lautsprechern und es herrschte ein reges Treiben zwischen den dutzenden Marktständen. Momentan fehlt mir die Lust um genauer darauf einzugehen, aber ich werde euch mehr über die Hintergründe dieser Laternen erzählen, nachdem ich am Donnerstagabend in Chiang Mai das große Festival besucht habe!

 

 

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