Endlich frei – Chillen in Hanoi

17.03.2014

Gestern gab es noch die ein oder andere witzige Szene, die eine Erwähnung wert ist. So versuchten ein paar Leute aus meiner Gruppe mit einem kleinen Boot durch den See zu paddeln. Irgendwie schafften sie es das Boot mit Wasser zu füllen und zum kentern zu bringen. War witzig anzusehen, und Schadenfreude ist doch immer schön. Das die stinkenden, nassen Klamotten nachher in meinem Zimmer, das ich mit 4 anderen teilte, hängen werden, war mir dabei aber noch nicht ganz klar.

Phong Nha Lake House Resort

Ein paar andere versuchten sich mit dem angeln und schafften es einen 10cm Fisch an Land zu ziehen. Da dieser zum Essen wohl zu klein war und zum wieder reinschmeißen anscheinend zu groß, wurde er kurzerhand ins Waschbecken unseres Zimmers umquartiert. Dort blieb er dann auch die Nacht über. Ein Dritter Kumpane hatte wohl was Falsches gegessen und/oder zu viel getrunken und verbrachte den Abend damit, das Badezimmer mit diversen Körperflüssigkeiten zu dekorieren.

Naja, die Nacht war jedenfalls toll, ich könnte nicht sagen was mehr gestunken hat. Der Fisch im Waschbecken, die nassen Klamotten überall oder die Überreste im Badezimmer.

 

18.03.2014

Wir wurden angewiesen uns Frühstück und Mittagessen einpacken zu lassen, da wir den ganzen Tag über ohne längere Stopps unterwegs sein würden. Gesagt, getan. Um 7:20 Uhr, mit überdurchschnittlich guten 20 Minuten Verspätung startete dann auch die Reise. Viel gibt es dazu nicht zu sagen, außer das der Bus alle gefühlten 20 Minuten stehen blieb und sich der Fahrer nach dem Weg erkundigte. Am frühen Nachmittag stoppten wir dann doch an einem Restaurant, weil der Busfahrer was essen musste.

Ha, was also? Für den konnte man kein Essen einpacken? Warum konnten wir dann nicht alle ein normales Essen haben anstatt gammlige und überteuerte Sandwiches zu kaufen? Organisiert war dieser Tag anscheinend genau so wenig wie alle anderen. So kam es das wir dann nach 13,5 anstatt der angekündigten 12 Stunden Busfahrt in Ninh Binh ankamen. Hier verbrachte ich die Nacht wieder in einem Einzelzimmer, um von oben genannten Überraschungen verschont zu bleiben. Es sollte die letzte Nacht auf meinem Stray Trip sein, und ich kann euch gar nicht sagen wie dankbar ich dafür bin, dass meine Gruppe (wenn auch aus anderen Motiven) den letzten Tag überspringen wollte.

 

19.03.2014

Der letzte Tag war gekommen, und obwohl ich dachte es geht direkt nach Hanoi, kurvten wir noch 2,5 Stunden durch die Gegend, um irgendeinen National Park zu finden. Als wir dann endlich dort waren – natürlich zu spät – mussten wir erstmal über 2 Stunden warten, bis die nächste Tour begann. Und dann der Hammer: Die „Tour“ dauerte 20 Minuten und bestand darin, dass wir uns ein paar eingesperrte Affen und ein Betonbecken voller Schildkröten ansahen. Respekt, sowas hab ich noch nicht erlebt.

Affen hinter Gittern

Dann endlich wieder ab in den Bus und 4 Stunden für 120km nach Hanoi. Auch hier blieb der Fahrer alle 100 Meter stehen und fragte nach dem Weg. Ob sie ihm wohl beim nächsten Mal eine Karte oder ein GPS sponsern werden? Meine Gruppe quartierte sich in einem der vielen Backpacker Hostels ein, wo sie sich heute Abend wohl nach Herzenslust besaufen werden. Ich hatte schon gehört dass es in irgendeiner Bar gratis Bier geben soll. Tja, wenn ich mal soweit bin und mir die 30 Cent nicht mehr leisten kann, werde ich ganz sicher auch dorthin gehen und mich mit einem Haufen Kinder um kostenloses Bier streiten. Aber für erste sag ich mal Bye Bye und auf Nimmerwiedersehen.

Für mich war es Zeit für ein wenig Ruhe und ich gönnte mir ein tolles Zimmer in einem hübschen Hotel. TV, Kühlschrank, Klimaanlage, Computer und Monitor, sogar eine kleine Badewanne und einen großen Balkon bekam ich für etwas mehr als 10 Euro. Nach einer Nudelsuppe, ein bisschen Skypen und einem Film ging’s dann auch schon ab ins Bett.

 

20.03.2014

Mal eben bis Mittag geschlafen und dann noch ein Frühstück ergattert. Weil ich das tolle Hotel nur für eine Nacht reserviert hatte, und das Zimmer schon wieder ausgebucht war, ging’s erneut auf Zimmersuche. Nach drei Hotels hatte ich mein neues Traumzimmer gefunden. Riesengroß und hübsch eingerichtet, diesmal sogar mit Sony LCD-TV, Klima, Kühlschrank, Wasserkocher. Das beste ist allerdings die bodentiefe Fensterfront, die zur Straße gerichtet ist. So sitze ich nun hier, genieße einen Kaffee und beobachte das bunte Treiben da draußen.

Im Luxus Hotel :) Im Luxus Hotel :)

Was Nettes ist mir auch grade passiert. Hab mich an den Computer hier im Zimmer gesetzt und die Tastatur aus ihrem Verschlag gezogen. Dabei sprangen mit doch glatt 400 chinesische Yuan entgegen. Immerhin knapp 50 Euro. Damit ist das mit rund 18 Euro pro Nacht doch recht teure Zimmer auch wieder ausgeglichen. Nachdem ich bei drei Banken war und keine das Geld umtauschen wollte, sprang ich auf ein Motorrad und ließ mich nach Chinatown bringen. Dort hatte ich schon beim zweiten Geschäft Glück, sogar mit einem besseren Kurs als mir Google versprochen hatte.

So, ist es schon dunkel, momentan regnet es wie aus kübeln und ich beobachte noch immer die langsam leer werdenden Straßen. Für morgen habe ich keine Pläne außer Faulenzen, denn ich sollte mich ein bisschen von den Strapazen der letzten zwei Wochen erholen. Ansonsten brauch ich noch Urlaub vom Urlaub. Aber am Samstag werde ich wahrscheinlich eine Hanoi City Tour machen. In der Zwischenzeit bin ich auf Skype erreichbar!

 

 

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