Cairns Crocodile Explorer

26.09.2011

Am frühen Morgen wurde ich vom Campingplatz abgeholt und mit einem kleinen Bus direkt an den Hafen in Cairns gebracht, wo ich meine Tickets bekam und mich dann auf ein Boot Namens Crocodile Explorer begab. Ungefähr 1,5 Stunden lang fuhren wir dann mit dem Boot durch das sogenannte Trinity Inlet, wobei es sich um einen mit dichten Mangroven bewachsenen Meeresarm handelte.

Während der Fahrt lernte ich viele interessante Dinge über diese Mangroven, von denen ich euch nun einige weitergeben möchte. Neben Korallenriffen und tropischen Regenwäldern zählen Mangrovenwälder zu den produktivsten Ökosystemen der Welt. In den Baumkronen leben Reptilien und Säugetiere, während zwischen dem dichten Wurzelwerk Fischen, Muscheln und Krabben ein sicherer Lebensraum geboten wird. Uns wurde gesagt, dass 70% der kommerziell in Australien gefangenen Fische und Meeresfrüchte direkt oder indirekt von den Mangroven abhängig sind.

Mangroven am Trinity Inlet, Cairns

Darüber hinaus bieten Mangroven Schutz gegen Küstenerosion und können die zerstörerische Wirkung von Flutwellen oder Wirbelstürmen an der Küste reduzieren. Das im Wasser bzw. Schlamm befindliche Wurzelwerk ist größer als der sichtbare Teil an der Oberfläche und bietet den Pflanzen deshalb einen optimalen Halt. Starker Wind kann unmöglich zwischen den Bäumen hindurchdringen und hat wegen der zahlreichen Wurzelverbindungen auch keine Chance, einzelne Pflanzen aus dem Boden zu reißen. Aus diesem Grund gibt es im Trinity Inlet unzählige Liegeplätze, an die sich im Falle eines Wirbelsturms die Boote zurückziehen können und somit vor dem Wind geschützt sind.

Des Weiteren mussten diese Bäume besondere Methoden entwickeln um im Salzwasser gedeihen zu können. Dazu zählen „Salzfilter“ an den Wurzeln und sogenannte Opferblätter, die bei Salzüberschuss gezielt mit Salz gefüllt und dann abgeworfen werden. Ich könnte euch jetzt noch seitenlang über Mangroven erzählen, aber kommen wir lieber zum nächsten Punkt auf meinem Tagesablauf.

Kurz vor dem Ende der Bootsfahrt sahen wir zwischen den Mangroven auf einem kleinen Stück Land ein großes Salzwasserkrokodil liegen. Es wurde bereits von den Behörden markiert und soll sich momentan unter Beobachtung befinden, da es immer wieder sehr nahe an die bewohnten Küstenteile herankommt. Keine zehn Minuten später waren wir dann an einem kleinen Bootssteg angekommen und verließen den Crocodile Explorer. Es ging ab in einen kleinen Bus, der uns wenige hundert Meter weiter zur Cairns Crocodile Farm fuhr. Dort wird eine kommerzielle Krokodilzucht mit 200 großen, Nachwuchs produzierenden und mehr als 20.000 gezüchteten Krokodilen betrieben.

Cairns Crocodile Farm

Ich habe mich ganz bewusst nicht für eine dieser „Jumping Crocodile“ Touren entschieden, da ich keine dressierten Krokodile sehen will. Auf dieser Farm wird gearbeitet und kein Zirkus betrieben und so konnten wir die Tiere bei dem beobachten, was sie schon seit Millionen von Jahren machen: rumliegen und fressen. Wir fuhren gerade zur richtigen Zeit durch das Tor, denn die großen Tiere wurden wenige Minuten zuvor mit Hühnchen gefüttert und befanden sich alle gut sichtbar an der Wasseroberfläche. Prompt begegneten wir dem größten Tier der ganzen Farm und ich konnte endlich meine lang ersehnten Nahaufnahmen machen.

Ich fand es sehr interessant diese Riesenechsen zu beobachten und spazierte für rund eine halbe Stunde entlang der Zäune, wo ich zahlreiche Tiere beim sonnenbaden und schlammwühlen sehen konnte. Dann ging es wieder zurück in den Bus, der uns weiter auf dem Farmgelände herumfuhr und uns schließlich zu einem der vielen Aufzuchtbecken brachte. In dem nicht gerade gemütlich aussehenden Becken befanden sich dutzende kleinere Krokodile, die, sobald sie die nötige Größe erreicht haben , zu Schuhen, Handtaschen, Gürteln und zahlreichen anderen Produkten verarbeitet werden.

Zu meiner großen Enttäuschung konnte ich keine Baby Krokodile sehen und auch keines davon auf den Arm nehmen. Aber was soll‘s, jetzt weiß ich wie Krokodilneste aussehen und kann mir selber mal ein Ei besorgen und es ausbrühten 🙂 Schließlich ging es im Bus zurück nach Cairns, wo ich noch einige Sachen in der Stadt erledigte und mich dann wieder auf den Campingplatz nach White Rock zurückzog. Morgen in der Früh werde ich die Gegend noch in der anderen Richtung erkundigen – freut euch auf tolle Fotos!

Video:
Cairns Crocodile Farm

 

 

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